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Prof. Wan Gang und sein Traum
   2005-10-20 10:42:08    cri
Beim internationalen Wettbewerb für umweltfreundliche Kraftfahrzeuge "Michelin Challenge Bibendum 2004" in Shanghai gewann kürzlich das von China entwickelte Brennstoffzellenauto vom Typ "Chaoyue 2" in allen fünf Disziplinen - unter anderem Slalom-Test, Lärmbelästigung, CO2-Ausstoß - die höchste Auszeichnung der Stufe "A". Das Brennstoffzellenauto kann eine Geschwindigkeit von bis zu 118 km pro Stunde erreichen. Vorbildlich ist aber vor allem die Umweltverträglichkeit. Dass China innerhalb einer so kurzen Zeit das Weltniveau in der Brennstoffzellentechnik erreicht hat, versetzte die internationale Fachwelt in Erstaunen.

Bei dem sensationellen "Chaoyue 2" handelt es sich eigentlich um ein Teilprojekt des staatlichen High-Tech-Programms für Elektrofahrzeuge. Parallel dazu laufen derzeit weitere zwei Projekte jeweils für die Entwicklung von rein elektrisch angetriebenen Kraftfahrzeugen und von Kraftfahrzeugen mit hybrid-elektrischem Antrieb, den sogenannten Hybrid- und Erdgasfahrzeugen. Der Generalkoordinator und Chefwissenschaftler dieses Staatsprojektes ist Prof. Dr. Wan Gang, der zugleich Präsident der chinesischen Tongji-Universität ist.

Der gebürtige Shanghaier studierte Maschinenbau an der Tongji-Universität und promovierte 1990 an der TU Clausthal-Zellerfeld in Deutschland. Von 1991 bis 2000 war Wan Gang für Audi im Bereich Forschung und Entwicklung tätig und begleitete mehr als 15 Modelle, bevor er nach China zurückkehrte. Nachdem das chinesische Wissenschaftsministerium MOST im Jahre 2000 von seinem Vorschlag zur Entwicklung elektrisch angetriebener Kraftfahrzeuge erfuhr, wurde er gleich darauf vom MOST zu Forschungen im Heimatland eingeladen. Seitdem leitet er als Chefwissenschaftler das Projekt für elektrisch betriebene Fahrzeuge im Rahmen des "nationalen High-Tech-Plan 863".

Prof. Wan sagt uns:

"Ich habe fünfzehn Jahre lang in Deutschland studiert und gearbeitet. Dort habe ich die Umwandlung von einer traditionellen Wirtschaft zur nachhaltigen Wirtschaft miterlebt. China kann meines Erachtens bei seiner künftigen Entwicklung viel von den deutschen Erfahrungen profitieren. So bin ich mit meinen Kenntnissen zurückgekehrt in der Hoffnung, dass unser Land einen neuartigen Weg bei der Industrialisierung gehen und damit einen Sprung zur nachhaltigen Entwicklung machen kann. Das ist ein Traum von mir."

Die Regierung Chinas hat erkannt, dass die Entwicklung von umweltschonenden Kraftfahrzeugen sehr bedeutsam ist. Für die Olympischen Sommerspiele 2008 in Beijing ist bereits die Produktion von elektrisch angetriebenen Kraftfahrzeugen im Wert von 2 Milliarden Yuan RMB ausgeschrieben worden. Alle Busse, Taxis und Pkws, die dem Transport zwischen dem Olympiadorf und verschiedenen Sportstätten sowie Teilen des öffentlichen Verkehrs zur Verfügung stehen, sollen in China produziert werden. Laut Angaben des chinesischen Wissenschaftsministeriums MOST sind inzwischen Prototypen dieser umweltschonenden verbrauchsarmen Kraftfahrzeuge gebaut worden und werden bald in Serieproduktion gehen.

Ein Modellprojekt für die Olympischen Sommerspiele sei bereits in diesem Jahr angelaufen, teilt Prof. Wan Gang mit:

"40 umwelfreundliche Busse, die saubere Energie, nämlich Lithiumionenzellen, verbrauchen, werden sich bald im Linienverkehr der Stadtbuslinie Beijings Nr. 120 bewähren müssen. Solch ein Ausmaß an Versuchen gab es in anderen Ländern noch nie. Künftig sollen alle unsere Kraftfahrzeuge, die während der Olympischen Sommerspiele den Athleten aus aller Welt zur Verfügung stehen, elektrische Antriebssysteme haben und daher kein CO2 ausstoßen. Einige Kraftfahrzeughersteller in China arbeiten derzeit eng mit Forschern und Wissenschaftlern zusammen, um dieses Ziel zu erreichen."

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