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Hilfslehrer aus der Shanghaier Fudan-Universität in Xiji
   2005-10-18 17:18:41    cri

?Erinnern Sie sich noch an den Tag, an dem Sie an die Piancheng-Mittelschule gekommen sind? Wir begrüßten Sie mit großer Freude, als sie kamen. Und über Ihr Gesicht huschte ein Lächeln, wenn Sie sprachen. Und dann wussten wir, dass der Frühling zu uns gekommen war."

-- Dies ist ein Auszug aus einem Brief der Schülerin Ma Ping der Piancheng-Mittelschule an ihren Lehrer Lu Shaochen.

Dieser Lehrer war ein Aspirant der Fudan-Universität von Shanghai. Vor einem Jahr folgte er dem Aufruf der Regierung zur Unterstützung des Bildungswesens in den rückständigen Gebieten Westchinas. Mit 11 anderen Kommilitonen reiste er in den Kreis Xiji des Bezirkes Xihaigu des Autonomen Gebiets Ningxia der Hui-Nationalität. Dort arbeitete er ein Jahr lang als Lehrer an der Piancheng-Mittelschule.

Lu Shaochen sagt selbst, dass er während dieser Tätigkeit seinen eigenen Wert erkannt habe. Zum ersten Mal habe er festgestellt, dass er durch seine Arbeit das Schicksal von anderen verändern könne. Um Schülern zu helfen, die wegen der Armut ihrer Familie vom vorzeitigen Schulabbruch bedroht waren, gründete er gemeinsam mit der US-Firma Amway die ,,Fudan-Amway-Stiftung". Mit deren finanzieller Unterstützung kann auch Schülern aus armen Verhältnissen der Schulbesuch ermöglicht werden. zudem wurde damit auch der Kauf von Lehrmaterial für die Schule finanziert.

Qian Jie war Lehrer an der Fudan-Universität in Shanghai und hatte sich ebenfalls zum Gang nach Ningxia entschlossen. Dort arbeitet er bereits seit einem Jahr als stellvertretender Schulrektor der Limin-Mittelschule. Er erinnert sich deutlich an die Begeisterung der Schüler und Lehrer, als mit den von ihm und seinen Studenten gesammelten Spendengeldern ein Kopiergerät für die Schule angeschafft wurde. Auf der ersten Kopie dieses Gerätes stand: ,,Alle Lehrkräfte und Schüler der Linin-Mittelschule danken Ihnen für immer und ewig!"

Ein Schüler der Piancheng-Mittelschule sagte: "Früher glaubten wir, dass sich unsere Lehrer aus Shanghai niemals an das ländliche Leben gewöhnen könnten. Sie kommen ja alle aus Einzelkind-Familien und hätten wohl keine Erfahrung darin, sich um andere zu kümmern. Doch dieses Vorurteil haben wir revidieren müssen."

Oft gingen die Lehrer aus Shanghai die Eltern der Schüler besuchen. Dabei mussten sie nicht selten über zehn Kilometer durch die Berge wandern. Sie aßen mit den Familien der Schüler gedämpfte chinesische Momo-Brötchen und tranken Guanguan-Tee. Im Winter schliefen sie auf den Kangs, den mit getrocknetem Kuhmist geheizten Schlafbänken, die aus Ziegeln gemauert sind. Wenn ein Schüler finanzielle Schwierigkeiten hatte, griffen sie ihm freigiebig mit ihrem eigenen Geld unter die Arme.

Cao Shudong, ebenfalls Schüler der Piancheng-Mittelschule, erzählt, dass sich seine Lebensanschauung durch die Hilfslehrer geändert habe. Früher strebte er den Beruf eines Polizisten an. ,,Jetzt aber möchte ich Schriftsteller werden. Dafür muss ich fleißig lernen, damit ich eine Hochschule besuchen kann." sagt Cao Shudong weiter.

Zhang Ying, ein Englisch-Hilfslehrer aus Shanghai, der jetzt an der Piancheng-Mittelschule in Ningxia tätig ist, erzählt von den Problemen seiner Lehrtätigkeit. "Vor einem Jahr hoffte ich, durch meine Lehrtätigkeit das Englisch-Niveau meiner Schüler erhöhen zu können, denn ihre Leistungen waren nicht zufrieden stellend. Dabei dachte ich anfangs, dass meine Schüler nicht fleißig genug gelernt hätten. Jetzt aber habe ich die Ursache für ihre Schwächen erkannt". Zhang Ying erzählte in diesem Zusammenhang von der 13-jährigen Schülerin Yang Lifang. Sie wohnt in einem Bergdorf, über zehn Kilometer von der Schule entfernt. Jeden Tag muss sie um 4:30 Uhr aufstehen, um vor 6:30 Uhr die Schule zu erreichen. Am Abend kehrte sie zwischen 17 und 18 Uhr nach Hause zurück. Und nach dem Abendessen wiederholte sie bis gegen zehn Uhr nachts den in der Schule behandelten Stoff. In der Schule war sie oft müde und zeigte sich im Unterricht oft schläfrig.

Yuan Hu, ein anderer Schüler der Piancheng-Mittelschule, brachte in einem Aufsatz seine Wünsche zum Ausdruck: ,,Ich möchte noch fleißiger lernen, um in der Zukunft meinen Beitrag zur Entwicklung der Gesellschaft zu leisten." In den abgelegenen ländlichen Gebieten Chinas mangelt es oft an Lehrkräften. Da ist die Unterstützung von Studenten, Hochschullehrern und Beamten dringend notwendig. Die Lehrer der Shanghaier Fudan-Universität haben die Hoffnung unter den Schulkindern in den abgelegenen Regionen wachsen lassen. Und diese Hoffnung wird eines Tages weit in die Welt hinausgetragen.

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