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Chinas neuer Bildungsminister Zhou Ji zur Bildung des Landes
   2005-10-20 10:40:23    cri
Am Jahresanfang wurde Zhou Ji nach seiner über 20-jährigen Tätigkeit im Bildungsbereich zum neuen chinesischen Bildungsminister ernannt. Was meint er zur Bildung in China und zu den Schwerpunkten seiner Arbeit in den kommenden 5 Jahren. All das erfahren sie im ?Bildung Online? unserer Serie ?Bildung, Wissenschaft und Technik?.

Der 57-jährige Zhou Ji war schon vor seinem Amtsantritt vor allem in der Hochschulbildung und -forschung beschäftigt. Wegen seiner hervorragenden Leistungen auf dem Gebiet der Automatisierung hat er einen Sitz in der Chinesischen Akademie der Ingenieurwissenschaften inne. Er wirkt aufgeschlossen und tatkräftig, seine Augen strahlen vor Energie, seine Stimme wirkt aufrichtig und entgegenkommend. In seinem neuen Amt als Bildungsminister spürt man das Selbstvertrauen und den pragmatischen Arbeitsstil.

Zhou Ji sieht das Ziel des Ressorts darin, die Bildungspolitik an den Bedürfnissen der breiten Öffentlichkeit auszurichten.

?Seit alters her steht Bildung bei den Chinesen hoch im Kurs. Seitdem die Versorgung der Grundbedürfnisse der Menschen gesichert ist, wird immer mehr Wert auf die Bildung der Kinder gelegt. Eine bestmögliche Ausbildung für alle Kinder Chinas zu gewährleisten ist die wichtigste und zentrale Aufgabe unserer Mitarbeiter im Bildungsbereich. Deshalb geben wir unser Bestes, um eine zukunftsweisende Bildungspolitik zu gewährleisten.?

Man müsse die verschiedensten Bildungsbedürfnisse der Bevölkerung befriedigen, dafür sei eine Erweiterung der Bildungsangebote erforderlich, um die Bildungsqualität zu erhöhen, sagte Zhou Ji. In den kommenden 5 Jahren wolle der Staat einerseits das Niveau der allgemeinen 9-jährigen Schulpflicht in den Grundschulen und in der Unterstufe der Mittelschulen beibehalten bzw. erhöhen und andererseits die Erziehung in der Oberstufe der Mittelschulen fördern. Nicht zuletzt solle ein kontinuierlicher Ausbau der Hochschulbildung realisieret werden. Die Berufsaus- und -fortbildung für Erwachsene sei ebenfalls eine wichtige Zukunftsaufgabe, die in verschiedenster Form energisch gefördert werden müsse. Notwendig sei dabei, den Zugang zur Bildung zu vereinfachen und die Lehrsysteme zu modernisieren. Das Ziel bestehe darin, das chinesische Bildungssystem zu vervollkommnen und ein System für lebenslanges Lernen aufzubauen.

Zhou Ji ist froh, dass sich der jetzige Bildungsstand in China auf eine gute Grundlage stützt und die Voraussetzung für die Verwirklichung der genannten Ziele liefert. Nach einer mehr als 50-jährigen Anstrengung sei in über 90 Prozent der Regionen Chinas die allgemeine 9-jährige Schulpflicht durchgesetzt worden. Das Analphabetentum sei unter den Jugendlichen und Erwachsenen im besten Alter im wesentlichen beseitigt worden. 15% der Studienplatzbewerber haben die Möglichkeit, an einer der chinesischen Hochschulen oder Universitäten zu studieren. Auch die Berufs- und Erwachsenenbildung habe sich umfassend weiterentwickelt. Trotz dieser Fortschritte räumt Bildungsminister Zhou Ji allerdings ein, dass die Aufgabe der Wissensvermittlung in einem so bevölkerungsreichen Land wie China eine große Herausforderung sei.

Bislang ist die Bildung auf dem Land immer noch ein Schwachpunkt in der chinesischen Bildungslandschaft. Außerdem können die Hochschulen und Universitäten die Bedürfnisse der Bevölkerung und die Anforderungen, die zur Entwicklung des Staates nötig sind, bei weitem nicht decken. Für Zhou Ji werden die Punkte Bildung auf dem Lande und Hochschulbildung die zwei wichtigsten Aufgaben in den nächsten 5 Jahren seiner Amtszeit sein. Davon ausgehend strebt er eine kontinuierliche Entwicklung des chinesischen Bildungswesens an. Sein Statement zur Bildung:

?In den nächsten 5 Jahren wollen wir die Ausbildung in China weiter entwickeln, besonders hervorzuheben ist die Schulversorgung auf dem Land. Ein weiterer Schwerpunkt ist, im Interesse einer kontinuierlichen Entwicklung der Hochschulbildung, die Einrichtungen und die Qualität des Unterrichtes an den Hochschulen und Universitäten zu verbessern.?

Zhou Ji erklärt, auf dem Lande müsse den Menschen bewusst gemacht werden, wie wichtig die Teilnahme ihrer Kinder an der allgemeinen 9-jährigen Schulpflicht sei. Außerdem sollten die Berufs- und Erwachsenenbildung in den ländlichen Gebieten tatkräftig gefördert werden. Die Weiterbildung auf dem Lande solle zur Professionalisierung der landwirtschaftlichen Produktion und zur wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung in den ländlichen Regionen beitragen. Inzwischen plane das Bildungsministerium, in jedem chinesischen Kreis ein Zentrum für Berufsbildung zu errichten. In diesen Zentren soll den Landwirten angewandte Technologien vermittelt werden. Dazu gehören auch Kenntnisse im Immobilien- und Haushaltsbereich. Damit können die Wander- und Gelegenheitsarbeiter aus den ländlichen Regionen nach der Berufsausbildung leicht eine Arbeitserlaubnis für die chinesischen Städte bekommen. In den sich daraus ergebenen Konkurrenzen erhöhen sich auch die Qualifikationen der städtischen Arbeitskräfte.

In der Frage der Hochschulbildung fordert der neue Bildungsminister eine parallel zum Unterricht laufende wissenschaftliche Forschung. Ihr sei eine wichtige Stellung einzuräumen, um Forschungsergebnisse von Weltklasse erbringen zu können und diese später in der Produktion zu verwerten.

Zhou Ji, der einen Großteil seines Lebens im Bildungssektor verbracht hat, geht auf seine Ideen für die Zukunft ein:

?Die Aufgabe unserer Erziehungspolitik ist, motivierte, tüchtige und teamfähige Menschen, die zu selbständigen Analysen und selbständigem Arbeiten fähig sind, heranzubilden.?

Viele Mitbürger wissen nichts über die Auslandserfahrungen ihres neuen Bildungsministers als Student in den USA ? sie ist ein persönlicher Grund dafür, warum er großen Wert darauf legt, im Ausland studierende Chinesen für Arbeitsverhältnisse im Heimatland zu werben. Er will mit seiner eigenen Karriere in China den chinesischen Auslandsstudenten zeigen, auch China kann ihnen gute Entwicklungschancen bieten, denn hier finden sie Gelegenheit, ihre Ideen zu verwirklichen, zum Beispiel im Bereich der Hochschulbildung oder auf welcher Art auch immer.

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