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Tuberkulose-Bekämpfung in China
   2005-10-20 10:43:28    cri
In China leiden zur Zeit 4,5 Millionen Menschen an Lungentuberkulose. Nach Indien steht China damit auf dem zweiten Platz der Welt. Lungen-TBC ist schwer ansteckend. Die Zahl TBC-kranker Personen wird in China von Jahr zu Jahr größer, es werden in China etwa jährlich 1,4 Millionen weitere TBC-Fälle gemeldet. Inzwischen werden alle Patienten mit ansteckender Lungentuberkulose kostenlos behandelt. Die chinesische Regierung ist gezwungen, jährlich ihre finanziellen Aufwendungen für die TBC-Bekämpfung zu erhöhen. Dazu Vize-Gesundheitsminister Wang Longde:

"Der zentrale Haushalt hat in den letzten Jahren verstärkt in den Kampf gegen Tuberkulose investiert. Die Summe betrug bis 2003 pro Jahr etwa 40 Millionen Yuan RMB. 2004 erhöhte sich unsere finanzielle Unterstützung auf 265 Millionen Yuan RMB. Diese Gelder stehen vor allem der Medikamentenbeschaffung und der kostenlosen Heilbehandlung zur Verfügung, aber mit dem Geld werden auch Vorsorgeuntersuchengen und Aufklärungskampagnen finanhziert."

Um mehr TBC-Patienten in ländlichen Gebieten zu entdecken, wurden 2004 eine Reihe von Fördermaßnahmen erlassen. Ärzte, die in den Dörfern und Gemeinden tätig sind und einen neuen TBC-Fall melden, erhalten eine finanzielle Belohnung. Ein nationales Meldenetz für Infektionsfälle hat man inzwischen aufgebaut, in das auch TBC-Krankheiten einfließen. Um den Bauern die Arztbesuche zu erleichtern, hat der Staat spezielle Labors für Speicheluntersuchungen in einem Drittel aller Dorf- und Gemeindekliniken, also vor Ort, errichtet.

Auf dem Gebiet TBC-Behandlung und -Verhütung hat China die internationale Zusammenarbeit auch verstärkt. Unter den Kooperationspartnern sind Großbritannien, Japan sowie die Weltbank und andere internationale Organisationen. Kredite der Weltbank und der britischen Regierung hat China zum Beispiel genutzt, um ein Projekt zur TBC-Kontrolle in 16 Provinzen und autonomen Gebieten, beispielsweise in Hebei, Xinjiang und in der Inneren Mongolei durchzuführen. 2004 gewann dieses Projekt den höchsten Preis der Weltbank - nämlich den Preis des Weltbankpräsidenten.

Vize-Gesundheitsminister Wang Longde ist der Meinung, dass die TBC-Bekämpfung in China dank vieler Bemühungen bereits die ersten Erfolge zu verzeichnen hat. Er sagt:

"Bis Ende 2004 konnten in China im Durchschnitt bereits 91,6 Prozent aller neu entdeckten TBC-Fälle geheilt werden. Dies übertrifft das von der WHO aufgestelltes Ziel von 85 Prozent."

Seit gut zehn Jahren ist die Rate der Lungen-TBC in China jährlich um mehr als 3 Prozent gesunken. Trotz dieser Erfolge sieht sich die TBC-Bekämpfung und -Verhütung in China derzeit gewissen Schwierigkeiten und Problemen gegenbüber. Am Beispiel sei angeführt das riesige Problem der Wanderbevölkerung. Derzeit ist die Zahl der Wanderbevölkerung in China bereits auf 150 Millionen gestiegen. Der Großteil dieser Leute kommt aus den Regionen, in denen die Lungentuberkulose sehr verbreitet ist, viele dieser Menschen sind TBC-krank. Es ist also klar, dass die Ansteckungsgefahr riesengroß ist. Für diese Wanderbevölkerung haben nun einige chinesische Städte Fürsorgemaßnahmen etabliert. TBC-Patienten, die vom Land kommen, werden rechtzeitig und kostenlos behandelt.

Liu Jianjun ist zuständiger Mitarbeiter für die TBC-Verhütung beim chinesischen staatlichen Zentrum für Krankheitsvorbeugung und -kontrolle. Nach seiner Meinung kann diese Maßnahme die Ausbreitung der Tuberkulose in chinesischen Städten effektiv verhüten, sie muss deswegen landesweit durchgeführt werden. Er sagt:

"Allen Menschen, denen man in einem Verwaltungsgebiet begegnet, sollten Empfänger der lokalen Dienstleistungen für die TBC-Verhütung sein. Ich finde, China muss in diese Richtung gehen."

Die TBC-Bekämpfung in China weist auch andere Probleme auf. So fehlen an allen Ecken und Enden Fachkräfte, die sich mit der Lungentuberkulose auskennen. Um dies zu ändern, wird China laut Angaben des Gesundheitsministeriums verstärkt in die TBC-Bekämpfung investieren und mehr Fachkräfte ausbilden lassen. Bei der TBC-Bekämpfung setzt man natürlich aber auch auf eine stärkere internationale Zusammenarbeit in diesem Bereich.

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