Startseite | Nachrichten | Zeitgeschehen | Chinesischkurs | China ABC | Inet Radio | Frage der Woche | Paralympics 2008 in Beijing | Sendeplan
 

-Empfangsbericht
-Feedback   -Archiv

Exklusivgespräch mit Prof. Dr. Rudi Balling, Chefwissenschaftler der deutschen Gesellschaft für Biotechnologische Forschung GBF
   2005-10-18 17:20:48    cri
- Herr Prof. Balling, auf welchen Gebieten der biotechnologischen Forschung können Deutschland und China Kooperationspotentiale erschöpfen Ihrer Ansicht nach?

- Also, ich denke, es gibt eine Reihe von Gebieten, wo wir zusammenarbeiten können. Eines der Erfolgsversprechenden erscheint mir, auf dem Gebiet der Infektionsforschung zu sein. Und Ich denke, dass China und Deutschland sehr eng auf dem Gebiet von Modellorganismen für Krankheiten zusammenarbeiten können. China hat sehr viele Menschen mit verschiedenen Krankheitsgebieten, die wichtig sind. Und ich denke, das, was man als Epidemiologie bezeichnet, auf die Maus übertragen kann und versuchen sollte, diese Mechanismen zu verstehen. Ich würde gerne mit chinesischen Wissenschaftlern zusammen überlegen, ob wir ein virtuelles Institut für Mausgenetik gründen, ob wir vielleicht Studenten aus China in Mausgenetik ausbilden, ob vielleicht deutsche Wissenschaftler nach Beijing kommen, um gemeinsam helfen, ein Programm in Mausgenetik und Genomik aufzubauen.

- Was würden Sie zu dem Entwicklungsstand der Biotechnik in China mal sagen? Haben Sie einen gesamten Eindruck davon?

- Ja. Ich hab das Gefühl, man hat erkannt, dass die Biotechnologie die Wissenschaft des nächsten Jahrzehnts sein wird. Die Biotechnologie ist vielfältig. Sie reicht ja mittlerweile in alle Bereiche unseres täglichen Lebens hinein von der Medizin bis zur Umweltforschung bis hin zur Pflanzen, Agrarwissenschaft.

China hat in den letzten Jahren enorme Fortschritte gemacht. In der Biotechnologie. Das sieht man beispielsweise an den Erfolgen im Humangenomprojekt. Das war sozusagen die sperr Spitze.

- An diesem Projekt hat sich Deutschland auch beteiligt, stimmt das?

- Ja, Deutschland hat auch an der Humangenomsequenzierung teilgenommen. Auch die GBF hat mit sequenziert, Chromoson 21 und Chromoson 9. Aber der Schwerpunkt in Deutschland ist mehr auf der funktionellen Genomanalyse, weniger als Sequenzieren, sondern Versuchen, herauszufinden, was die einzelnen Genen machen. In dem Sinne waren wir ja in Deutschland auch etwas hinterher. Wir haben spät angefangen, in den 90er Jahren. Und haben uns dann sehr schnell auf Modellorganismen, Maus habe ich bereits erwähnt, aber auch auf Fischdrosophila fokussiert. Die Gruppe von Christiane Nüsslein-Volhard hat 1995 den Nobelpreis für ihre Arbeiten mit Drosophila für Entwicklungskontrollgene gekriegt. Die Arbeit hatten sie 1985 gemacht. Über Entwicklungskontrollgene, wo gezeigt wurde, dass die Gene, die in einer Fliege für die Entwicklung von Flügeln und Beinen veranwortlich ist, die selben Gene sind, die auch bei Menschen für Organbildung verantwortlich sind.

nächste Seite

     mehr zum Thema Ihre Meinung

Not Found!(404)

Not Found!(404)