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Exklusivgespräch mit dem DAAD-Vize-Präsidenten Prof. Max Huber
   2005-10-18 17:20:48    cri

- Herr Vize-Präsident, wie beurteilen Sie die Arbeit der DAAD-Außenstelle in Beijing? Was kann man dabei als Erfahrungen nutzen?

- Die Außenstelle in Beijing war ausgesprochen so erfolgreich. Wir haben in ganz wenigen Jahren die Zahl der chinesischen Studenten verfünffacht. Vor 10 Jahren waren es etwa 4 000 Studierende, heute sind es 20 000 junge Chinesinnen und Chinesen, die in Deutschland studieren. Wir sind außerordentlich erfreut über dieses große Echo, das unsere Hochschulen hier in China finden. Wir freuen uns über die jungen Chinesinnen und Chinesen. Sie erzählen uns sehr viel über ihr Land und sie sind Botschafterinnen und Botschafter Chinas in Deutschland und darüber sind wir außerordentlich glücklich.

- Sie sind Beauftragter der deutschen Bundesregierung für internationales Hochschulmarketing. Wenn man auf die gesamte deutsche internationale Bildungszusammenarbeit blickt, was für eine Stellung hat China dabei eingenommen?

- Zunächst einmal ? die meisten Studierenden kommen aus China. China ist ein ganz wichtiger Partner für die deutschen Hochschulen, für die deutschen Forschungsinstitute. Und ich hoffe sehr, dass die Zusammenarbeit sich intensivieren wird in den kommenden Jahren. Das Potential ist enorm, das Interesse auf deutscher Seite ist ausgesprochen groß und wir stellen auch fest, dass es auf der chinesischen Seite ein großes Interesse an einem Studium in Deutschland und an einer Zusammenarbeit in Deutschland besteht.

- Bei dem internationalen Hochschulmarketing geht es um reinen Wettbewerb um kluge Köpfe? Schließen Sie sich dieser Ansicht an?

- Natürlich sind wir interessiert, besonders interessante junge Chinesinnen und Chinesen zu bekommen, die engagiert sind, fachlich voranzukommen. Wir bieten ihnen eine ausgezeichnete Ausbildung. In fast allen Fächern können sie in Deutschland extrem gute Studienbedingung zu finden. Und wir freuen uns, wenn gerade die begabtesten und die intelligentesten jungen Chinesinnen und Chinesen bei uns die Kompetenz erwerben, die sie später brauchen in ihrem Beruf hier in China bei ihrer Arbeit.

- Sie haben sich Jahre lang um Nachwuchswissenschaftler gekümmert. Welche Fördermaßnahmen wird der DAAD in der Zukunft für chinesische Nachwuchswissenschaftler einleiten?

- Wir haben zwei Sorten von Maßnahmen. Die eine Sorte, das sind Stipendien für begabte junge Ausländerinnen und Ausländer, beispielsweise für begabte junge Chinesinnen und Chinesen, die bei uns irgend ein Fach studieren wollen. Die Auswahl geht nur nach Qualität, sehr gute junge Leute bekommen ein Stipendium, aber die Zahl ist natürlich begrenzt, sodass nicht jeder, der kommen will, ein solches Stipendium bekommen kann. Ich muss sagen, leider viele sehr begabte Chinesinnen und Chinesen müssen wir ablehnen, ein Stipendium zu geben, weil zu wenig Geld da ist. Aber es gibt immer noch eine große Zahl von Stipendien. Das ist die eine Seite. Die andere Seite besteht darin, eine Zusammenarbeit zwischen unseren beiden Ländern, zwischen den Hochschulen und Forschungsinstituten hier in China und in Deutschland anzubahnen, zu fördern, zu unterstützen, um gemeinsame Forschungsprojekte durchzuführen. Das wird in zunehmendem Maße wichtig. Sie wissen, wir beide leben ? die Chinesen und die Deutschen leben auf der gleichen Welt. Die Welt wird immer kleiner. Wir leben in einem global "Village", einem globalen Dorf. Und wir sind Nachbarn. Wenn Sie Probleme haben, haben wir die Probleme. Wenn wir Probleme haben, haben Sie auch die Probleme. Und insofern sind wir daran interessiert, dass wir gemeinsam unsere gemeinsamen Probleme lösen. Ich glaube, das ist eine tragfähige Basis, sowohl für die Weiterentwicklung Ihres Landes als auch für die Weiterentwicklung unseres Landes und insofern für eine gemeinsame gute Zukunft.

- Sie sind ja Physiker und haben zahlreiche Titeln z.B Sie haben im Vorstand oder als Rektor verschiedener Universitäten und Hochschulen fungiert. Haben Sie bestimmt ja durch vielerlei Quelle Kontakte mit chinesischen Wissenschaftlern gehabt. Was waren Ihre Eindrücke dabei?

- Als Physiker hatte ich eine ganz Reihe von engen Kooperationen mit chinesischen Kollegen. Das war außerordentlich erfreulich. Es war sehr gewinnbringend, intellektuell. Meine Kollegen aus China waren sehr einfaltsreich, sehr klug, sehr hilfsbereit. Wir haben ausgezeichnet zusammengearbeitet und haben auch einige schöne Erfolge, gemeinsame Erfolge vorzuweisen. Ich freue mich außerordentlich darüber, über diese Kontakte. Und ich bin sicher ? ich weiß das auch von vielen meiner Kollegen aus der Physik und auch aus den anderen Fächern. Wir haben ähnliche Erfahrung gemacht und alle schwärmen davon - wenn ich das so sagen darf - von der Zusammenarbeit mit den chinesischen Kollegen.

- Was würden Sie zu den chinesischen Studentinnen und Studenten in Deutschland sagen?

- Alle chinesische Studentinnen und Studenten, die ich kenne, sind außerordentlich intelligent, außerordentlich fleißig, außerordentlich souverän, nett und charmant, witzig und sie sind außerordentlich beliebt. Wir freuen uns über diese große Zahl chinesischer Kommilitoninnen und Kommilitonen, die an unseren Universitäten studieren und mit uns in unseren Forschungslabors zusammenarbeiten. Ich kann nur positives über unsere chinesische Kolleginnen und Kollegen sagen.

- Wenn man in die Zukunft weiter schaut, was würden Sie uns prophezeien?

- China wird eine große Zukunft haben, dass wir kennen alle die Entwicklung, die China in den 10 bis 20 Jahren genommen hat. Das ist atemberaubend, das erweckt die Hochachtung von uns allen. Wir haben keinen Zweifel, dass diese Entwicklung weiter geht. Die Chinesen machen mit großer Energie eine Entwicklung durch, die sie klug und weise begleiten, durch organisatorische und politische Maßnahmen, sodass ich persönlich glaube, dass dieser Aufschwung in China nimmt in der ganzen Breite von dem Infrastruktur, von dem Hochschulsystem, von dem Lebensstandard, dass diese Entwicklung weiter gehen wird und ich freue mich auf diese Entwicklung. Und wenn unsere deutschen Hochschulen und Forschungsinstitute an dieser Entwicklung partizipieren können.

- Haben Sie vielen Dank für das Gespräch!

- Bitte schön!

Das Gespräch führt Qiu Jing für Radio China International

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