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Private Hochschulen werden in China immer beliebter
   2005-10-18 17:19:10    cri
Im Jahr 2003 wurde Cao Yunfei von der staatseigenen Yunnaner Universität aufgenommen, nachdem er im gleichen Jahr die nationale Hochschulaufnahmeprüfung bestanden hatte. Cao hat der Universität jedoch eine Absage erteilt und ließ sich an dem Xi'aner Übersetzungsinstitut, einer nichtstaatlichen Institution für Hochschulbildung in Xi'an, der Hauptstadt der Provinz Shaanxi, immatrikulieren.

Die hohen Beschäftigungsrate der Absolventen des Instituts machte Gao sicher, dass er nach dem Abschluss seines Studiums einen Arbeitsplatz finden kann. Er riet sogar auch seinen Schulkameraden, die in der Hochschulaufnahmeprüfung durchgefallen waren, sich im nächsten Jahr zur Aufnahmeprüfung des Xi'aner Übersetzungsinstituts zu melden.

Das Xi'aner Übersetzungsinstitut wurde im Jahr 1987 gegründet. Im Jahr 2003 hatte es 36.900 immatrikulierte Studenten, allein im Jahr 2004 belief sich die Zahl seiner neuen Studenten auf 13.500.

Wie im Xi'aner Übersetzungsinstitut ist das Ansehen vieler nichtstaatlicher Hochschulen in den letzten zehn Jahren ständig gewachsen. Statistiken des Erziehungsministeriums zufolge gab es Ende 2003 in China 1.879 private Hochschulen, an denen über 1,9 Millionen Studierende eingetragen waren. 197 Bildungsinstitute davon mit einer gesamten Immatrikuliertenzahl von 810.000 sind qualifiziert, offizielle akademische Grade zu verleihen.

Obwohl die meisten Studenten immer noch staatliche Universitäten und Hochschulen bevorzugen, wählen immer mehr Oberschulabgänger nichtstaatliche Hochschulen für ihr Studium aufgrund deren flexibleren Bildungsmechanismen, sagte Wang Qiang, Professor des Beijing-U.S.A College of English (BUCE).

Im Jahr 1998 schaffte China sein Zuweisungssystem für Hochschlabsolventen ab und ermutigte sie, selbst nach einem Studienplatz Ausschau zu halten. Obwohl bekannt, behalten die meisten öffentlichen Universitäten und Hochschulen nach wie vor ihr altes Bildungsmuster bei. Als Folge davon haben ihre Absolventen lediglich theoretisches Buchwissen, es mangelt ihnen deshalb meist an Fähigkeiten, den Erfordernissen des Arbeitsmarktes gerecht zu werden.

Im Gegensatz dazu räumen die nichtstaatlichen Hochschulen der Entwicklung der praktischen Fähigkeiten von Studenten Priorität ein. Weil sich ihr Studium an dem Markt orientiert, sind viele der Absolventen privater Hochschulen sehr geschätzt. Die nichtstaatlichen Hochschulen legen Wert auf die Ausbildung von Fachkräften, die die Gesellschaft braucht, einschließlich qualifizierter Facharbeiter, die der Markt dringend benötigt, sagte Wang Qiang.

Wang zufolge ist das Beijing-USA-College BUCE, das im Jahr 1993 mit Genehmigung der Stadtregierung von Beijing ins Leben gerufen wurde, die erste chinesisch-ausländische Ganztagsuniversität in der Hauptstadt. Englisch zu lehren, beruflich qualifiziert auszubilden und international anerkannte Urkunden für Berufsqualifikationen zu verleihen ist ihre größte Besonderheit. Um sich dem Marktbedarf anzupassen, bietet das College den Service im Auftrag bestimmter Branchen an. Gleichzeitig hat es mit Universitäten von Großbritannien, Australien, Japan und Neuseeland langfristige Kooperationsbeziehungen aufgenommen und mit ihnen gemeinsam mehr als 10 zukunftsweisende Fächer eingerichtet, darunter Marketing, Finanzwesen, Investition und Tourismus. Mit dem Zertifikat, das vom College verliehen wird, kann ein Student mehrere Zeugnisse erhalten, was ihm die Beschäftigung nach dem Abschluss seines Studiums erleichtern wird.

Laut Angaben des Xi'aner Übersetzungsinstituts und des BUCE finden ihre Absolventen zu 98 Prozent einen qualifizierten Arbeitsplatz, während der Landesdurchschnitt nur bei 70% liegt. In den Jahren von 2002 bis 2004 haben 41 multinationale Konzerne, von denen die meisten zu den 500 Top-Unternehmen der Welt zählen, Absolventen des Xi'aner Übersetzungsinstituts angestellt, was in der gegenwärtigen Beschäftigungssituation erstaunlich ist.

Gao Congchao, Professor der Beijinger Pädagogischen Hochschule, verweist darauf, dass die schwunghafte Entwicklung der nichtstaatlichen Hochschulen mittlerweile dem Hochschulbildungssektor Chinas geholfen habe, den Marktbedarf zu decken.

Die nichtstaatliche Hochschulbildung spielt bei der Entwicklung des Bildungswesens des Staates eine große Rolle und dient als Ergänzung der öffentlichen Hochschulbildung. Während die öffentlichen Universitäten und Hochschulen auf die Ausbildung von Talenten, die sich der Forschungsarbeit widmen, abzielen, konzentrieren sich die nichtstaatlichen Hochschulen auf die Ausbildung von praktischen Fachkräften. Die Letzteren würden im heutigen China dringend benötigt, sagte Professor Gao.

Die rapide Entwicklung des Bildungswesens Chinas in den vergangenen 20 Jahren, insbesondere die Erweiterung der Hochschulzulassung in den letzten Jahren, bietet mehr jungen Leuten die Chance einer Hochschulbildung. Viele junge Leute in China möchten studieren, jedoch nur knapp 25 Prozent können von staatlichen Universitäten und Hochschulen aufgenommen werden. Mit Hilfe der nichtstaatlichen Hochschulen sind deshalb die Hochschulbildungsmöglichkeiten größer.

Da die nichtstaatlichen Hochschulen bei der Förderung der Hochschulbildung eine spezielle Rolle spielen, schenkt ihnen die Zentralregierung immer größere Aufmerksamkeit. Am 25. Februar 2004 erließ die Zentralregierung die Vorschriften über die Förderung der Entwicklung nichtstaatlicher Hochschulen. Dem Erziehungsministerium zufolge werden ab 2004 bis 2007 die Berufshochschulen, die den Forderungen des Staates entsprechen, einschließlich der nichtstaatlichen Berufshochschulen, vom Staat finanziell unterstützt. In den kommenden vier Jahren werden aus einem Speziellfonds vorwiegend die dringend benötigten Fächer digitalgesteuerte Technologie, Autoreparatur, Computer-Anwendung, Software-Technologie, elektrische und elektronische Technologie sowie Architektur finanzielle Hilfe erhalten. Das ist das erste Mal, dass die Zentralregierung der privaten Hochschulbildung Geld zur Verfügung stellt.

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