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Grundtheorien und Behandlungsmethoden der TCM
   2005-10-20 10:43:19    cri
Die Traditionelle Chinesische Medizin ist das älteste wissenschaftliche Medizinsystem. Im Gegensatz zur westlichen Medizin, die auf "harten" Messdaten und der Pathologie fußt, werden hier das Gesamtbefinden, die sozialen, psychischen und klimatischen Faktoren beobachtet, qualifiziert und in einer "energetischen Diagnose" bewertet. Somatische Krankheitssymptome sind nichts anderes als energetische Entgleisungen. Durch die verschiedenen therapeutischen Möglichkeiten wie Akupunktur, Arzneimitteltherapie, Qi Gong, Diätetik und Tuina gelingt es, in die energetischen Prozesse modulierend einzugreifen.

Die Traditionelle Chinesische Medizin umfasst die Erfahrungen, die in einer Zeit von mindestens 2.500 Jahren im Kampf gegen Krankheiten gesammelt wurden. Zu ihren theoretischen Ansichten gehören die materialistische Dialektik und das systematische wissenschaftliche Denken. Das Diagnostizieren in der traditionellen chinesischen Medizin beruht zum Beispiel auf umfassende Untersuchungen der Krankheitssymptome, des allgemeinen Zustandes, der klimatischen und geografischen Gegebenheiten sowie der sozialen Verhältnisse des Patienten.

Die chinesischen Ärzte verstehen den Menschen als Abbild natürlicher Harmonie, aufgespannt zwischen den Polen Yin und Yang; Himmel und Erde. Im Individuum fließen harmonisch die Energie und die "Säfte", es herrscht zwischen der menschlichen und natürlichen Umwelt und dem Menschen Einklang - so entsteht das Wohlbefinden. Der Begriff "Gesundheit" ist im Sinne der TCM so definiert.

Nach dialektischen Gedanken der traditionellen chinesischen Medizin werden der menschliche Körper als ein untrennbares, einheitliches Ganzes und alle Dinge als in ewiger Bewegung befindliche Elemente betrachtet. Diese Gedanken widerspiegeln sich wiederum in der Lehre von den Yin- und Yang-Faktoren und in der Theorie der fünf Elemente. Nach alter Auffassung sind Metall, Holz, Wasser, Feuer und Erde Grundbestandteile der materiellen Welt, aus deren Zusammenwirken sich die physiologischen und pathologischen Erscheinungen der Menschen erklärt. Diese fünf Elemente vertreten also auch die fünf inneren Organe der Menschen, nämlich Lunge, Leber, Nieren, Herz und Milz. Hinzu kommen auch die vier Diagnoseverfahren - nämlich Betrachten, Beriechen, Befragen und Pulsfühlen. Zu erwähnen sind in der TCM weiterhin die acht Hauptmerkmale von Symptomen bzw. Syndromen - Yin und Yang, Äußeres und Inneres, Hitze und Kälte, Hypofunktion und Hyperfunktion.

Das energetische Potential, das den Menschen durchströmt, wird Qi genannt. Das Qi zirkuliert rhythmisch in den 14 "Leitbahnen", nämlich Meridianen, die auf Chinesisch Jingluo heißen. Durch Qi- und Blutflüsse entlang der Leitbahnen können also böse Elemente im ganzen Körper verbreitet werden. So bilden die Leitbahnen Passagen für pathologische Veränderungen. Genau diese Leitbahnen sind in der Lage, verschiedene Funktionskreise, nämlich innere Organe, auf Chinesisch Zangfu, sowie das Obere und Untere, das Äußere und Innere des menschlichen Körpers miteinander zu verknüpfen. So können sich lokale Veränderungen über diese Leitbahnen auf den ganzen Körper auswirken, während sich pathologische Veränderungen der inneren Organe auch im Körperäußeren ausdrücken lassen.

So beruht die TCM-Untersuchung auf Betrachten, Beriechen, Befragen und Puls fühlen. Diese Methoden haben ihre spezifische Wirkung. Sie sind miteinander verknüpft, können sich jedoch gegenseitig nicht ersetzen. Bei der Untersuchung müssen sie organisch miteinander verbunden sein. Erst auf diese Weise kann der Arzt Krankheiten allseitig und systematisch erkennen und diagnostizieren.

Unter "Betrachten" versteht man das Feststellen der Gesichtsfarbe, der Körperkonstruktion, der Beschaffenheit der Zunge, der Sekrete, des Urins und des Stuhls. Zu den Verfahren gehören auch die Beurteilung des psychologischen Zustands des Patienten, seiner Bewegungen und seines Reaktionsvermögens. Besonders hervorzuheben ist hier die Zungendiagnostik, da sich in der chinesischen Physiologie mehrere der Funktionskreise hier abbilden. Durch Wertung der Farbe, Form und Größe der Zunge und des Zungenbelags werden Rückschlüsse auf energetische Zustände und insbesondere den "Säftehaushalt" gezogen.

Zum "Beriechen" gehört die Wahrnehmung von Mundgeruch, des Geruches von Sekreten, von Urin und Stuhl. In der differenzierten "Befragung" des Patienten interessiert sich der Arzt für die Beschwerden. Weiter fragt er nach allen aktiven Lebensumständen, nach Emotionen, vitalen Körperfunktionen und Disharmonien, welche auf eine mögliche krankhafte Entgleisung des Individuums hindeuten. Gewertet werden auch alle Wahrnehmungen des Arztes durch Geruchs- und Tastsinn sowie die optische Wahrnehmung.

Beim "Pulsfühlen" wenden die Ärzte an bestimmten Stellen des Handgelenks drei unterschiedliche Drücke an, einen schwachen, einen mittelmäßigen und einen starken. Ein abnormaler Puls signalisiert eine Krankheit. Bis zu 32 verschiedene Pulsqualitäten können unterschieden werden. So deutet ein "saitenförmiger Puls" oft auf eine "Wind"-Schädigung. Allerdings erfordert dieses Verfahren ausreichende Übung unter Anleitung, um die Pulsbilder richtig einzuordnen und zu werten.

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