Startseite | Nachrichten | Zeitgeschehen | Chinesischkurs | China ABC | Inet Radio | Frage der Woche | Paralympics 2008 in Beijing | Sendeplan
 

-Empfangsbericht
-Feedback   -Archiv

Deutsche Wissenschaftler über Zusammenarbeit mit China
   2005-10-18 17:23:23    cri
Am Beginn des neuen Jahrhunderts stehen China und Deutschland vor der wichtigen Aufgabe, ihre guten Beziehungen zu vertiefen und weiter zu entwickeln. Wissenschaft und Forschung könnten dabei die Vorreiter sein. Wenn man die chinesisch-deutsche Zusammenarbeit in der Wissenschaft einmal genauer betrachtet, gewinnt man den Eindruck, dass beide Länder in der Spitzenforschung eng zusammenarbeiten. Sei es in den Bereichen Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit und Schlüsseltechnologien, oder bei der Forschung nach der Struktur der Materie oder in den Bereichen Verkehr und Weltraum.

Es war bei einem High-Tech-Forum vor kurzem in Beijing, als uns Prof. Dr. Klaus Sedlbauer über den Weg lief. Der Leiter des Fraunhofer Instituts für Bauphysik IBP freute sich sehr, in Beijing zu sein. Er wurde eingeladen, weil er den Bauplan für die große Schwimmhalle der Olympischen Spiele 2008 erstellen soll:

"Kurz entschlossen sind wir nach Peking gereist, und konnten sehr gute Gespräche mit der chinesischen Seite, mit den Architekten, mit den Bauingenieuren und mit einem Institut für Bauphysik führen und letztlich zum Abschluss bringen."

Und wie Prof. Dr. Sedlbauer weiter erzählt, pflegt sein Institut schon seit längerem eine fruchtbare Zusammenarbeit mit China:

"Wir sind vor allen Dingen im raumakustischen Bereich schon seit längerer Zeit mit China in engem Kontakt. Wir haben insbesondere auf Basis von Fraunhofers Frau Zha, die als Chinesin hervorragende Kontakte auch hier nach Beijing hat, bei der Entwicklung von faserfreien Absorbern, zusammengearbeitet. "

Im Rahmen des chinesisch-deutschen Regierungsabkommens von 1978 hat sich die wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen China und Deutschland beträchtlich entwickelt. Beispielsweise brachte die chinesische Gastprofessorin Zha Xueqin eine bahnbrechende Idee von Professor Ma Dayou vom Akustik-Institut der Chinesischen Akademie der Wissenschaften in das Fraunhofer Institut für Bauphysik mit: Während Schallwellen in 50 - 100 mm, also möglichst dicken Schichten, nicht durch Reibung absorbiert werden können, regen sie die Schwingungen der Luft in winzigen Löchern von dünnen Platten und Folien an. Auf Basis dieser Theorie haben chinesische und deutsche Wissenschaftler gemeinsam eine zukunftsweisende Technologie entwickelt, und zwar sogenannte "Alternative Faserfreie Absorber". Diese alternativen Bauteile werden bereits auf dem deutschen Markt für Schallschutzprodukte erfolgreich vertrieben.

Zu der Frage, ob die Olympischen Spiele 2008 in Beijing der chinesisch-deutschen Zusammenarbeit neue Impulse geben, sagt Prof. Dr. Sedlbauer:

"Es wird auf alle Fälle neue Impulse geben. Denn man hat ein gemeinsames Ziel, dass es zu verfolgen gilt, nämlich die Olympischen Spiele 2008, so dass kein langes Zögern angesagt ist, sondern schnell, zielgerecht, konkrete Arbeiten anstehen. Und das wird einen Schub auch, denke ich mal, in der Wissenschaft wie in der Wirtschaft zur Folge haben."

Wie das Institut für Bauphysik sind auch das deutsche Zentrum für Luft und Raumfahrt DLR und das Institut für Verkehrsforschung in den letzten Jahren in China sehr aktiv gewesen. Ralf-Peter Schäfer, Vertreter des Instituts für Verkehrsforschung bei DLR, sagte dazu:

"Das Institut für Verkehrsforschung des DLR, Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt, ist schon seit einigen Jahren in China. Wir haben hier erste Projekte avisiert und durchgeführt. Die engsten Beziehungen haben wir bis jetzt mit Shanghai. Wir haben dort seit einem Jahr ein Kooperationsprojekt mit der Tongji Universität. Und in diesem Kontext haben wir ein Projekt begonnen mit der Stadt Shanghai und den Verantwortlichen für Verkehrsmanagement und wollen dort insbesondere die Verkehrslage analysieren und dann für Entscheidungsträger ein Werkzeug zu schaffen, wie man den Verkehr steuern kann und wie man die Verkehrslage verbessern kann."

Das Institut, das auch der größten deutschen Forschungsgesellschaft - der Helmholtz Gesellschaft untersteht, will im Rahmen seiner Bewerbung um Projekte zu den Olympischen Spielen 2008 seine Zusammenarbeit mit der chinesischen Hauptstadt ausbauen. Warum sein Institut ihn diesmal nach Peking schickte, erzählt uns Ralf-Peter Schäfer:

"Dieser Besuch ist Folge eines Abkommens zwischen der deutschen und chinesischen Seite für das Promoten von Kooperationsprojekten im Rahmen der Olympiade 2008. Hier geht's vor allem um Projekte in Verkehrsforschung im Bereich des bodengebundenen Verkehrs, also in Städten, um beispielsweise die Events im Rahmen der Olympiade mit einem Werkzeug für Verkehrsmanagement bequemer zu machen. Und hier sind wir insbesondere engagiert in Projekten, die sich im Bereich des Intergration-Transportationsystems ITS angesiedelt sind, wo es darum geht, mit neuen Methoden den Verkehr zu analysieren, also die Verkehrsdichte, -Staus zu identifizieren und Verkehrsteilnehmer, die in Peking wohnen, und aber auch Gäste im Rahmen der Olympiade, mit Informationen zu versorgen, dass sie so den Zielort schnell erreichen können."

Wie uns Ralf-Peter Schäfer weiter berichtete, sei nach fruchtbaren Diskussionen bereits ein erster gemeinsamer Vorschlag ausgearbeitet worden. Darin sei chinesisches und deutsches Know-How gebündelt worden. Im kommenden April soll der Vorschlag von Regierungsvertretern beider Länder erörtert werden, so der Wissenschaftler weiter.

     mehr zum Thema Ihre Meinung

Not Found!(404)

Not Found!(404)