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Qigong-Therapie
   2005-10-20 10:43:28    cri
Qigong gehört zur wichtigen Gruppe der Übungen, die Bewegung, Meditation und Heilgymnastik miteinader verbindet und eine wesentliche Stütze der Traditionellen Chinesischen Medizin bildet.

Die Wurzeln des Qigong reichen bis in die Vorzeit Chinas zurück und seine Entwicklung steht in engem Zusammenhang mit der chinesisch-philosophischen Tradition. Die ersten sicheren Berichte führen zurück in die Zeit der Streitenden Reiche (770 - 221 v. Chr.), in der diese Technik schon ein sehr hohes Niveau erreicht hatte. Die Ausbreitung des Buddhismus in China führte auch zur Ausbreitung von Qigong. In der Folge wurden unterschiedliche religiös-philosophisch geprägte Schulen gebildet.

Das Qi kann man als Kraft, Energie, Lebenshauch oder Atem bezeichnen, wobei dieser Begriff nicht nur die menschlichen Energien einschließt, sondern auch die der belebten und unbelebten Natur und des gesamten Universums. Nach der Vorstellung der TCM spielt der Qi-Begriff eine bedeutende Rolle. Alle Dinge und alles Leben, und auch der menschliche Organismus sind Manifestationen des Qi. Die Körperfunktionen können nur aufrechterhalten werden, wenn das Qi im Körper fließen kann. Jede Stauung und Schwäche bedeutet Krankheit. Daher ist eine der wichtigsten Aufgaben des medizinischen Qigong die Regulierung des Qi-Flusses im menschlichen Meridiansystem sowie dessen Stärkung.

Der Patient wird angeleitet, das Qi in seinem Körper wieder selbst zu spüren, um so auf sich selbst einwirken zu können. Dies erfolgt einerseits durch Konzentration und Vorstellungsvermögen in Form des "inneren Qi" und andererseits durch spezielle Atemübungen oder spezifische Bewegungen, die den Qi-Fluss beinflussen. Man kann das Qi aktivieren und bewegen, auf Leitbahnen zum Kreisen bringen und damit zu von Krankheit befallenen Regionen leiten. Die Kraft des Qi löst Blockaden, und falls der Therapeut mit seinem "nach aussen gerichteten Qi" auf einen Patienten einwirkt, kann er damit auch energetische Mangelzustände beinflussen. Qigongübungen "in Ruhe" oder "in Bewegung" eignen sich als Ergänzung zu anderen therapeutischen Massnahmen, um kräftigend auf einen Patienten einzuwirken und um damit schwache oder erschöpfte Organismen zu stärken. Bei verschiedensten Indikationen bringen die Qigongübungen immer eine Stärkung des Allgemeinbefindens.

In den verschiedenen Schulen haben sich unterschiedliche Auffassungen über den Stellenwert des Qigong in der Medizin entwickelt. Es gibt Schulen, die Qigong als Heilmethode einsetzen, indem ein Qi-Gong-Meister sein Qi zur Heilung auf den Kranken überträgt. Diese Techniken sind in Europa unter dem Begriff der Qigong-Massage bekannt geworden. Andere Schulen lehnen solche Methoden ab, weil sie nur kurzfristig wirksam sind. Sie lehren dem Patienten, seinen Qi-Fluß im Körper selbst zu beeinflussen und durch entsprechende Übungen auch die Energie des Universums in sich aufzunehmen.

Bei diesen Schulen wird vor allem auf die prophylaktische Übung zur Verhütung von Krankheiten und zur Erlangung eines hohen Alters großer Wert gelegt. Die Techniken werden im Liegen, Sitzen, Stehen oder Gehen ausgeübt und können ihren Schwerpunkt auf einem eher sedierenden oder stimulierenden Übungsablauf legen, je nach gewünschtem Erfolg, nach der Tages- und Jahreszeit. Die Übungen zeichnen sich in der Regel durch harmonische, fließende Bewegungen aus, die auch Atemübungen und meditative Elemente enthalten. Der Anteil der meditativen Techniken ist bei den einzelnen Schulen sehr unterschiedlich.

In China wurden diese Techniken oft in Form von Geheimlehren weitergegegeben, oft nur in mündlicher Form an die Nachkommen oder an einige Schüler. Erst in den letzten 15 Jahren erfuhr diese Technik eine Rehabilitation an den Hochschulen für Traditionelle Chinesische Medizin. In Shanghai, Beijing und Nanjing wurden große Departements zur Behandlung, Forschung und Lehre für Qigong eingerichtet. In den letzten Jahren wurden in China wie in Europa Versuche durchgeführt, die zeigten, daß sich bei Qigong-Übenden EEG-Veränderungen nachweisen lassen.

In Europa wird Qigong vor allem als Prophylaxe und Hilfsmittel bei nervösen Störungen, bei Schlafstörungen, zur Stressbewältigung und zur Förderung der Konzentrationsfähigkeit empfohlen.

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