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Tongji-Modell für Ausbildung von Berufsschullehrern
   2005-10-18 17:18:48    cri
Das Institut für Berufsbildung an der Tongji-Universität (IBB) gehört zu den staatlich anerkannten Fort- und Weiterbildungszentren für Lehrkräfte der mittleren und höheren Berufsbildung in der VR China. Es ist das Ergebnis des seit 1996 laufenden chinesisch-deutschen Projektes zur Förderung der Ausbildung von Berufsbildungslehrkräften an der Tongji-Universität Shanghai (ABT-S). Im Rahmen der entwicklungspolitischen Zusammenarbeit der VR China und der Bundesrepublik Deutschland wird es von der deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit GTZ begleitet, beraten und für die Dauer des Projektes auch mitfinanziert.

Der Leiter des IBB Prof. Chen Zhulin sagt:

"Initiiert wurde unser Projekt im Jahre 1993 von den Regierungschefs der beiden Länder. 1996 wurde es als ein großes Berufsbildungsprojekt in der Regierungsvereinbarung fest verankert. Offiziell in Betrieb genommen wurde das ABT-S dann im Jahr 1997. Ziel ist es, grundständige und zeitgemäße Studiengänge aufzubauen, um moderne und hochqualifizierte Lehrkräfte für die Berufsbildung hier im Lande auszubilden."

Das Projekt basiert auf den umfangreichen Erfahrungen des in Deutschland praktizierten dualen Systems. Dabei werden Ausbildungsmethoden nach deutschem Vorbild übernommen und an die speziellen chinesischen Bedürfnisse angepasst.

Prof. Dr. Gerd Diethelm arbeitet seit März 2004 an dem Projekt als Beauftragter der Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit GTZ. Er sagt:

"Ich verlasse mich weitgehend, und das mit großem Erfolg, auf die Zusammenarbeit mit meinen chinesischen Kollegen. Wir arbeiten sehr effektiv. Ich bin der eigentliche Ansprechspartner und habe gelegentlich deutsche Aushilfen. Wir bilden Berufsschullehrer in vier Disziplinen aus, und zwar in Maschinenbau, Bauingenieurwesen, Elektrotechnik und Wirtschaftpädagogik. Also sehr moderne, wichtige Sektoren der Wirtschaft werden hier angesprochen."

Bisher sind ungefähr 300 Absolventen der berufspädagogischen Studiengänge und 100 Berufsschullehrkräfte im Aufbaustudium ausgebildet worden. Der Master-Aufbaustudiengang ist also ein Ergebnis der Zusammenarbeit mit der Deutschen Stiftung für Internationale Entwicklung (DSE) und mit diversen deutschen Universitäten.

Als Zielgruppen des Vorhabens werden Absolventen der oberen Mittelschulen mit Zugangsberechtigung für eine Hochschule bzw. Universität sowie universitäre Einrichtungen mit berufspädagogischen Studiengängen avisiert. Das Studium soll die Studenten befähigen, als Lehrkraft oder als Verwaltungsspezialist für Berufsbildung und Personalentwicklung in Berufsschulen und Betrieben zu arbeiten.

Die Dozenten an dem Institut verfügen alle über einen hohen fachlichen Kenntnisstand, umfangreiche pädagogische Erfahrungen und Kenntnisse über die chinesische und internationale Situation im Berufsbildungsbereich. Außerdem wird ihr Wissen ständig durch Fortbildungsmaßnahmen erweitert und vertieft. Im Rahmen eines Promovendenprogrammes wird es bis zu acht Lehrkräften des Instituts ermöglicht, spezifische Fachqualikationen über Forschungsarbeiten zu erwerben und diese mit einer Promotion in Kooperation mit deutschen Universitäten abzuschließen. Die Promotionsphasen sind als sogenanntes "Sandwichprogramm" organisiert, das konkrete empirische Forschungsarbeiten in Deutschland und China beinhaltet.

Dazu noch einmal Prof. Chen Zhulin:

"Die GTZ und das BMZ halten unser Projekt für modellhaft unter allen chinesisch-deutschen Kooperationsprojekten. Es ist deshalb so erfolgreich, weil wir an dem IBB mit einem guten Lehrkörper aufwarten können. Von den 16 chinesischen Dozenten haben fünf in Deutschland in Berufspädagogik promoviert. Weitere sechs sind gerade dabei, an deutschen Universitäten zu promovieren."

Für die weitere Entwicklung des IBB wurde ein Netzwerk zwischem dem IBB und Kooperationspartnern aus Industrie, Politik und Forschung aufgebaut, das ständig kontinuierlich ausgebaut und gepflegt wird. Dieses Netzwerk ermöglicht es dem IBB, ständig auf dem aktuellsten Stand im Bereich der Berufsbildung zu sein. Die Kooperationspartner übernehmen Aufgaben zum Beispiel beim Aufbau von Laboren und beim Planen und Leiten von Seminaren.

Laut Prof. Chen Zhulin hätten neben dem deutschen Muster und modernen Fachrichtungen das ideale Bildungsprogramm, die fünf bis sechs Millionen Euro teueren Labore sowie das Kooperationsnetz mit anderen Berufsschulen und Institutionen dem IBB einen guten Ruf eingebracht. Besonders seit der Inbetriebnahme des ABT-S Projektes 1997 hat es sich nun zum Modell und Brückenkopf der internationalen Zusammenarbeit im Berufsbildungsbereich entwickelt. Dadurch ist ein Tongji-Modell geschaffen worden ? mit der Hoffnung, den Lehrkräftemangel an Berufsschulen und -einrichtungen in der Region Schanghai zu vermindern und die Lehrqualität an diesen Einrichtungen langfristig zu verbessern.

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