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Sind chinesische SARS-Impfstoffe sicher?
   2005-10-20 10:43:19    cri
Wir erinnern uns alle noch an die SARS-Epidemie, die während des Frühjahrs und Sommers 2003 Menschen besonders in den asiatischen Ländern attackierte. Hat man inzwischen effektive Mittel gegen SARS erforscht, um eventuelle SARS-Ausbrüche einzudämmen? Wie ist zum Beispiel der Forschungstand in China diesbezüglich?

Mit dem Abschluss der Überprüfung der letzten Zahlen wurde Anfang Dezember 2004 die erste Phase der klinischen Tests eines von China entwickelten SARS-Impfstoffes erfolgreich beendet. Dabei handelt es sich zugleich auch um den ersten SARS-Impfstoff weltweit, dessen erste klinische Testphase abgeschlossen ist. Damit ist China führend in der Welt bei der Erforschung von SARS-Impfstoffen.

Laut Angaben der betreffenden chinesischen Behörden wiesen keine der 36 freiwilligen Testpersonen abnorme körperliche Reaktionen auf. 12 Personen erhielten Placebo und weitere 24 bekamen tatsächlich den Impfstoff verabreicht. Bei allen 24 Impflingen wurden Antikörper festgestellt. Dadurch hat sich der chinesische SARS-Impfstoff als sicher und effektiv erwiesen. Der Abschluss seiner ersten klinischen Testphase signalisiert also die wesentliche Überwindung der Schlüsselprobleme bei der Erforschung von SARS-Impfstoffen. Diese Ergebnisse hätten nicht nur Voraussetzungen für weitere Forschungen geschaffen, sie zeigten auch Potentiale, höchst gefährdete Menschengruppen zu schützen, so die Gutachter des chinesischen Wissenschafts- und Gesundheitsministeriums.

Der Projektleiter Yin Weidong hält den klinischen Test für absolut zuverlässig. Ziel dieser ersten Testreihe sei es gewesen, die Zuverlässigkeit des Impfstoffes zu überprüfen. Sein Forschungsteam habe zudem auch die technischen Standards zur Herstellung des Impfstoffes definiert, so Yin.

Unter Koordination des chinesischen Ministeriums für Wissenschaft und Technik haben bislang mehr als 100 Wissenschaftler und Forscher an dem Projekt teilgenommen. Gemeinsam haben die Beijing Sinovac Bio-Products Co., die Chinesische Akademie der Medizinwissenschaften, das Chinesische Zentrum für Krankheitskontrolle und -prävention und das Chinesisch-Japanische Freundschaftskrankenhaus an den SARS-Schlüsselfragen geforscht. Technisch sei China bereits in der Lage, mit einer kleinen Serienproduktion dieses SARS-Impfstoffes zu beginnen, so die Experten.

Am 19. Januar 2004 wurde der SARS-Impfstoff für klinische Tests der ersten Phase freigegeben. Und am 22. Mai 2004 bekamen die ersten vier Testpersonen, darunter zwei Studenten aus Beijing, im Beijinger Chinesisch-Japanischen Freundschaftskrankenhaus zum Teil Placebo und zum Teil den Impfstoff verabreicht. Der Student Lan Wanli war der erste in China, der einen SARS-Impfstoff tatsächlich bekam. Bis zum 29. September letzten Jahres konnte die klinische Beobachtungsphase für alle 36 Testpersonen abgeschlossen werden. Innerhalb von 56 Tagen nach der Impfung traten bei den getesteten 18 gesunden Männern und den 18 gesunden Frauen im Alter zwischen 21 und 40 Jahren keine abnormalen körperlichen Reaktionen auf.

Der Chefkoordinator für wissenschaftliche Forschung beim chinesischen Führungsstab zur SARS-Vorbeugung und -Behandlung, Wang Xiaofang, sagt, die klinischen Tests des chinesischen SARS-Impfstoffes seien bislang den internationalen Standardverfahren treu geblieben. Bei der SARS-Forschung in China sei bereits ein phasenweiser Sieg erzielt worden. Man könne sagen, dass die Fortschritte der Forschung in China über SARS-Impfstoffe auch international sehr schnell gewesen seien. Sowohl in der Diagnostik und Vorbeugung als auch in der Überprüfung und Behandlung verfügt China über weltweit führende Techniken, so Wang Xiaofang weiter. Als Beispiel nannte er unter anderem die Entwicklung des Testmittels zur Frühdiagnostik der SARS-Krankheit und die Gen-Kartierung der SARS-Viren durch chinesische Wissenschaftler.

Meldungen zufolge wurde die erste klinische Testreihe des SARS-Impfstoffes in China erst nach erfolgreichen Tierversuchen durchgeführt. Seine kommerzielle Anwendung kann im Prinzip aber nur nach Abschluss aller klinischen Tests der ersten, zweiten und der dritten Phase erfolgen. Doch ist es auch nicht ganz auszuschließen, dass im Falle eines SARS-Ausbruchs mit Genehmigung der betreffenden Behörden der vorhandene SARS-Impfstoff für den Immunschutz höchst gefährdeter Menschengruppen sofort eingesetzt wird.

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