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Chinesische Arzneimitteltherapie
   2005-10-20 10:43:28    cri
Das wohl bedeutenste Teilgebiet der TCM ist die Arzneimitteltherapie. In einer Jahrhunderte alten Einteilung wurden die Arzneien nach acht therapeutischen Verfahren geordnet. Die Mittel sind unter anderem eingeteilt nach ihren Wirkungen, wie schweißerzeugend, harmonisierend, erwärmend, kühlend oder energieableitend.

Da verschiedene Arzneien nicht eindeutig einem Wirkungsbereich zugeordnet werden können sondern teilweise ihre Wirkung in mehreren Bereichen entfalten, wurde diese grobe Einteilung verfeinert. Man begann damit, unabhängig von erwähnter Gruppierung, das Temperaturverhalten der Arzneien, also "wärmende" oder "kühlende" Merkmale, zu beschreiben. Das Temperaturverhalten reicht von "heiss" bis "sehr kalt".

Als weitere Eigenschaft können die Arzneien einer Geschmacksrichtung zugeteilt werden. Jede der 5 Hauptgeschmacksrichtungen wie "salzig", "bitter", "sauer", "süss" und "scharf" lassen sich einer Wandlungsphase und somit auch einem Funktionskreis zuordnen. So entspricht zum Beispiel das "Süsse" dem "Milz-Funktionsbereich", also der "Mitte" und der Wandlungsphase "Erde". Diese schematischen Zuordnungen sind immer noch nicht befriedigend und so werden weitere Eigenschaften wie Wirkrichtung nach "aussen", also Öffnung (scharf) oder nach "innen", also das Lösende (salzig) usw. beschrieben.

Aus umfassenden zum Teil jahrelangen Beobachtungen kann nun jeder Arznei eine Wirkung auf bestimmte Funktionsbereiche zugeordnet werden, und damit ergeben sich Aussagen, in welchen Bereichen die Mittel einzusetzen sind. Wobei es selbstverständlich auch deren Dosierung zu berücksichtigen gilt: In kleiner Dosis sind sie förderlich, in zu grosser Dosis kommt es zu einer Schädigung des jeweiligen Bereiches. Die urspüngliche Einteilung nach den ?acht therapeutischen Verfahren" wurde somit nach und nach verfeinert und die Aufteilung des Arzneimittelschatzes in derzeit 19 Gruppen führte zu einer übersichtlichen und praktischen klinischen Einsetzbarkeit. Aus den rund 3.000 beschriebenen chinesischen Arzneimitteln sind jedoch nur einige Hundert im praktischen Einsatz.

Eines der in den westlichen Ländern wohl bekanntesten chinesischen Heilmittel ist Ginseng. Wie bei den meisten Phytotherapeutika ist das Anbaugebiet wichtig. Somit unterscheidet sich die Wirkung des erst in diesem Jahrhundert kultivierten amerikanischen Ginseng deutlich vom ursprünglichen asiatischen Ginseng. Ginseng wird folgendermassen beschrieben: Temperaturverhalten "neutral", Geschmacksrichtung "süss und etwas bitter", Funktionskreisbezug zu den Bereichen "Mitte" und "Lunge", Hauptwirkung durch "Ergänzung des Ursprungs-Qi". Ginseng führt also den Funktionskreisen "Mitte" und "Lunge" Energie zu, und damit ist auch sein in Europa bekannter Einsatz als "Stärkungsmittel" zu erklären.

Für die sinnvoll zum Einsatz gelangenden Chinesischen Arzneimittel müssen das Temperaturverhalten, die Geschmacksrichtung und besonders die Funktionskreisbezüge sowie sämtliche Wirkungen eindeutig beschrieben sein. Eine jahrhundertelange Erfahrung und sich über Generationen erstreckende Aufzeichnungen ihrer Wirkungen geben dem Arzt die Sicherheit und das Vertrauen in die "Chinesische Arzneitherapie".

Hier wollen wir Ihnen, liebe Hörerinnen und Hörer, zwei Rezepte gegen innere Hitze vorstellen:

Das erste besteht also aus Chrysanthemen, Blüten des Japanischen Schnurbaums und Grüntee, die jeweils 3 Gramm wiegen. Mit abgekochtem Wasser aufgegossen trinkt man den Tee aus diesen Heilpflanzen.

Bei dem zweiten Rezept gegen innere Hitze handelt es sich aus einer Mischung von Reiswein, Rosenblüten, Früchten des Chinesischen Bockesdons, Kristallzucker sowie getrockneten Datteln und Longanen. Man braucht dabei nur ein bisschen von dem jeweiligen Stoff, und dann trinkt man die mit Wasser abgekochte Mischung als Tee.

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