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Bescheiden bis gierig: Viele chinesische Kinder sehen sich heute mit widersprüchlichen Wertevorstellungen ihrer Eltern konfrontiert
   2005-10-18 17:18:22    cri
Die Erziehung von Kindern genießt in China traditionell große Aufmerksamkeit, heute noch mehr als früher. Das gilt für die Familien ebenso wie für die ganze Gesellschaft. Allerdings gibt es heute Widersprüche zwischen Wort und Tat. Viele Kinder sehen sich im Rahmen ihrer Erziehung mit einer verwirrend vielschichtigen Definition moralischer Standards konfrontiert. Sie wachsen heran und müssen dabei mit widersprüchlichen Belehrungen in Bezug auf Weltanschauung und Wertvorstellungen fertig werden. Klar, dass dies die Kinder schnell in Konfusionen stürzt. Schulrat Zhou Defan sagt dazu, die chinesischen Kinder heute seien zwar viel glüchlicher als die der früheren Generationen. Aber in ihrer Erziehung seien sie mit Widersprüchen konfrontiert ? darunter auch dem Widerspruch zwischen armen und reichen Familien. Die meisten heutigen Eltern waren bei ihrem Heranwachsen mit materiellen Bedürfnissen konfrontiert. Diese Bedürfnisse betrachten sie heute als "Reichtum?, weil sie es mit ihrer eigenen Arbeitskraft geschafft haben, ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Die Folge: Einerseits geben sie ihren Kindern eine Erziehung unter dem Motto "Dem vergangenen Leid das heutige Glück gegenüberstellen". D.h. sie lehren ihre Kinder, Schweres zu ertragen und bescheiden bzw. sparsam zu leben. Andererseits aber vergleichen sie ihre Kinder mit denen der Nachbarn und und unternehmen große Anstrengungen, ihre Kinder materiell zufriedenzustellen. Sie fürchten, ihre Kinder könnten in punkto Essen und Kleidung schlechter dastehen als die Nachbarskinder. Ein Widerspruch. Und entsprechend schwer ist es für die Kinder, ein gesundes und ausgewogenes Verhältnis zu materiellen Werten aufzubauen. Derartige Widersprüche gibt es zuhauf: So erzählen heute viele chinesische Eltern ihren Kindern die alte Geschichte namens "Kong Rong überläßt Anderen höflich größere Birnen". Andererseits sind die Kinder heute oft so erzogen, dass sie im Omnibus die freien Plätze geradezu an sich reißen. Einerseits fordern chinesische Eltern heute von ihren Kindern, diese sollten unbestechlich bleiben. Andererseits kommt es nicht selten vor, dass Kindern mit entsprechend schlechten Manieren ihrer Eltern selbst konfrontiert sind. Oder die Eltern sagen ihren Kindern, Fleiß sei eine hohe Tugend, verschonen ihre Kinder jedoch vor den Mühen der Hausarbeit. Manche wollen deshalb sogar anstelle ihrer Kinder am Unterrichtsfach "Körperliche Arbeit" teilnehmen. Aus Sicht der Kinder bedeutet dies: Wort und Tat ihrer Eltern sind nicht identisch. Die Kinder stehen in einem Widerspruch zwischen Entwicklung und Einschränkung. Der Grund dafür ist ein wohl durchaus typisches elternliches Bedürfnis: Die Eltern sehnen sich danach, ihren Kinder zu einer beruflichen Karriere zu verhelfen. Sie wissen nur leider oft nicht, wie sie dies tun sollen. Wenn Musik Mode wird, lassen sie ihre Kinder das Klavierspiel erlernen. Ist Malen beliebt, so müssen die Kinder nach dem Willen ihrer Eltern auf andere Hobbys verzichten und das Malen erlernen. Und diese Beispielsreihe läßt sich fortführen: Wenn Naturwissenschaften sehr populär werden, ist plötzlich keine Rede von Sozialwissenschaften mehr. Schulrat Zhou Defan z.B. sagt, viele Kinder fühlten sich wegen der Widersprüche verwirrt. Dies behindere im Einzelfall die Entwicklung eines gesunden, ausgewogenen Charakters und einer entsprechenden Werte-,Welt -und Lebensanschauung. Und schlimmer noch: Weil die Erziehungsdefizite und -widersprüche heute sehr weit verbreitet seien, würden sie sich auch negativ auf die künftige Entwicklung der gesamten chinesischen Gesellschaft auswirken.
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