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Studienkredit ermöglicht Xiang Xiufeng das Studium
   2005-10-18 17:18:48    cri
Wie in den meisten Ländern der Welt ist in China die Hochschulbildung auch kostenpflichtig. Jährlich muss ein Student in China im Durchschnitt 6.000 Yuan für das Studium bezahlen. Noch dazu bezahlen Studenten mindestens 4.000 Yuan pro Jahr für ihren Lebensunterhalt. Die meisten chinesischen Familien können diese Summen aufbringen, aber bedürftige Familien sind mit der Bezahlung von Lebensunterhalt und Studiengebühren für ihr Kind total überfordert. Wie sehen die Möglichkeiten aus, dass auch Kinder aus armen Familien ein Studium aufnehmen können?

Xiang Xiufeng ist 17 Jahre alt. Sein Heimatkreis Badong in der zentralchinesischen Provinz Hubei ist umgeben von hohen Bergen. Die Wirtschaft dort ist ziemlich rückständig. Xiang Xiufengs Vater ist Lehrer in einer lokalen Grundschule und verdient monatlich rund 800 Yuan RMB, also umgerechnet 100 US-Dollar. Die Mutter ist Bäuerin. Im Vergleich zu den lokalen Verhältnissen ist das Familieneinkommen nicht gerade niedrig und übertrifft das mancher Nachbarn. Aber die Eltern sind leider öfter krank und müssen regelmäßig Ärzte besuchen. Im Jahre 2003 wurden Xiangs beiden Zwillingsschwestern zum Hochschulstudium aufgenommen. Um ihr Studium zu finanzieren, hat Xiang's Familie nicht nur ihr Konto und den Sparstrumpf geleert, sondern auch eine Menge Geld geliehen.

Im Sommer 2004 wurde Xiang Xiufeng mit guten Leistungen von der renomierten chinesischen Universität - der Shanghaier Jiaotong Universität - aufgenommen. Der ersten Freude in der Familie folgten jedoch ziemlich schnell große Sorgen, Sorgen um die finanzielle Familiensituation. Denn auf der Zulassungsbescheinigung stand schwarz auf weiß:"Die jährlichen Studiengebühren betragen 7.000 Yuan RMB." Von anderer Quelle wusste Xiang zudem auch, dass man für den Lebensunterhalt an der Uni noch einmal im Jahr 4.000 Yuan benötigt. Das heißt, dass man nach Adam Riese jedes Jahr mehr als 10.000 Yuan RMB für das Studium berappen muss. Die Familie Xiangs kann diesen Betrag unter keinen Umständen bezahlen.

In Deutschland glaubt man an das Sprichwort:"Wenn Du glaubst, es geht nicht mehr, kommt irgendwo ein Lichtlein her", und genau das ist der Familie Xiang auch widerfahren. Das Lichtlein erschien in Form eines Anrufes der Jiaotong-Universität. Die Uni teilte mit, dass für Studenten aus bedürftigen Familien eine sogenannte "Grüne Passage" geöffnet ist, die ein Studium ermöglicht. Der ganzen Familie fiel ein dicker Stein vom Herzen. Dank dieser "Grünen Passage" darf man sich auch ohne vorige Bezahlung der Studiengebühren an der Uni immatrikulieren. Voraussetzung ist, dass man die finanziellen Familienverhältnisse wahrheitsgetreu und offen auf den Tisch legt. Was die Studiengebühren anbetrifft, wird die Uni gemeinsam mit den armen Studenten nach einer Lösung suchen.

Von bunten Zukunftsträumen umgeben bestieg Xiang Xiufeng den Zug Richtung der ostchinesischen Metropole Shanghai. Vom Shanghaier Bahnhof holte ihn Du Xin ab, ein Freund aus dem Heimatkreis von Xiang Xiufeng. Er befindet sich bereits im 3. Studienjahr an der Jiaotong-Universität. Wie Xiang Xiufeng stammt Du Xin auch aus armen Familienverhältnissen. Du Xin erklärte, was die "Grüne Passage" bedeutet:

"Die Grüne Passage lässt zu, dass die Studiengebühren in Raten gezahlt werden dürfen. Die Uni hilft dabei, für uns Studienkredite bei den Banken zu beantragen. Außerdem wird man auch auf die Möglichkeit einer Ermäßigung von Studiengebühren hingewiesen und man ist behilflich bei deren Beantragung."

