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Li Quande, der mit seinen Wunderhänden den Teufel aus den Köpfen seiner Patienten jagt
   2005-10-20 10:40:23    cri
Mal ganz ehrlich, halten Sie es für möglich, Geisteskranke durch operative Eingriffe am Kopf zu heilen? Das klingt doch wirklich unglaublich oder? Im psychiatrischen Chirurgiezentrum des dritten chinesischen Militärkrankenhauses der Stadt Baoji in der nordchinesischen Provinz Shaanxi ist das Unglaubliche wahr geworden. Seit dem Jahre 2001 konnten im Stereotaktik-Operationsraum knapp 95 Prozent der über 460 behandelten Geisteskranken durch eine Operation am Kopf von ihren Leiden entlastet werden. Mehr dazu erfahren Sie in unserem folgenden Bericht: Die spezifischen Wellen einfangen und dann die Elektrode auf die Zielpunkte am Kopf setzen. Dann geschah alles blitzschnell: die erkrankte Zellenkerngruppe wurde durch die Mikroelektrodenstrahlen vernichtet. Als die in Thailand lebende Frau Yu nach der Operation das Krankenhaus verließ, war sie von ihren Psychosen geheilt. 12 Jahre lang wurde sie von Psychosen gejagt. Jetzt waren sie einfach weg. Frau Yu erzählte gleich all ihren Verwandten und Freunden von ihrem großen Glück - und von Prof. Li Quande, dem sie das Glück verdankte. Der bekannte Nervenbiologe sucht in seinem psychiatrischen Chirurgiezentrum seit über 20 Jahren nach optimalen Verfahren zur Bekämpfung von Geisteskrankheiten. Durch seine Erfahrungen wusste er nur zu gut, dass schweren Geisteserkrankungen mit Medikamenten nur schwer beizukommen war. Anfang der 80er Jahre kam ihm die Idee, Geisteskranke mit operativen Eingriffen am Kopf von ihren Leiden zu erlösen. Prof. Li Quande dachte dabei über verschiedene Methoden nach, ersann Wege und Verfahren. Eines Tages kam Herr Zhang zu ihm mit einer schweren Geisteskrankheit. Und da fasste er einen schweren Entschluss. Obwohl Operationen am Kopf des Patienten in China noch ein Tabu war, wollte er den Schritt wagen. So eine Operation war damals fast unmöglich und mit einem hohen Risiko verbunden, so erinnert er sich später: ?Wir hatten damals noch keine Computertomografie und legten die Operationsstellen in den Gehirnräumen allein durch Röntgenbilder fest. Das war natürlich nicht sehr präzise.? Am 10. März 1983 wagte Prof. Li Quande die erste Operation am Kopf eines schwer Geisteskranken in China. Sie dauerte vier Stunden. Danach war der Patient Herr Zhang ein neuer Mensch. Sehr bald erwies sich, dass die Operation erfolgreich und die Krankheit geheilt war. Bei dieser ersten Operation am Kopf eines Geisteskranken wurde nur ein Zielpunkt am Kopf gesetzt. Der Erfolg der stereotaktischen Operation war eindeutig und wurde von Experten anderer Institutionen und Krankenhäuser anerkannt. Seit diesem ersten Erfolg bemüht sich Prof. Li, den Präzisionsgrad des Operationsverfahrens weiter zu erhöhen. Das Jahr 2001 brachte dabei den Durchbruch. Da gelang es ihm und seinen Kollegen, eine erkrankte Gruppe von Zellkernen von 7 bis 8 mm auf 2 bis 3 mm zu verkleinern. Dadurch konnten Komplikationen deutlich reduziert werden. Mittlerweile sind dadurch nahezu 95Prozent der Operationen erfolgreich. Das ist ein Riesenerfolg bei der Bekämpfung von schwer zu heilenden Geisteskrankheiten! Eine wichtige Entdeckung dabei waren die Veränderungen bei den sogenannten monoaminen Neurotransfermittel, wie Prof. Li Quande erläuterte: ?Wir hatten beobachtet, dass die monoaminen Neurotransfermittel vor dem Eingriff eine unnormale Struktur aufwiesen. Nach der Operation konnten wir sehen, dass sich diese Strukturen mit zunehmender Genesung des Patienten wieder normalisierten.? Prof. Li zufolge habe gerade dies eine wichtige theoretische Grundlage für die operative Praxis bei Geisteserkrankungen geschaffen. Die Erfolge erzielte Prof. Li durch seine unermüdliche Suche nach Möglichkeiten und nach Tausenden von Tests. Bei seinem Operationsverfahren können mittlerweile verschiedene Zielpunkte anvisiert werden. Die Bestimmung dieser Punkte erfolgt mittels moderner Lokalisationstechnologien und anderer Mittel. Dazu noch einmal Prof. Li: ?Früher wurden nur an einem einzigen oder höchstens zwei Zielpunkte im Kopf Eingriffe vorgenommen, gleich welche konkreten Symptome die Patienten hatten. Mit unserem Verfahren aber können je nach dem Krankheitsbild des Patienten mehrere Zielpunkte in beiden Gehirnhälften festgelegt werden. Bislang haben wir zehn verschiedene Kombinationen von Zielpunkten für die verschiedenen Symptome entwickelt.? Professor Li hat dabei auch neue Methoden zur Lokalisierung der kranken Zellen entwickelt. Früher wurden bei der Lokalisierung nur Tomografien ausgewertet. Prof. Li Quande bezieht hingegen neben der Mikrokontroll- und Mikroelektrodentechnik auch eine elektrophysiologische Kontrolle mit ein. Dadurch können Abweichungen, wie sie bei der traditionellen Auswertung von Tomografien auftreten, vermieden werden. Außerdem wird der Verlust von Gehirnwasser bei dem Eingriff begrenzt. Prof. Li ist stolz darauf, dass das von ihm entwickelte neue Verfahren die Risiken auf ein Minimum begrenzt. Denn die krankhaften Zellen können damit präzise lokalisiert und gezielt behandelt werden.
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