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Ganz China setzt sich für die Aidsverhütung ein
   2005-10-20 10:43:28    cri

Der Kampf gegen AIDS in China läuft auf Hochtouren. Parallel mit der Zusammenarbeit in internationalen medizinischen Organisationen wie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) unternimmt die chinesische Regierung große Anstrengungen, um die AIDS-Ausbreitung im Land zu verhindern.

Die Einstellung in der Gesellschaft zum Thema AIDS hat sich in China in letzter Zeit drastisch verändert. Immer mehr Einzelpersonen und nichtstaatliche Organisationen setzten sich für die AIDS-Aufklärung ein. Heute ist die Aufklärung zur AIDS-Verhütung gar ein Teil der allgemeinen Schulerziehung in Beijing geworden. Einige Gebiete haben die AIDS-Patienten an die Krankenversicherung aufgenommen und gewähren ihnen sogar eine kostenlose Behandlung. Auch die Traditionelle Chinesische Medizin macht AIDS-Patienten hoffnungsfroh, weil mehrere traditionelle chinesische Arzneien bereits in die zweite klinische Testsphase getreten sind. Wenn diese TCM-Mittel auf dem Markt sind, werden sich die AIDS-Patienten keine Sorgen mehr um hohe Behandlungskosten zu machen brauchen.

Statistiken des chinesischen Gesundheitsministeriums zufolge wurden bis Ende 2004 landesweit in China 106.990 Fälle der Aidsinfizierung und 23.955 Aidskranke gezählt. Mit einer von der WHO empfohlenen Methode schätzen die betreffenden Behörden die Zahl der Aids-Infizierten und Aidskranken auf etwa 840.000. Eine gemeinsame Untersuchung mit UNAIDS (HIV/AIDS-Organisation der UNO) und der WHO über die Epidemielage in China ist für die nächste Jahreshälfte vorgesehen. Laut Chinas Vize-Gesundheitsminister Wang Longde hat Aids in China - insgesamt gesehen - eine niedrige Ausbreitungsrate. Doch in manchen Teilen Chinas und bei gewissen Menschengruppen zeichnet sich eine hohe Ausbreitungsrate dieser Krankheit ab. Aufgrund der kontrollierten Daten ist festzustellen, dass sich ganz normale Menschen vermehrt durch den Kontakt mit Risikogruppen mit Aids anstecken lassen. Die Provinzen und Autonomen Gebiete Henan, Yunnan, Guangxi, Guizhou, Sichuan, Xinjiang, Hubei und Hunan zählten zu den Regionen mit einer hohen Ausbreitungsrate von Aids.

Wie Fachleute herausfanden, wird Aids hauptsächlich - zu 43,2 Prozent - durch intravenöse Injektion der Drogenabhängiger, also durch infizierte Spritzen, übertragen. 26,8 Prozent infizierten sich im Rahmen einer Blutspende. Entweder spendeten sie Blut, das ihnen durch verunreinigte Nadeln abgenommen wurde, oder sie erhielten nicht kontrolliertes Blut anlässlich einer Blutspende. Bei 17,9 Prozent der Aids-Fälle ist der Übertragungsweg unklar. Die Kranken verschwiegen die Vorgeschichte, so dass man nicht richtig recherchieren kann. Obwohl die Ärzteschaft davon ausgeht, dass die Aids-Ansteckung durch sexuelle Kontakte in China keine allzu große Rolle spielt, ist doch zu beobachten, dass weltweit gerade die Übertragung durch Sex mehr und mehr eine Rolle spielt. Auch China wird dieser Tatsache nicht entziehen können, und gerade dies sei ein Arbeitsschwerpunkt bei der Aids-Aufklärung in China, betont der Vize-Gesundheitsminister Wang Longde.

Um die weitere AIDS-Ausbreitung zu drosseln, konzentriert sich die chinesische Regierung nun darauf, die HIV-Ausbreitung bei den Risikogruppen zu unterbinden. Neben einer verstärkten Kontrolle des gespendeten Blutes hat man mit mehr als 2,2 Milliarden Yuan RMB alle Blutversorgungsnetze maßgeblich umgebaut und die Ausbildung von Fachkräften forciert. Im Interesse einer sicheren Blutversorgung werden die Bürger in China zur kostenlosen Blutspende ermutigt. Der Anteil solcher freiwilligen kostenfreien Blutspenden ist inzwischen von 22 Prozent im Jahre 1998 auf 88 Prozent gestiegen.

Bislang hat das chinesische Gesundheitsministerium neun klinische Ausbildungszentren zur Aids-Verhütung in verschiedenen Landesteilen ins Leben gerufen und mehr als 1.000 Lehrkräfte ausgebildet. Bis Ende Februar sind 292 chinesische Kreise in 18 Provinzen und autonomen Gebieten in das nationale Netz zur Aids-Behandlung und -verhütung einbezogen worden. Über 15.000 Aids-Patienten haben entsprechende Behandlungen erhalten.

Chinesische Ministerien und Staatskommissionen, darunter auch das Aids-Verhütungsbüro beim chinesischen Staatsrat, Krankenhäuser und deren Ableger scheuen keine Mühe, um in 740.000 Dörfern und 2.100 Universitäten, Hochschulen oder in Mittelschulen über Aids genauestens aufzuklären.

Zu nennen ist hier das im August 2004 gegründete Krankenschwesternteam für die öffentliche Gesundheit in Shenzhen, das erste dieser Art in China. Das Team untersteht dem Shenzhener Krankenhaus für Verhütung und Behandlung Chronischer Krankheiten. Seine Aufgabe besteht darin, die Frauen der Risikogruppen über Symptome von Geschlechtskrankheiten und AIDS zu informieren und sie zu unterrichten, wie man Kondome benutzen und wie man nach der Erkrankung nach ärztlicher Hilfe suchen kann. Dieses Freiwilligenteam wird durch staatliche Projekte für Krankheitsverhütung und -kontrolle, von der Provinzregierung Guandongs, der Stadtregierung von Shenzhen und von dem Amt für Gesundheitswesen der Stadt Shenzhen sowie den Fonds, die das Krankenhaus selbst aufgebracht hat, finanziert.

Dem Gesundheitsministerium zufolge ist es eine wichtige und harte Aufgabe, die AIDS-Ausbreitung unter den Risikogruppen zu stoppen und die AIDS-Ausbreitung von Risikogruppen auf die normalen Menschengruppen zu verhüten. Es ist eine komplizierte Sache und oft vergebene Liebesmühe, zu intervenieren und das Verhalten der Risikogruppen zu ändern. Dazu ist die Bildung spezieller Teams erforderlich.

Vor ein paar Jahren hat China begonnen, Kondome zu verteilen, saubere Injektionsspritzen zur Verfügung zu stellen und die Methadon-Therapie für Drogenabhängige anzuwenden. In diesem Jahr will man die Zahl der Methadon-Behandlungszentren auf 100 erhöhen.

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