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Das Online-Lernen in China wird immer populär
   2005-10-18 17:18:41    cri
Immer mehr Chinesen bevorzugen heute, über das Internet online zu lernen. Mit einem ans Netz angeschlossenem Computer können sowohl Studenten, als auch Mittel- und Grundschüler mittels eines Video- und Audioplayers Unterrichtskurse besuchen. Auch manche Berufstätige haben Zugang zur Weiter- und Ausbildung via Internet. In China ist das Online-Lernen allmählich zu einer Quelle der Erwerbung bestimmter technischer Fertigkeiten und akademischer Abschlüsse geworden.

Die Popularität des Online-Lernens ist mit der raschen Entwicklung der Internet-Branche in China eng verbunden. Statistiken zufolge gibt es in China inzwischen über 80 Millionen Internet-Benutzer. Über 70 Prozent der Benutzer sind unter 30 Jahren. Untersuchungsergebnisse zeigen zudem, dass das Internet für chinesische Jugendliche bereits zu einer wichtigen Plattform für Information, gegenseitigen Austausch und Freizeitbeschäftigung geworden ist.

Ein Vorteil des Online-Lernens im Vergleich zum traditionellen Lernen in Unterrichtsräumen ist, dass es schnell und preisgünstig und weder zeitlich noch räumlich begrenzt ist. Das Online-Lernen ist zudem vom intensiven Austausch und von der Integration von Bildern, Stimmen und Texten geprägt. Das Online-Lernen bietet allen, unabhängig vom Alter, die Möglichkeit, ihre Kenntnisse im gewünschten Bereich zu vertiefen.

Online-Bildung in China teilt sich in drei Bereiche auf. Dazu zählt die auf Mittel- und Grundschüler ausgerichtete Elementarbildung und die Hochschulausbildung für Erwachsene. Der dritte Bereich ist die technische Weiter- und Ausbildung für Erwerbstätige.

Inzwischen haben sich in China Internet-Schulen rasch entwickelt. Die auf Grund- und Mittelschüler ausgerichteten Online-Schulungen für Elementarbildung gelten heute als eine notwendige Ergänzung zur traditionellen Schulbildung. Als in der SARS-Periode im Mai und Juni vergangenen Jahres der Unterricht in Beijing eingestellt worden war, mussten mehrere Millionen Grund- und Mittelschüler zu Hause bleiben. Sie konnten jedoch von zu Hause aus über das Internet oder das Fernsehen weiterhin unterrichtet werden. Das Lernen über das Internet wurde von den Schülern insbesondere deshalb bevorzugt, weil sie sich auf diese Art sehr aktiv mit ihren Lehrerinnen und Lehrern austauschen konnten. Die meisten Schüler meinten, das Online-Lernen habe ihren Wissensumfang erweitert und ihnen dadurch den Zugang zu vielen anderen Bereichen ermöglicht, die sie aus dem traditionellen Schulunterricht kaum kannten.

Mittlerweile haben auch chinesische Universitäten und Hochschulen verstärkt in die Online-Bildung für Erwachsene investiert und diese neue Unterrichtsplattform in den letzten Jahren auf eine neue Ebene gebracht. Statistiken zufolge besuchen derzeit rund eine Million Menshen verschiedene Internet-Kurse von 68 akademischen Einrichtungen. Die Angebote reichen von Fächern, die man mit einem bestimmten akademischen Grad abschließen kann bis zu einem Studium ohne akademischen Abschluss. Einen wichtigen Anteil daran haben Weiterbildungskurse für Teilnehmer aus allen Gesellschaftsschichten. Mit Weiterbildungsangeboten und mit Prüfungen zum Erwerb einer Qualifikationsurkunde bieten die Hochschulen selbststudierenden Erwerbstätigen gute Möglichkeiten, ihre Kenntnisse aufzufrischen und ihre berufliche Qualifikation zu erhöhen.

Die boomende Online-Bildungsbranche hat derweil auch großes Investitionsinteresse mancher privater Unternehmen und Institutionen geweckt. Für die Englisch-Sprachprüfungen Toefl und GRE sowie für Computer-Stufenprüfungen bieten private Kursveranstalter z. B. heute ein Online-Studium an. Bei chinesischen Unternehmen liegt es derzeit voll im Trend, ihre eigenen Beschäftigten über Intra- oder Internet auszubilden, um deren Berufsqualifikation zu erhöhen. Frau Yan Hua arbeitet bei einem Joint-Venture. Sie sagt, in der heutigen Zeit müsse man das ganze Leben lang studieren. Sich Zeit fürs Lernen in Unterrichtsräumen zu nehmen, sei längst nicht der einzige Weg, um sozusagen seine Batterien aufzuladen. Man brauche einfach nur das Internet anzuklicken, um jederzeit etwas Neues dazu lernen zu können, so Frau Yan weiter.

Das chinesische Bildungsministerium startete vor Kurzem ein Projekt zum Aufbau von Internet-Kursen für das neue Jahrhundert. In dessen Rahmen sollen etwa 200 Kursprogramme mit Prüfungsthemen erarbeitet werden. Ein Schwerpunkt des Programms ist die Förderung der Online-Kurse in Universitäten und Hochschulen sowie deren Anwendung. Dadurch soll u.a. ein gemeinsames Informationszugangssystem aufgebaut werden. Darüber hinaus sollen die Hochschulen der wirtschaftlich dynamisch entwickelteren Regionen und Hochschulen bei der Online-Bildung die unterentwickelten westlichen Gebiete unterstützen. Nur so können allen Studierenden in ganz China moderne Unterrichtsmethoden und ausreichende Unterrichtsressourcen zugänglich gemacht werden. Dies ermöglicht auch die Steigerung der Qualität und Effizienz der gesamten chinesischen Hochschulbildung.

Alles in allem wird sich Online-Bildung in Zukunft bestimmt als eine neue Bildungsform schneller ausbreiten und eine weitere Vernetzung erfordern. Gemeinsam mit der Bildung in Unterrichtsräumen sowie über Rundfunk und Fernsehen wird diese neue Lernmöglichkeit ein vielversprechendes Bildungssystem bilden. Man darf also davon ausgehen, dass immer mehr Chinesen im Informationszeitalter übers Netz ihre beruflichen Chancen verbessern werden können.

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