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Die Chinesische Nationalbibliothek in Beijing
   2005-10-18 17:18:30    cri
Die Chinesische Nationalbibliothek in Beijing ist die größte Staatsbibliothek mit dem umfangreichsten Bücherbestand in China. Der Baukomplex, den ein ausgeprägter nationaler Stil auszeichnet, liegt am Fluß Gaolianghe im Nordwesten Beijings neben dem Purpurbambuspark. Der frühere Sitz der Nationalbibliothek in der Wenjin-Straße am Ufer des Beihai-Sees beherbergt heute eine Zweigstelle der Bibliothek.

Im September 1983 wurde mit dem Bau der neuen Bibliothek begonnen, im Oktober 1987 wurde sie eröffnet. Mit einer Baufläche von 140 000 qm nimmt sie eine Gesamtfläche von 7,42 ha ein. Zusammen mit ihrer Zweigstelle hat die Nationalbibliothek eine gesamte Baufläche von 170 000 qm. Sie kann 20 Millionen Bücher unterbringen und verfügt über 30 Lesesäle mit über 3000 Sitzen.

Die Vorläuferin der Chinesischen Nationalbibliothek war die Ende der Qing-Dynastie (1909) gegründete Hauptstadt-Bücherei, die 1912, ein Jahr nach der bürgerlich-demokratischen Xinhai-Revolution, eröffnet wurde. Ihr Bücherbestand umfaßte u.a. Werke der Kaiserlichen Bücherei der Ming-Dynastie vor mehr als 500 Jahren - der Halle der Literarischen Blüte (Wenyuange), und sogar der Kaiserlichen Bücherei der Südlichen Song-Dynastie vor mehr als 750 Jahren - der Jixi-Halle. Bis zur Gründung der Volksrepublik China im Jahre 1949 hatte die Bibliothek einen Bücherbestand von 1,4 Millionen Bänden angesammelt. Von den jetzt in der Nationalbibliothek aufbewahrten 16 Millionen Büchern wurden die meisten also nach der Gründung des Neuen China angeschafft. Der Bücherbestand der Nationalbibliothek nimmt jetzt den fünften Platz aller Bibliotheken der Welt ein.

Mit ihren über 3500 Schildkrötenpanzern und Tierknochen mit Orakelinschriften aus den Ruinen der Yin-Zeit verfügt die Chinesische Nationalbibliothek über die größte Sammlung solcher frühen Schriften der Welt. Ferner hat die Bibliothek einen großen Bestand alter und neuer Atlanten aus China und anderen Ländern sowie eine Fülle von Büchern der nationalen Minderheiten Chinas gesammelt. Sie verfügt über mehr als 260 000 Raritäten aus dem Alten China, darunter in den Dunhuang-Grotten entdeckte Bücher, das Jin Zang aus Zhaocheng, die Yongle Dadian (Enzyklopädie von Yongle) und die Siku Quanshu (Enzyklopädie in vier Abteilungen), sowie über rund zwei Millionen mit Fäden geheftete Bücher aus alten Zeiten. Die Bibliothek ist damit eine kulturelle Schatzkammer des Volkes.

Die Chinesische Nationalbibliothek legt auch großen Wert auf die Anschaffung ausländischer Publikationen. Ihr Bücherbestand umfaßt jetzt bereits mehr als 2,5 Millionen fremdsprachige Bücher. Hinzu kommen über 36 000 Zeitschriften und über 1400 Zeitungen anderer Länder. Publikationen in englischer, russischer, japanischer, französischer und deutscher Sprache machen davon die Mehrzahl aus.

Die Bibliothek hat ferner zahlreiche Zeitschriften und Zeitungen aus der Neuzeit Chinas gesammelt, so die 1904 gegründete Zeitschrift Dongfang Zazhi (Der Osten) und die Zeitungen Min Bao (Volkszeitung), Shi Wu (Aktuell) und Shen Bao (Shanghaier Zeitung). Außerdem besitzt die Bibliothek Dokumentationen in mehr als 20 Schriften der nationalen Minderheiten Chinas aus alten Zeiten und der Gegenwart.

Seit 1949 hat die Bibliothek auch eine große Menge von revolutionären Dokumenten gesammelt, darunter Raritäten wie beispielsweise Originalbriefe von Karl Marx und Friedrich Engels, Das Kapital in der ersten deutschsprachigen Ausgabe von 1868, die Schrift Was tun? von Lenin in der ersten russischen Ausgabe, Über die Neue Demokratie von Mao Zedong in Holzschnitt-Ausgabe. Schließlich werden auch Manuskripte der Werke von Lu Xun, Guo Moruo, Mao Dun, Ba Jin und anderen hier verwahrt.

In den letzten Jahren hat die Bibliothek ein optimales System für die Sammlung und Zirkulation der Bücher entwickelt. Mikrofilme und Computer ermöglichen einen schnellen Zugriff zu gewünschten Titeln. Die Bibliothek steht jetzt mit ihrem umfassenden Service, der vom Bücherverleih bis zu fachspezifischen Informationen reicht, jedermann zur Verfügung. Häufig finden auch Vortragsveranstaltungen und Ausstellungen statt.

Als staatliche Institution ist die Bibliothek auch zuständig für den im Rahmen von Kulturaustausch-Verträgen mit anderen Ländern abzuwickelnden Austausch von Publikationen. Sie empfängt oft ausländische Experten des Bibliothekswesens und organisiert regelmäßig Seminare und Symposien, auf denen Erfahrungen hinsichtlich der Bibliotheksarbeit und der Verwaltung ausgetauscht werden. Umgekehrt entsendet die Bibliothek häufig die Mitarbeiter zu den von internationalen Organisationen veranstalteten Konferenzen. Zur Zeit unterhält sie immer regere Austauschbeziehungen mit mehr als 1000 Bibliotheken, Universitäten und anderen Institutionen in rund 100 Ländern.

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