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Deng Zhonghan und seine "Sternenlichter" im Rampenlicht
   2005-10-20 10:41:38    cri
Kürzlich wurden in Beijing die chinesischen Staatspreise für Wissenschaft und Technik 2004 verliehen. Unter den Preisträgern fiel ein großer Mann mit jugendlichem Gesicht besonders auf. Der Mittdreißiger ist Dr. Deng Zhonghan Vorstandsvorsitzender der Firma Vimicro. Die akademischen Auslandserfahrungen seines Teams haben der Firma seit 1999 eine Reihe von digitalen multimedia Chips beschert. Das Marktmonopol ausländischer Chips ist damit durchbrochen worden. Ihre Chipsserie "Xingguang", auf deutsch: "Sternenlicht", erhielt den chinesischen Staatspreis für Wissenschaft und Technik 2004.

Mit seinem jugendlichen Gesicht wirkt Deng Zhonghan deutlich jünger als 36 und seine Art zu reden und seine Verhaltensweise lassen einen stark akademisch geprägten Hintergrund erkennen. Dr. Deng sagte unserer Reporterin, die Verlegung der Forschungs- und Produktionsstandorte vieler multinationaler Konzerne nach China, sowie ihre großen Umsatzsteigerungen vor fünf, sechs Jahren habe seine Idee, eigene Firma in China zu gründen, bewirkt. Außerdem stellte das Land den zahlreichen Überseestudenten auch eine Reihe von Vergünstigungen in Aussicht. Deshalb gaben er und einige Gleichgesinnte ohne Zögern die guten Arbeitsumgebungen und hohen Löhne in den USA auf und kehrten in ihr Heimatland zurück. Dr. Deng erinnert sich noch heute an die Gründung der Firma Vimicro:

"Bei der Gründung unserer Firma 1999 hier in der High-Tech-Zone Zhongguancun erhielten wir große Unterstützung von den zuständigen Behörden der Stadt Beijing. Innerhalb von nur einer Woche waren alle bürokratischen Verfahren, von der Firmeneintragung bis zur Begutachtung, abgeschlossen. Dies war natürlich auch der sogenannten Grünen Passage zu verdanken, die speziell den heimgekehrten Forschern und Studenten zur Verfügung stand. Durch diese Unterstützung ist die Ansiedlung von innovativen Klein- und Mittelbetrieben in Zhongguancun bis heute auch extrem einfach. Damals hatte unser Team gar nicht viel Zeit zur Lösung dieser für die Entwicklung der Firma nicht so wichtigen Fragen gebraucht."

Seine umfangreichen Kenntnisse in Physik, Industrie und Handel, die er sich während des Studiums an der Berkley University angeeignet hat, bewegten Deng Zhonghan sich in der Entwicklung von Multimediachips als Kerntechnologie der Computer-, Kommunikations- und Unterhaltungselektronikbranche zu engagieren. So hat die Firma Vimicro gleich nach ihrer Gründung die Richtung ihrer künftigen Entwicklung festgelegt - Chips für digitalen Multimediamarkt. Damit die Chipsentwicklung mit dem Weltniveau schritthalten konnte, hat Vimicro nach einander Geschäftsstellen im Sillicon Valley in den USA, in Hongkong, Shenzhen, Shanghai und Taiwan errichtet. Gemeinsam mit der chinesischen Qinghua-Universität gründete sie außerdem ein Forschungslabor. Die Expertengruppe wächst inzwischen auch ständig. Es dauerte nur knapp ein Jahr, bis der erste Chip mit dem Namen "Starlight" entwickelt war. Dr. Deng erzählt dazu:

"Im März 2001 war es bereits soweit, dass unser erster Starlight-Chip fertig entwickelt war. Es war der erste Bildbearbeitungschip in China mit über einer Million Schaltkreisen. In mehr als einem Jahr haben wir die entsprechenden Kerntechnologien erforscht, das Produkt entwickelt und es dann auch sehr schnell auf den Markt gebracht."

Doch es ist nicht einfach, die technische Kompetenz in eine marktführende Position umzuwandeln. Die erfolgversprechende Marktstrategie hat dann dazu geführt, immer mehr Kunden, auch aus dem Ausland, anzuziehen.

Dazu erzählt Dr. Zhang Hui, Vize-Generaldirektor von Vimicro:

"Am Anfang rechneten unsere Kunden im Ausland gar nicht damit, dass China eigene Chips entwickeln könnte. Sie hatten noch nie von einem chinesischen Chip gehört. Daher streben wir eine schrittweise Vermarktung in der Übersee an. Mit der Qualität und den vernünftigen Preisen unserer Produkte haben wir den Kunden unsere Vorzüge schmackhaft gemacht. Und sie akzeptieren nun allmählich Chips aus China und die Tatsache, dass auch in Zhongguancun in Beijing international konkurrenzfähige Chips entwickelt werden können."

Nach diesem ersten Chip hat Vimicro nun bereits fünf Generationen von Chips auf den Markt gebracht. Die Entwicklung von "Starlight No. 5" im Jahre 2004 hat die bislang idealste Verbindung von Handy und Digitalkamera ermöglicht. Diese Chips finden nun Anwendung bei der Massenproduktion international bekannter Firmen wie Samsung, Phillips, HP, Fujitsu und Lenovo.

Samsung und Lenovo nützen zum Beispiel die "Starlight"-Chips von Vimicro, um Handys mit schöneren Klingeltönen zu produzieren. Derartige Handys gehören heute in China zum Modetrend des Großstadtlebens. Jedes Jahr mindestens ein neues Handy zu kaufen, ist für viele chinesische Jugendliche ganz normal. Li Xuanxuan ist eine davon. Für dieses Jahr hat sie sich ein neues Handy der Marke Lenovo ausgesucht. Sie sagt:

"Seine Klingelmelodien hören sich viel besser an, als die anderer Handys. Ich höre sehr gern traditionelle chinesische Musik. Meine früheren Handys konnten den Charakter der traditionellen chinesischen Musik aber nicht so gut zum Ausdruck bringen. Beim Kauf sagte mir der Verkäufer, dass ich mit diesem Handy meine Lieblingsmelodie hören kann, also habe ich dieses ausgewählt."

Mit bislang mehr als 400 Patenten hat die Firma Vimicro bereits 38 Millionen Chips auf dem internationalen Markt abgesetzt. Laut einer internationalen Statistik hat Vimicro damit einen Marktanteil von über 70 Prozent.

Um weiterhin Marktführer zu bleiben, sind technische Innovationen von lebenswichtiger Bedeutung. Dazu meint Dr. Deng Zhonghan:

"Mein Ideal ist es, mit meinen Kenntnissen zur Entwicklung der nationalen Chipsproduktion beizutragen. Wir werden weiter danach streben, immer mehr Kerntechnologien und Produkte im Bereich multimedialer Technik hervorzubringen. Dieser Sache werde ich wahrscheinlich mein ganzes Leben widmen."

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