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Interview mit Geschäftsführer der Fraunhofer Gesellschaft in China, Han Xiaoding
   2005-10-18 17:24:01    cri

1. Herr Han, die Fraunhofer Gesellschaft ist sehr bekannt in Deutschland und in der Welt. Wie bekannt ist sie in China? Auf welchen Gebieten arbeiten Ihre Gesellschaft und ihre Forschungsinstitute bislang mit China zusammen?

Die Fraunhofer-Gesellschaft ist seit fast 1/4 Jahrhundert offiziell in China. Wichtige Partner sind CAS: Die Chinesische Akademie der Wissenschaften, die Chinesische Akademie der Ingenieurwissenschaften, und eine Reihe chinesische Universitäten wie z.B. die Tsinghua Universität, die Shanghai Jiaotong Universität usw. Hinzu kommen auch zahlreiche chinesische Industriebetriebe.

In diesen Jahren wurden zahlreiche Projekte mit und für chin. Partnern erfolgreich durchgeführt. Beispiele sind: Planung der LKW-Herstellung für zweite Automobilfabrik; Die erste Produktionslinie zur Herstellung von Sperrplatten?Forschung und Feststellung der Metan-Emission aus

Reisfeldern?Planung neuer Fabrik für die Firma Huawei?Entwicklung neuartiger Sensoren für Luftfahrt. Folgende Projekte sind noch bei der Durchführung: Moderne Produktionstechnologie mit z.B. Lasertechnik,

Entwicklung und Anwendung von MEMS-Devices?Entwicklung neuer Technologie für chin. Solarfabrik?Neue raumakustische Technologie und Materiallien für chin. Autoindustrie. Nicht zuletzt ist noch zu nennen: im Rahmen der chin.-deutschen wissenschaftlichen und technologischen Zusammenarbeit hat Fraunhofer in diesen Jahren mehr als 600 chin. Gastwissenschaftler betreut, und in die Forschungen integrieren lassen. Diese Leute sind zur Zeit meist wieder in China, und arbeiten als Kernkraft bei ihren Einrichtungen, und denken an und unterstützen bei der Kooperation mit den deutschen Forschungseinrichtungen und Industriebetrieben.

2. Was für eine Rolle bei der wissenschaftlich-technologischen Zusammenarbeit mit China versteht die Fraunhofer Gesellschaft in sich?

Die WTZ zwischen China und Deutschland befindet sich nun wirklich in einer goldenen Zeit. Die Anstrebung von den Ministerien beider Länder schafft immer bessere Bedingungen und baut somit eine Plattform für verschiedene Praxis auf. Als führende Organisation zur angewandten Forschung trägt Fraunhofer-Gesellschaft zur intensiven Kooperation viel bei, und wird noch mehr beitragen. Wissenschaftliche und technologische Fortschritte sind wichtige Bestandteile der wirtschaftlichen Entwicklung, was immer mehr zum globalen Trend geworden ist. Geschlossen zu bleiben wird man nie großen Erfolg erzielen.

3. Glauben Sie, dass diese Zusammenarbeit beiden Ländern Nutzen bringt? Und in wieweit?

Dass Fraunhofer sich in chinesische wissenschaftliche und wirtschaftliche Entwicklungen ankoppelt, bringt sowohl der chinesischen als auch der deutschen Wirtschaft Nutzen. Durch Projekte und Vernetzung von Fraunhofer konnten deutsche Firmen ihre Produkte nach China liefern, ihre Technologien nach China tranferieren oder sogar neue Produktionweise finden. Insofern haben unsere Projekte richtige Pilotfunktion.

Es ist noch was nennenswertes. Integriert in unserem Büro haben wir noch einen s.g. Liaison Officer, der ausschliesslich den deutschen Unternehmen, besonders den kleinen und mittelständischen Unternehmen die Unterstützung anbietet, Kontakte zur technologischen Zusammenarbeit nach China zu vermitteln.

4. Welche Maßnahmen hat die Gesellschaft ergriffen, um ihre Präsenz in China zu verstärken? Und was will sie in der Zukunft noch weiter tun?

Um in China noch effizienter zu arbeiten, verfolgen wir die Strategie der chinesischen Regierung. Wichtig für uns ist zu erkennen, wo und auf welchen Branchen mehr zu entwickeln sind, und deshalb mehr Bedarf an Forschung existiert. Nach wie vor arbeiten wir eng mit Ministerien von beiden Seiten und lokalen Behörden in China zusammen, um Themen zu definieren und mehr Chancen für Aufträge zu suchen. Regional bezogen hat Fraunhofer u.a. Schwerpunkte auf dem Yangtze-Delta, Pearl River Delta, Westchina und Nordostchina. Bei den Projekten arbeiten Fraunhofer Institute auch eng mit deutschen Firmen zusammen, so dass davon die deutschen Industrien profitieren können.

Neben Projekten, die unsere Institute ohnehin anstreben, will sich Fraunhofer immer mehr institutionell in China ausbauen. Dies geschieht meistens in Form einer Kooperation mit chinesischen Partnern. Z.B. hat Fraunhofer im Rahmen einer Vereinbarung zwischen Ministerien BMBF und MOST zusammen mit chin. Partnern zwei Institute, nämlich MCI: Sino-German Joint Institute for Mobile Communication in Berlin und JSI: Sino-German Joint Institute for Software Technology in Beijing neulich gegeründet. Beide Institute werden neuste Technologien entwickeln, und sie den Industriekreisen beider Länder anbieten.

5. Um uns Beispiele zu geben, können Sie auf die China-Reise ihres Präsidenten Hans-Jörg Bulliger im November eingehen?

Anfang November 2003 kam unser Präsident Herr Prof. Bullinger nach Guangzhou. Er wurde als Berater für den Gouverneur in Guangdong zum GDICC, International Consultative Conference on the Future Economic Development of Guangdong eingeladen.

Auf der Konferenz hat Prof. Bullinger eine Rede gehalten: "Fostering the flow of innovation to raise economic competitivness"(Innovation fördern, um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen). In der Rede behauptete Prof. Bullinger: Innovation ist der einzige Weg, der zum wirtschaftlichen Fortschritt, zur Prosperität, zur Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigungsrate führt.

Durch diese Konferenz hat sich Provinz Guangdong, die wirtschaftlich in China sehr bedeutend ist, der Welt dargestellt. Die Aktivität von Prof. Bullinger wird die Kooperation von Fraunhofer mit den dortigen Forschungseinrichtungen und Industrien bestimmt intensivieren.

6. Sie waren im November in Deutschland gewesen. Sind inzwischen neue Projekte angelaufen?

Während der Reise habe ich eine chinesische Delegation betreut, und zusammen an Workshops teilgenommen. Wir haben dadurch gemeinsame Interessen definiert, die zur Olympiade 2008 wichtig sind. Wir denken an Folgeworkshops Anfang 2004 in Beijing, und werden noch intensiver Meinungen austauschen und uns auf weitere Zusammenarbeit vorbereiten.

Für Radio China International stellen Qiu Jing die Fragen

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