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Chinesisch-deutsches Herzzentrum Beijing
   2005-10-20 14:13:03    cri
Vor mehr als einem Jahr wurde ein chinesisch-deutsches Herzzentrum in China gegründet. Das Zentrum hat seinen Sitz im Beijinger Kohle-Krankenhaus. Damit hat auch die chinesische Hauptstadt nach Shanghai, Xiamen und Harbin ein chinesisch-deutsches Herzzentrum erhalten. Im folgenden Beitrag möchten wir Ihnen das Beijinger Herzzentrum - eine Kooperation mit dem Deutschen Herzzentrum Berlin (DHZB), etwas näher vorstellen.

Seit dem letzten Mai freuen sich Beijings Einwohner über das neue chinesisch-deutsche Herzzentrum. Das Zentrum ist also am Beijinger Kohle-Krankenhaus untergebracht. Um international Anschluss zu finden und das Behandlungsniveau bei Herzkrankheiten zu erhöhen, hat sich das Kohle-Krankenhaus in Beijing dazu entschieden, mit dem größten Herzzentrum in Europa - dem Deutschen Herzzentrum Berlin (DHZB) zusammenzuarbeiten. Der Direktor des DHZB Prof. Roland Hetzer und sein Stellvertreter Prof. Weng Yuguo und auf der chinesischen Seite der bekannte chinesische Herzchirurg Prof. Hu Dayi sind Ehrenvorstände des Chinesisch-deutschen Herzzentrums. Das Zentrum verfügt derzeit über 66 Betten, darunter vier Betten in der Intensivstation und fünf intensivmedizinisch betreute Betten mit Überwachung der Herzkranzgefäße. Die Patienten werden von acht Chefärzten und mehreren von Ober- und Stationsärzten betreut.

Im Rahmen der Kooperation nehmen jedes Jahr acht bis zehn chinesische Ärztinnen und Ärzte in Deutschland für drei Monate an einer Fortbildung und anschließender klinischen Praxis im DHZB teil. Dieses Angebot ist für die chinesische Seite attraktiv. Dazu sagte der stellvertretende Direktor des Chinesisch-deutschen Herzzentrums Dr. Wang Ji:

"Das wichtigste dabei ist für uns, dass dadurch ein Fenster zur Außenwelt geöffnet wird. Unsere Mitarbeiter können so persönlich die deutsche Standardausbildung für Internisten und Herzchirurgen kennen lernen und sehen, was es dort in diesem Bereich getan wird und wie man es genau macht. Eine derartige Chance, direkt an der klinischen Behandlung teilzunehmen, halten wir für sehr wertvoll. In den USA oder vielen anderen europäischen Ländern erhält man diese Chance als Gastarzt aus China nicht."

Vom deutschen Partner, dem DHZB erhält das Chinesisch-Deutsche Herzzentrum Beijing entsprechende technische Unterstützungen. Das DHZB hat versprochen, in geeigneten Fällen innerhalb von 12 Stunden Herzspenden oder Kunstherzen aus Deutschland nach China zu liefern und Spitzenexperten zur Unterstützung schwieriger Herzoperationen zu entsenden. Was aber bewegt das DHZB, ein Herzzentrum nach dem anderen in China und nun auch in Beijing zu errichten? Dr. Wang, der zwischen 1999 und 2003 am DHZB promoviert hatte, weiß die Antwort:

"Die chinesischen Ärztinnen und Ärzte haben während ihrer Deutschland-Aufenthalte tiefe Eindrücke bei ihren deutschen Kollegen hinterlassen. Die deutsche Seite hält uns für gute Kooperationspartner. Die Tüchtigkeit und Ernsthaftigkeit der chinesischen Ärzte wird allgemein anerkannt."

Zur Zusammenarbeit mit den chinesischen Kollegen sagt uns Dr. Nobert Franz, Assistent des ärztlichen Direktors des Deutschen Herzzentrums Berlin (DHZB):

"Es macht viel Spaß, mit chinesischen Ärzten zusammenzuarbeiten. Das liegt sicherlich auch daran, dass die Gastärzte aus China, die zu uns kommen, ja hoch motiviert sind. Und jede Chance ergreifen sie, um etwas neues zu lernen und nicht nur in der Arbeitszeit. Die chinesischen Mediziner sind nicht schlechter als die Deutschen. Nur das Spektrum der Behandlung ist anders. Es gab früher in China viel weniger Koronarherzerkrankungen. Gerade in dieser Richtung wollen die chinesischen Gastärzte von uns lernen. Denn in China verändert sich das Spektrum der Herzerkrankungen. Die Anzahl der koronaren Herzerkrankungen wächst sehr stark und folglich wird auch die Anzahl der Operationen am offenen Herzen in China steigen."

Beim DHZB zweifelt niemand an dem Fachniveau der chinesischen Internisten und Herzchirurgen. Die deutsche Seite kann vor allem modernste Technik präsentieren, Techniken zur Behandlung von Herzerkrankungen, die in Berlin entwickelt wurden. Das DHZB verfügt über das weltweit größte Programm für das Einsetzen von Kunstherzen - den mechanischen Blutpumpen zur Aufrechterhaltung des Blutkreislaufs. Nun können Patienten in Beijing oder anderen chinesischen Städten im Bedarfsfall ein sogenanntes "Berliner Herz" eingesetzt bekommen. Dieses Kunstherz wurde von DHZB-Experten im Jahre 2001 entwickelt. Die Patienten in China haben auch die Chance, sich am DHZB in Deutschland behandeln zu lassen.

Modernste Anlagen und geschickte Hände garantieren den Patienten in China eine fachgerechte Behandlung. Auch Bürger entwickelter Länder können sich im Bedarfsfall in China behandeln lassen. Dr. Wang:

"Patienten aus entwickelten Ländern mit Herzbeschwerden können bei uns die gleiche Behandlung erhalten wie in ihren Heimatländern. Die modernen Behandlungstechniken werden auch bei uns angewandt."

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