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Einblick in die Akupunkturbehandlung
   2005-10-20 10:43:19    cri
Einer chinesischen Sage nach ist die Entdeckung der Akupunktur einem Zufall zu verdanken: Ein Soldat wurde von einem Pfeil leicht verletzt und stellte in der Folgezeit verblüfft fest, dass nicht nur seine Wunde geheilt war, sondern auch eine organische Erkrankung, die ihn zuvor geplagt hatte. Soweit die Legende. Fest steht aber, dass der Ursprung der Akupunktur weit vor unsere Zeitrechnung zurück reicht: Bei Ausgrabungen wurden Stein- und Knochennadeln zu Tage gefördert, die darauf schließen lassen, dass die Akupunktur schon vor rund 2300 Jahren als probate Heilmethode galt. Als ein Teil der traditionellen chinesischen Medizin ist die Akupunktur eng verwoben mit der Philosophie und Kultur Chinas.  

Mit der Akupunktur wird die Wiederherstellung des Gleichgewichtes zwischen Yin und Yang angestrebt. Wichtig ist dafür der freie Fluss der Lebensenergie Qi. Eine Beeinträchtigung des Qi führt der Akupunkturlehre nach zur Krankheit. Stiche mit feinen Nadeln an genau bestimmten Punkten am Körper sollen die Harmonisierung des Qi ermöglichen.

Die Akupunktur reguliert den Energiefluss. Dieser vollzieht sich größtenteils unmittelbar unter der Haut, erreicht jedoch auch die tieferen Gewebe des Körpers. Wie ein Kanalsystem durchzieht das Gesamtsystem netzförmig den Körper. Diese energieführenden Leitbahnen bilden jedoch kein unübersichtliches, unstrukturiertes und wahllos aneinandergefügtes Netz, sondern zeigen in ihrem Verlauf und in ihrer Anordnung eine geradezu verblüffende Ordnung, wodurch dem Arzt die Handhabung erleichtert wird.

Aus den Überlieferungen sind auf der Körperoberfläche bestimmte Linien, die sogenannten Meridiane, definiert. Diese Meridiane sind Energiebahnen, die in enger Wechselbeziehung zu den nach Yin und Yang aufgeteilten Organen stehen. Neben zwei wichtigen Meridianen, die auf der Mittellinie der Körperhinter- und Körpervorderseite liegen, gibt es 12 Yin- und Yang-Hauptmeridiane. Auf diesen 14 Meridianen liegen 361 klassische Akupunkturpunkte, die als Reizpunkte festgelegt worden sind. Jeder Punkt steht mit einem Organsystem in enger Wechselwirkung. Beim Setzen der Nadel in einen Akupunkturpunkt wird entweder Energie zugeführt oder abgezogen. Dadurch bringt der Therapeut die blockierte Qi-Energie wieder zum Fließen.

Die genaue Wirkungsweise der Akupunktur ist noch nicht abschließend erforscht. Man nimmt an, dass sie über das Nervensystem wirkt, vor allem durch körpereigene und schmerzlindernde Stoffe, die sogenannten Endorphine also, außerdem über Hormone, die Aktivierung der Blutgefäße, die Stärkung von Abwehrmechanismen und über die Entspannung der Muskulatur.

Wie bei allen traditionellen chinesischen Therapien basiert eine Akupunkturbehandlung auf einer fundierten chinesischen Diagnostik. Neben Puls- und Zungendiagnose wird auf das Erfassen von individuellen Lebensgewohnheiten und dem Wesen des Patienten großen Wert gelegt. Bei der Behandlung werden meistens sehr dünne Stahlnadeln verwendet, die unterschiedlich tief und in verschiedenen Winkeln eingestochen werden. Ein Drehen, Heben oder Senken der Akupunkturnadel stimuliert den Punkt zusätzlich. Der Nadelstich ist meist nicht sehr schmerzhaft. Oft entsteht nach dem Stich ein Wärme- oder Kältegefühl. Man spürt ein Kribbeln, einen Druck, oder auch mal Taubheit oder Schwere. Diese Empfindungen deuten darauf hin, dass der Arzt die richtigen Punkte behandelt. Die Nadeln verbleiben ca. 15 bis 30 Minuten und können in dieser Zeit mehrmals stimuliert werden. Die Behandlung wird im Abstand von einigen Tagen ca. 10 - 15 mal wiederholt.

Ein Beispiel: Über die Leitbahn des Funktionsbereiches "Lunge" lassen sich im wesentlichen Erkrankungen des Lungenbereiches, Erkältungs- und Entzündungserkrankungen im Bereiche von Kopf und Rachen behandeln. Es können aber auch andere Störungen, die im Ausbreitungsbereich des "Lungen-Meridianes" liegen, behandelt werden. Das gesamte Spektrum von Wirkungen einer Leitbahn reicht also sehr weit. Auch sind psychische Aspekte und die Beziehungen zu anderen Leitbahnen zu berücksichtigen.

Bei fachgerechter Anwendung sind bei der Akupunkturbehandlung keine schweren Nebenwirkungen zu erwarten. Bei unkorrekter Stichtechnik können eventuell Blutgefässe und Organe verletzt werden, es kann auch mal eine Nadel brechen. Bei Akupunkturpatienten kann es auch zu Kreislaufschwächen bis hin zur Ohnmacht kommen. Daher gehört die Akupunkturbehandlung unbedingt in die Hand umfassend ausgebildeter Therapeuten.

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