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Früherkennung - Schlüssel zur erfolgreichen Krebsbehandlung
   2005-10-20 14:12:40    cri
Aufgrund der wissenschaftlich-technischen Entwicklung und den Fortschritten bei der medizinischen Behandlung scheinen uns viele einst bedrohliche Krankheiten heute nicht mehr so gefährlich. Doch die meisten Krebserkrankungen erweisen sich immer noch als unheilbar. Krebs gehört heute zu den weltweit größten Problemen im öffentlichen Gesundheitswesen. Allein im Jahr 2000 starben weltweit mehr als 6,2 Millionen Menschen infolge von Karzinomen.

Die Menschheit ist angesichts der Karzinome nicht völlig tatenlos. Bei manchen Krebserkrankungen, die frühzeitig entdeckt werden, sind Behandlungsergebnisse oft gut. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist der Meinung, dass rund ein Drittel der Karzinome heilbar ist, falls sie in der Frühphase behandelt werden. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass man sie so früh wie möglich erkennt.

Bösartige Tumore, im Fachjargon Karzinome genannt, zeichnen sich durch anomale Fortpflanzung und Wanderung von malignen Zellen im Körper aus. In Medizinerkreisen ist längst anerkannt, dass die Früherkennung, Frühdiagnose und rechtzeitige Behandlung bei der Krebsbehandlung von sehr großer Bedeutung sind. Dazu sagt uns Chefarzt Dr. Shi Yuankai vom Krankenhaus für Tumorerkrankungen bei der Chinesischen Akademie der Medizinwissenschaften:

"Wissenschaft und Technologie machen heute immer größere Fortschritte. Der Lebensstandard der Menschen steigt ständig. Es werden immer mehr Behandlungsmethoden und Medikamente gegen bösartige Tumore eingesetzt und die Behandlungsergebnisse sind im Vergleich zu früher besser. Jedoch zeigt die Krebsbehandlung in der Frühphase eindeutig bessere Effekte als die Behandlung in der mittleren und späten Phase."

Bei manchen Karzinomen treten schon in der Frühphase Alarmsignale und körperliche Symptome wie Geschwülste, Schmerzen, Blutungen oder Verdauungsprobleme auf. Diese Beschwerden und Symptome sind oft ähnlich wie bei anderen, harmlosen Krankheiten, doch wenn Patienten und Ärzte diese Alarmsignale des Körpers ernst nehmen, kann das für die Früherkennung von Krebs hilfreich sein.

Auch in China sind immer mehr Menschen von Krebserkrankungen betroffen. Im Jahr 2000 starben in China 1,5 Millionen Menschen aufgrund von Krebs. Jeder fünfte Todesfall ist heute auf ein Karzinom zurückzuführen. Krebsvorbeugung und -behandlung rückt immer mehr ins Blickfeld der Gesundheitspolitik des Landes. Als eine wichtige Methode zur Bekämpfung von Krebs wird Krebsfrüherkennung in breiten Schichten der Bevölkerung durchgeführt.

Die ersten Forschungen in diesem Bereich wurden in China vor etwa 50 Jahren vorgenommen. Das Motto von damals "Früherkennung von Krebs in einem Blut- oder Harntropfen" begeisterte viele. Doch später musste festgestellt werden, dass einige Testmethoden nicht wirksam waren. In einigen Gebieten wurden aber vorzeigbare Ergebnisse erzielt. In den Regionen, wo Arbeiterinnen aus Textilfabriken auf engem Raum lebten oder dort, wo Gebärmutterhalskrebs gehäuft auftrat, wurden Zelltests vorgenommen. Patientinnen, bei denen ein Karzinom diagnostiziert wurde, erhielten auch rechtzeitige Behandlungen. So wurde die Sterblichkeit bei Gebärmutterhalskarzinomen drastisch gesenkt.

Der Kreis Cixian in der nordchinesischen Provinz Hebei ist ein Gebiet mit gehäuftem Auftreten von Speiseröhrenkarzinomen. 1973 wurde dort ein Standort zur Krebsvorbeugung und -behandlung aufgebaut. Durch Früherkennung und andere Behandlungsmaßnahmen ging das Auftreten und die Sterblichkeitsrate bei Speiseröhrenkrebs deutlich zurück. Dazu der Direktor des Krankenhauses für Tumorerkrankungen der Provinz Hebei Wang Shijie:

"Nach 30 Jahren kontinuierlicher und systematischer Arbeit ist die Ausbruchs- und Sterblichkeitsrate bei Speiseröhrenkrebs in dem Kreis Cixian allmählich gesunken. 1974 wurden unter 100.000 Männern rund 200 Fälle von Speiseröhrenkrebs diagnostiziert, im Jahr 2002 wurden pro 100.000 Männern nur mehr rund 130 Fälle gemeldet."

Seit Jahren steigt die Zahl der durch Krebs bedingten Todesfälle in China ständig. Angesichts dessen wurde Ende 2003 in China ein neues Programm zur Krebsverhütung und ?behandlung eingeführt. Einen Schwerpunkt dabei bilden Früherkennung, Frühdiagnose und Frühbehandlung von Karzinomen.

In einigen Gebieten sind mittlerweile eine Reihe von Modellzonen für die Früherkennung von Krebs etabliert worden, dazu die zuständige Beamtin der Abteilung für Gesundheitskontrolle beim chinesischen Gesundheitsministerium Kong Lingzhi:

"Im Jahr 2004 haben wir drei ländliche Regionen aus den Provinzen Henan, Hebei und Shanxi sowie ein Wohnviertel der Stadt Shenzhen in der Provinz Guangdong ausgewählt. Dort haben wir jeweils Modellzonen zur Früherkennung und Frühbehandlung von Gebärmutterhalskrebs und Speiseröhrenkrebs errichtet. In Zukunft planen wir den Aufbau weiterer Modellzonen zur Frühdiagnose und -behandlung von Dickdarmkrebs, Leberkrebs sowie von Nasen-Hals-Krebs."

In diesen Modellzonen werden zielgerichtete Stichprobenuntersuchungen auf verschiedene Karzinome hin durchgeführt, um Erkrankungen so früh wie möglich zu entdecken. Zugleich wird die lokale Bevölkerung über Krebsvorbeugung und -behandlung aufgeklärt und ihnen gesunde Lebensgewohnheiten näher gebracht. Die Krebsbehandlungen in diesen Modellzonen sind natürlich auch mit wissenschaftlichen Forschungen verbunden.

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