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"Frühling" für qualifizierte Fachkräfte
   2005-10-18 17:18:41    cri
In den letzten Tagen des Januar wurde in China das traditionelle Frühlingsfest gefeiert, damit wurde wohl etwas frühzeitig der Frühling in China eingeläutet. Ein anderer Frühling ist jedoch in Chinas Wissenschaftskreisen in aller Munde. Der "Frühling" für qualifizierte Fachkräfte nämlich könnte in China schon bald neue Innovationsimpulse auslösen.

Auf der ersten nationalen Arbeitskonferenz für qualifizierte Fachkräfte Ende Dezember 2003 wurde die Stellung und Rolle von Fachkräften und Spezialisten in China noch deutlicher hervorgehoben. Staatspräsident Hu Jintao hatte auf der Konferenz bekräftigt, dass der Staat allen qualifizierten Fachkräften bessere Rahmenbedingungen bieten müsse, damit sie sich als das Rückgrat der Entwicklung in ihren Fachgebieten beweisen und damit zum nationalen Aufschwung beitragen können.

In diesem Zusammenhang wurde eine neue Ausbildungsstrategie in China ins Leben gerufen, die in Fachkreisen bereits als großer Durchbruch gefeiert wird. Doch das Umdenken beginnt bereits bei der Anerkennung von Fachkräften. Galten früher nur diejenigen als Fachkräfte, die eine mittlere Fachschulreife oder einen Titel nachweisen konnten, so werden heute auch innovationsfähige und erfahrene Techniker als qualifizierte Fachkräfte anerkannt. Diese neuen Kriterien könnten sich maßgeblich auf die Entwicklung der chinesischen Gesellschaft und Kultur auswirken, meinte Peng Qinghua vom zentralen Arbeitsbüro für Fachkräfte:

"Wenn jemand bestimmte Kenntnisse und Fähigkeit beherrscht und innovative Arbeit für die Gesellschaft leistet, gehört er zu den Fachkräften, die der Staat braucht. Deshalb müssen wir jeden ermutigen, sich zu einer qualifizierten Fachkraft heranbilden zu lassen. Bei der Bewertung und Anstellung von qualifizierten Fachkräften müssen unsere Fördermaßnahmen dementsprechend mehr Flexibilität erbringen. Nur so kann die Entwicklung von Wirtschaft, Gesellschaft und Mensch umfassend vorangetrieben werden. "

Auf der nationalen Arbeitskonferenz für qualifizierte Fachkräfte wurde deutlich herausgestrichen, dass in China ein dringender Mangel an qualifizierten Fachkräften und technischen Spezialisten herrscht. Und das obwohl das nationale Aus- und Weiterbildungsprogramm für wissenschaftlich-technische Nachwuchskräfte bereits seit Jahren reibungslos im Gange ist. Zudem hat die Regierung Förder- und Stimulationsprogramme aufgelegt, um Nachwuchsfachkräfte für die Forschung sowie für Unternehmensgründungen zu fördern -- diese Programme wurden mit großangelegten Entwicklungsprojekten verbunden, beispielsweise mit dem Projekt zur Entwicklung Westchinas, zur Wiederbelebung traditioneller Industriestandorte und zum Einsatz von aus dem Ausland zurückgekehrten chinesischen Fachkräften.

Der neue Rektor der Qinghai-Universität in Westchina, Prof. Li Jianbao, muss oft das Flugzeug zu seiner Arbeitsstelle nutzen. Denn er hat gleichzeitig auch einen Lehrstuhl an der Beijinger Tsinghua-Universität inne. Der Rektor sei eine wichtige Fachkraft, erzählt Xu Ke, Verantwortlicher des Arbeitsausschusses für Fachpersonal-Einführung der nordwestchinesischen Provinz Qinghai:

"Wir haben sehr günstige Arbeitsbedingungen für ihn geschaffen. Er ist bei uns offiziell tätig, doch haben wir großzügigerweise seine Personalakte in der Tsinghua-Universität belassen, das war früher nicht vorstellbar. Er hat einen Titel bekommen, trägt aber zugleich auch Verantwortung. Aufgrund der günstigen Bedingungen aber kann er hier in Ruhe seine Fähigkeiten voll zur Geltung bringen."

Li Jianbao wurde für zwei Jahre in sein Amt als Rektor berufen. Dieser Verantwortung ist er vollends gerecht geworden, berichtet der Dekan der Fakultät Bauingenieurwesen der Qinghai-Universität Liu Lianxin:

"Seitdem er hier ist, konnte Lehre und Forschung besser miteinander verbunden werden. Wir haben zahlreiche Projekte durchgeführt und sind mehr und mehr aktiv geworden. Er hat uns sehr gute Chancen geboten, um unser Wirken als Forschungs- und Lehranstalt voll zur Geltung zu bringen."

Genau wie in Qinghai bemühen sich alle Regierungsebenen um die verstärkte Aus- und Weiterbildung von Fachpersonal in China. Dabei bildet auch die Aus- und Weiterbildung von Bauern einen wichtigen Bestandteil, erläuterte der chinesische Landwirtschaftsminister Du Qinglin:

"Das Landwirtschaftsministerium hat mehrere Projekte zur Heranbildung von Fachkräften durchgeführt. Dazu gehören das Projekt "Grünes Gemüse", das Jahrhundertprojekt zur technischen Ausbildung von jungen Spezialisten für die Landwirtschaft, das Projekt zur Verbindung von Landwirtschaft mit Wissenschaft und Bildung sowie das ländliche Ausbildungsprogramm im Rahmen der Erschließung Westchinas. Außerdem haben wir auch im Radio Ausbildungskurse für ländliche Haushalte durchgeführt. Inzwischen haben Tausende von Bauern eine technisch Aus- und Weiterbildung erhalten, ein Großteil davon arbeitet bereits als Fachkraft irgendwo in den ländlichen Regionen des Landes. Bis Anfang 2008 planen wir, weitere 20 000 ländliche Fachkräfte heranzubilden."

In China leben mehr als 1,2 Milliarden Menschen, darunter über 800 Millionen Bauern. In diesem Kontext ist das nationale Aus- und Weiterbildungsprogramm für Fachpersonal wirklich ein Mammutprojekt. In den vergangenen 5 Jahren wurden dafür bereits 228 Milliarden Yuan aus dem Staatshaushalt bereitgestellt, betont der stellvertretende chinesische Finanzminister Lou Jiwei:

"Die staatlichen Ausgaben für die Heranbildung von qualifizierten und technisch innovativen Fachkräften haben einen großen Anteil im gesamten Haushaltsplan. In den vergangenen 5 Jahren sind die Staatsausgaben für die Aus- und Weiterbildung jährlich um durchschnittlich 9,5 Prozent gestiegen. In den kommenden 5 Jahren will der Staat noch stärker in die Heranbildung von Fachpersonal investieren. Außerdem sollen noch effektivere Maßnahmen eingeleitet werden, um alle Gesellschaftskreise zu Investitionen in die Heranbildung qualifizierter Fachkräfte zu ermutigen. "

Also man kann wirklich sagen, dass die nationale Arbeitskonferenz für Fachkräfte als die erste Konferenz ihrer Art in der Geschichte der VR China für qualifizierte Fachkräfte des Landes den Frühling eingeläutet hat. Und so könnte in China schon bald eine neue Innovationswelle ausgelöst werden, die aus der größeren Vitalität von Wissenschaft und Forschung resultiert.

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