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Chinas erfolgreiche internationale Zusammenarbeit in Raumfahrttechnologie
   2005-10-20 10:44:53    cri
Im Rahmen des "Double-Star-Programms" zwischen China und der Europäischen Raumfahrtbehörde ESA wurde am 30. Dezember 2003 der erste chinesisch-europäische wissenschaftliche Erkundungssatellit in die Erdumlaufbahn gebracht. Nach über viermonatelangen Tests im Orbit ist der Satellit bereits im Einsatz. Ein weiterer Satellit des "Double-Star-Programms" soll im Juli dieses Jahres ins All starten. Außer mit der ESA kooperiert China im Bereich Raumfahrt mit über 10 weiteren Ländern.

Raumfahrttechnologie zählt inzwischen zu den einflussreichsten Technologien in der wissenschaftlichen Entwicklung der Menschheit. Alle Länder sind sich darin einig, dass die internationale Zusammenarbeit auf diesem Gebiet im Interesse einer gemeinsamen Entwicklung liegt. Die chinesische Raumfahrtsbehörde, China National Space Administration, arbeitet zur Zeit mit mehr als zehn Ländern zusammen, darunter mit Brasilien, Pakistan, Südkorea, Thailand, Russland, Frankreich sowie mit der ESA und hat gute Ergebnisse erzielt. Im Gespräch mit Radio China International erklärt uns der stellvertretende Chef der chinesischen Raumfahrtsbehörde, Sun Laiyan (Photo von Sun Laiyan):

"Unser Ziel und auch unser Prinzip ist die friedliche Erforschung und Nutzung des Weltraums. China ist daran sehr interessiert, mit allen Ländern der Welt zusammenzuarbeiten. Unabhängig davon, ob es sich dabei um entwickelte oder unterentwickelte Länder handelt. Diese umfassende Zusammenarbeit im Bereich Raumfahrttechnologie ist zum gegenseitigen Nutzen, zum gegenseitigen Vorteil und zur gegenseitigen Ergänzung und dient allen Völkern der Welt."

Das chinesisch-europäische "Double-Star-Programm" ist eines der größten, bekanntesten und umfassendsten internationalen Raumfahrtprojekte. Ziel des Projektes ist, dass China die beiden Satelliten selbst weiterentwickelt und ins All startet, während die ESA einen Teil der Raumsonden zur Verfügung stellt. Die beiden neuen Satelliten sollen anschließend zusammen mit den vier Satelliten der ESA ein bisher einmaliges 6-Punkte-System zur Sondierung des Weltraums bilden. Die gesammelten Daten sollen von Wissenschaftlern beider Seiten verarbeitet werden. Sun Laiyan sagte, das Programm sei sehr wichtig für die Erweiterung der Kenntnisse über den Weltraum. ESA-Spezialisten hätten vor Ort in China feststellen können, dass chinesische Satelliten ein viel höheres technisches Niveau erreicht haben als erwartet.

Die Zusammenarbeit mit Brasilien ist ein weiteres erfolgreiches Beispiel. Seit etwa 15 Jahren entwickeln China und Brasilien gemeinsam Satelliten zur Fernerkundung von Bodenressourcen. Zwei davon konnten bereits erfolgreich ins All gebracht werden und kreisen heute noch um die Erde. Die gesammelten Daten konnten in beiden Ländern für viele Bereiche wie Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Wasserbau und städtische Planung verwendet werden. Laut einem Regierungsabkommen zwischen China und Brasilien sollen nun zwei weitere Satelliten zur Fernerkundung von Bodenressourcen entwickelt werden.

Zum chinesischen-brasilianischen Projekt kommt ein Minisatellit -Projekt hinzu, das im Rahmen der internationalen Zusammenarbeit im asiatisch-pazifischen Raum vor drei Jahren gestartet wurde und zügig vorangeht. Insgesamt sieben Länder sind an dem Projekt beteiligt, nämlich China, der Iran, Thailand, die Republik Mongolei, Südkorea, Pakistan und Bangladesch. Der Minisatellit ist Teil eines Frühwarnsystems für Katastrophen und soll in zwei Jahren gestartet werden.

Haben Sie eigentlich gewusst, liebe Hörer, dass China bereits zwölf unterschiedliche Trägerraketen vom Typ „Langer Marsch" entwickelt und hergestellt hat? Sie werden sowohl für den Transport von erdnaher, als auch geostationärer und sonnensynchroner Satelliten eingesetzt und können auf erdnahe Bahnen maximal bis zu 9200 Kilogramm, auf geostationäre Transferbahnen bis zu 5100 Kilogramm befördern, was den unterschiedlichen Anforderungen der Kunden großen Spielraum lässt. Die chinesischen Trägerraketen der Serie "Langer Marsch" haben seit ihrem ersten Einsatz auf dem internationalen Markt im Jahr 1985 bereits 27 ausländische Satelliten ins All gebracht, darunter den australischen B1-Kommunikationssatelliten und den Iridiumsatelliten der USA. Die Raketen haben seither einen festen Platz auf dem internationalen Markt für Startdienstleistungen.

Zu weiteren Schritten Chinas in der internationalen Raumfahrtzusammenarbeit erklärt uns noch einmal der stellvertretende Chef der chinesischen Raumfahrtsbehörde, Sun Laiyan:

"Aus internationaler Perspektive konnten wir bereits eine fundierte Grundlage für eine Zusammenarbeit mit anderen Ländern im Bereich der Raumfahrttechnologie schaffen. Diese Zusammenarbeit ist zukunftsträchtig und soll noch auf weitere Gebiete ausgeweitet werden. So hat die chinesische Regierung z. B. mit der Europäischen Raumfahrtsbehörde ESA in diesem Jahr eine Rahmenvereinbarung zur umfassenden Zusammenarbeit in den Bereichen Raumfahrttechnik, Raumnutzung und Raumwissenschaft unterzeichnet. Darüber hinaus wird China sehr gerne auch weiterhin seine eigenen Trägerraketen anderen Ländern zur Verfügung stellen."

Um die Zusammenarbeit innerhalb der asiatisch-pazifischen Region im Bereich der Raumfahrt zu intensivieren, haben China, Thailand und Pakistan den Aufbau einer Organisation für Weltraumzusammenarbeit initiiert. Bereits 15 Länder haben ihre Mitgliedschaft angekündigt. Das Hauptquartier der Organisation soll in Beijing liegen.

 

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