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Fernbildung bringt ihnen Reichtum
   2005-10-18 17:18:41    cri
In den breiten ländlichen Regionen Chinas ist inzwischen das Wort "Fernbildung" kein Fremdwort mehr in Bauernhaushalten. Eingeführt sind in vielen chinesischen Provinzen die sogenannten "Fernbildungskurse".

Wan Yi und seine Frau, ein Bauernehepaar aus der südwestchinesischen Provinz Guizhou, sind Mitte vierzig. Jeden Tag freuen sie sich über die Erfolge ihrer Zuchtfarm für Schweine und ihrer Blumenzucht.

Wan Yi ist stolz auf seine Zuchterfolge und auf die Anbautechnik für Blumen, die er durch die Fernbildung erworben hat:

"Die entsprechenden Kenntnisse über Schweinezucht einschließlich des Stallbaues und des notwendigen Managements habe ich durch Fernbildung erworben. Ich bin mir sicher, dass das Züchten von Schweinen bei uns in der Gegend Zukunft haben wird. Ich habe auch vor, in diesem Jahr noch mindestens weitere 10 Gewächshäuser für meinen Blumenanbau zu errichten. Die Technik, Blumen erfolgreich zu züchten, habe ich auch durch das Fernstudium erworben."

Die Fernbildung in den ländlichen Gebieten hat in den letzten Jahren den Bauern geholfen, ihre technischen Fertigkeiten zu verbessern und somit ihr Einkommen zu erhöhen. Via Fernsehen werden den Bauern in den ländlichen Regionen moderne Agrartechnologien vermittelt, wodurch die Agrarproduktion ganz gewaltig erhöht wurde.

Die Landwirtschaft in der südwestchinesischen Provinz Guizhou, wo Wan Yi und seine Familie wohnen, ist methodisch veraltet gewesen. 2003 wurde damit begonnen, die Verbreitung der ländlichen Fernbildung in der Provinz zu erproben. In jedem ausgesuchten Dorf hat man einen Unterrichtssaal für das Fernstudium eingerichtet. Das Heimatdorf Qingshancun der Familie Wan Yi liegt nahe der Provinzhauptstadt Guiyang. Das Dorf hat ebenfalls einen Saal für das Fernstudium.

Wan Yi und die anderen Dorfmitglieder treffen sich oft in ihrer Freizeit zum Fernunterricht. In dem Dorf leben mehr als 1 300 Bewohner. Sie können sich zu jeder Zeit Fernbildungsprogramme verschiedener Fernsehanstalten anschauen. Ausgestattet ist der Saal für das Fernstudium auch mit Dutzenden von Unterrichtsdisketten verschiedener Lehrstoffe und über verschiedene moderne Technologien für die Landwirtschaft. Die Unterrichtsinhalte reichen von Züchtung bis Management, von Anlegen bis zur Umgestaltung der Äpfelgärten, von der Diagnostik diverser Schweinekrankheiten bis zur Anbaukunst für Birnenbäume.

Wan Yi und seine Frau Gao Mulan haben sich durch Fernbildungskurse die nötigen Agrartechnologien angeeignet und auch schon große Schweinezuchterfolge erzielt. In ihren mehr als 10 Gewächshäusern blühen verschiedene Blumenarten wie Azaleen, Chrysanthemen und Rosen. Die Idee, die Schweinezucht mit dem Blumenanbau zu verbinden, verdanken sie der Fernbildung. Sie haben schnell festgestellt, dass man auf diese Art die Ressourcen rentabler und besser nutzen kann:

"Jede Sau kann jährlich 1.600 bis 1.800 Yuan RMB Gewinn bringen, mit jeder Azalee-Jungpflanze kann ich jährlich 1 Yuan RMB verdienen. Wenn es in diesem Jahr gut läuft, wird es für uns kein Problem sein, allein durch den Verkauf von Azaleen 10.000 bis 20.000 Yuan zu verdienen. Bei zwei Blütezeiten im Jahr kann uns der Verkauf unserer Chrysanthemen auch noch rund 10 000 Yuan bringen."

Die Familie Wang Yi ist nur ein normaler Haushalt in dem Dorf Qingshancun. Wie Wang Yi haben sich auch viele andere Haushalte durch Fernbildungskurse bestimmte Agrartechniken angeeignet und dadurch das Niveau ihrer ländlichen Produktion verbessert. Früher war Qingshancun ein traditionelles landwirtschaftliches Dorf, in dem alle Einwohner ihr Haupteinkommen aus dem Wasserreisanbau erwarben. Nun ist die Anbau- und Züchtungsstruktur in dem Dorf nach der Einführung der Fernbildungskurse ganz gewaltig verändert worden. Viele Bauern haben sich auf den Anbau von Schnittlauch, Spät-Tomaten und roten Galgen spezialisiert. Blumenzucht ist inzwischen in dem Dorf sehr populär. Man rechnet in dem Dorf für dieses Jahr mit einer Gesamteinnahme aus der Blumenzucht in Höhe von 600.000 Yuan RMB.

Der Dorfvorsteher Yang Lishu erzählt uns über die Veränderungen des Dorfes nach der Einführung der Fernbildungskurse:

"Vor der Einführung der Fernbildungskurse gab es in unserem Dorf nur 20 Gewächshäuser für Blumen. Inzwischen ist die Anzahl der Gewächshäuser in unserem Dorf bereits auf mehr als 300 gestiegen. Außerdem haben wir eine Dorfgesellschaft für Blumenzucht gegründet, die sich um den Verkauf kümmert."

Wie in der Provinz Guizhou wird auch in zahlreichen anderen chinesischen Provinzen die ländliche Fernbildung energisch gefördert. Eingesetzt werden dabei moderne digitale Übertragungstechniken, um die Fernbildungsnetze zu etablieren. Es soll bis 2010 eine große Fernbildungsplattform entstehen, die über 700 000 Dörfer und mehr als 40 000 Gemeinden erfassen wird. Ziel ist, immer mehr Bauern in China dazu zu bewegen, durch fachliches Wissen ihr eigenes Leben zu verbessern.

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