 Angesichts der weiter ansteigenden Zahl von Aids-Infizierten in China ist die ganze chinesische Gesellschaft in höchster Wachsamkeit vor einer weiteren Verbreitung der Immunschwäche-Krankheit. Auch zahlreiche Nichtregierungsorganisationen wie das chinesische Rote Kreuz sind aktiv und haben unzählige Aufklärungsaktionen zur AIDS-Verhütung gestartet. Näheres erfahren Sie im folgenden Bericht:
Han Xiao ist Student der Maritimen Universität Dalian und gibt unvermittelt zu. "Früher wusste ich nur wenig über die Aidsverhütung. Erst ein Kurs hat mich in die Lage versetzt, anderen Menschen mein Wissen darüber zu vermitteln".
Han Xiao hatte einen Kurs besucht, der gemeinsam vom Roten Kreuzes der Provinz Liaoning und vom niederländischen Roten Kreuz veranstaltet wurde. Insgesamt 20 Studenten nahmen an diesem Kurs zur AIDS-Aufklärung für Jugendliche teil. Doch die 20 Studenten waren nur ein kleiner Teil derer, die bisher landesweit an AIDS-Aufklärungskursen teilnahmen. Inzwischen sind die Kurse ein wichtiger Bestandteil der landesweiten Aufklärungskampagne zur Aidsverhütung geworden.
Die chinesische Regierung hat in einem mittel- und langfristig angelegten Programm zur Aidskontrolle der Gesundheit von Jugendlichen eine hohe Priorität eingeräumt. Dabei weiß sie den Beitrag der Nichtregierungsorganisationen zum Schutz der Gesundheit von Jugendlichen zu schätzen. Zu den besonders aktiven Organisationen bei der AIDS-Aufklärung gehören das chinesische Rote Kreuz, die chinesische Gesellschaft für Familienplanung, die chinesische Gesellschaft für Vorbeugung und Kontrolle von AIDS- und Geschlechtskrankheiten. Von großer Bedeutung sind auch Kooperationen chinesischer und internationaler Organisationen bei der AIDS-Aufklärung wie die des chinesischen Roten Kreuzes mit ihrer Partnerorganisation in den Niederlanden. Das niederländische Rote Kreuz hatte für die AIDS-Aufklärung von Studenten in der Provinz Liaoning im Zeitraum von August 2003 bis Mai 2004 insgesamt 100.000 Euro bereitgestellt.
Einer, der den Kurs aufmerksam verfolgte, war der Vize-Abteilungsleiter für Bergung und Hilfe beim chinesischen Roten Kreuz, Yang Huixin. Seiner Meinung nach sind die großangelegten AIDS-Aufklärungsaktionen unter Jugendlichen eine der wichtigsten Möglichkeiten zur Eindämmung der Aids-Epidemie. Die Studenten seien besser gebildet und lernfreudiger. Außerdem zeigten sie ein besonders starkes gesellschaftliches Verantwortungsgefühl. Dabei habe es sich als vorteilhaft erwiesen, insbesondere die Jugendlichen über Aids aufzuklären. Die Jugendlichen würden ihre Kenntnisse dann an Gleichaltrige weiterleiten und so eine Verbreitung des Wissens fördern.
Bei den Aufklärungskursen geht man von den eher traditionellen Lehrmethoden ab und unterstützt dagegen den Meinungsaustausch in Diskussionen. Außerdem werden Film- oder Videoaufnahmen gezeigt. Die Kursteilnehmer hören Erlebnisberichte oder spielen sogar Theater. In den Kursen werden Modelle und andere materielle Gegenstände zum besseren Verständnis genutzt. Dadurch werden die Kursteilnehmer zum aktiven Lernen angeregt und können sich in der Gruppe aktiv beteiligen.
Wie Vizeleiter Yang Huixin weiter erläuterte, sei dieses neue Lernmodell der AIDS-Aufklärung erstmals bei den ersten Kursen im Jahre 1994 in Yunnan eingeführt worden. Die damaligen AIDS-Aufklärungskurse waren vom Roten Kreuz der südwestchinesischen Provinz und dem Australischen Roten Kreuz gemeinsam veranstaltet worden. Heute finden derartige Aufklärungskurse bereits in 15 chinesischen Provinzen, autonomen Gebieten und regierungsunmittelbaren Städten statt. An ihnen nahmen bislang 110.000 Studenten teil. Und indirekt haben Unzählige weitere davon profitiert.
|