Xiang Xiufeng war nun einigermaßen beruhigt. Nach seinem Eintreffen in der Uni erledigte Xiang Xiufeng zunächst die Formalitäten für die Unterkunft. Wie versprochen, erhob die Uni tatsächlich bei ihm keinen Fen an Studiengebühren. In dem Studentenwohnheim bekam Xiang mit anderen drei Kommilitonen ein Zimmer zugewiesen. Jeder bekam in dem Zimmer ein Bett, einen eigenen Tisch und einen Schrank. Wie anderen armen Studenten wurden Xiang Bettzeug, Handtücher, Geschirr sowie andere Grundbedarfsgüter zur Verfügung gestellt.

Der zweite Tag war dann der Tag der offiziellen Immatrikulierung. Da Xiang Xiufeng's Familie in finanziellen Schwierigkeiten war, wollte Xiang Xiufeng zunächst beantragen, die Begleichung der Studiengebühren hinauszuzögern. Er werde später mit Hilfe staatlicher Studienkredite eine Lösung finden. Er sagte:

"Ich bin nicht der Typ, der mit seinen Problemen anderen zur Last fällt. Ich möchte einen Studienkredit erhalten und werde mich anstrengen, nach dem Abschluss meines Studiums alles auf Heller und Pfennig zurückzuzahlen."

Liebe Hörer, um den armen Studenten die Finanzierung ihres Studiums zu ermöglichen, hat die chinesische Regierung das spezielle System für Studienkredite eingeführt. Die Zinsen dabei sind viel niedriger als bei normalen Kreditaufnahmen. Das Kreditsystem sieht vor, dass Studenten pro Jahr einen Kredit in Höhe von 6.000 Yuan RMB beantragen können, mit dem ihre Studiengebühren abgedeckt sind. Die Zahlung der Kreditzinsen während der Studienzeit übernimmt der Staat. Die Studenten ihrerseits beginnen erst ein bis zwei Jahre nach dem Abschluss des Studiums mit der Rückzahlung an die Bank. Die Rückzahlung soll innerhalb von sechs Jahren erfolgen.

Neben den Studienkrediten darf Xiang Xiufeng zudem auch auf eine entsprechende Ermäßigung der Studiengebühren hoffen. Wei Tianhua ist für Studentenangelegenheiten der Uni zuständig. Er sagte:

"Von der Situation der ganzen Universität und ihrer Studenten ausgehend und nach einem Auswahlprozess überlegen wir uns, armen Studenten wie Xiang Xiufeng Gebührenermäßigungen anzubieten. Für seinen Lebensunterhalt gibt es bei Xiang Xiufeng hier und da auch eine finanzielle Lücke. Wir werden ihn ermutigen und ihm helfen, Stipendien oder weitere Mittel zur Studiumunterstützung zu erlangen."

Der Lehrer Wei Tianhua sagte Xiang Xiufeng zudem, wenn er neben seiner Studienzeit noch genügend Energie habe, könne er ab dem zweiten Semester an gewissen Ausbildungskursen, die von der Uni veranstaltet werden, teilnehmen, um für Freizeitjobs qualifiziert zu sein. Dadurch könne sein Lebensunterhalt im großen und ganzen gedeckt werden.

Ohne eine einzigen Fen zu benötigen, erledigte Xiang Xiufeng alle Formalitäten, die für den Beginn des Studiums notwendig waren. Natürlich muss er bei jeder Ausgabe den Fen zweimal umdrehen, denn Geld von der Familie, mit dem sein Studium unterstützt werden könnte, ist kaum vorhanden. Er wird Freizeitjobs, wie zum Beispiel Hauslehrer, suchen, um Geld für seinen Lebensunterhalt während des Studiums zu verdienen.

Liebe Hörer, wissen Sie, Studenten wie Xiang Xiufeng, die sich Studiengebühren nicht leisten können, machen derzeit etwa 10 Prozent der mehr als 10 Millionen eingeschriebenen chinesischen Studenten aus. Dank einer Reihe effektiver Maßnahmen der chinesischen Regierung haben bislang die meisten Studenten aus armen Verhältnissen ihr Studium aus finanziellen Gründen nicht aufgegeben. Dazu der stellvertretende chinesische Bildungsminister Zhang Baoqing:

"Unser Staat ist in der Lage und hat auch die Möglichkeiten, frisch aufgenommenen Studenten eine reibungslose Einschreibung an den Universitäten und Hochschulen zu garantieren. Die Studierenden müssen nicht wegen verzwickter finanzieller Situationen ihr Studium aufgeben."

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