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Immer mehr Chinesen sprechen für freiwillige Blutspenden
   2005-10-20 10:43:19    cri

Seit Langem haben  viele Chinesen negative Bedenken über das Blutspenden. Manche meinen z. B., dass die Blutabgabe gesundheitsschädlich sei. Deshalb sind freiwillige Blutspenden in China noch nicht so verbreitet wie in westlichen Ländern. Seit einigen Jahren wird diese Anschauung zunehmend revidiert.

Seit sechs Jahren werden in China landesweit freiwillige Blutspendeaktionen durchgeführt, um die medizinische Versorgung mit Blut zu verbessern. Mit dem Inkrafttreten des sogenannten Blutspendengesetzes 1998 ist in China der Rechtsstatus freiwilliger Blutspenden festgelegt worden, mit guten Ergebnissen. Dazu sagte Wang Yu, stellvertretender Hauptabteilungsleiter für medizinische Angelegenheiten und Politik beim chinesischen Gesundheitsministerium:

"Seit 1998 sind freiwillige Blutspenden in China gesetzlich geregelt, was bislang beachtliche Erfolge zur Folge hatte. So ist der Anteil freiwillig gespendeten Blutes an den gesamten klinischen Blutreserven im Jahr 2003 im Vergleich zu 1998 um etwa 60 Prozent gestiegen. Dank der großen gesellschaftlichen Beteiligung ist die öffentliche klinische Blutnachfrage also gut gedeckt."

Laut Meldungen ist die klinische Blutversorgung in China 2003 zu rund 85 Prozent mit freiwilligen Blutspenden gedeckt worden. Dies ist nicht zuletzt auch auf eine Veränderung der veralteten Vorstellungen von Blutabgaben zurückzuführen. Außerdem ist es durch zahlreiche Aufklärungsaktionen gelungen, große Bevölkerungskreise davon zu überzeugen, dass Blutspenden unbedenklich und sinnvoll sind. In manchen Städten oder Gemeinden spenden leitende Beamte ihr Blut, um als Vorbild zweifelnde Bewohner von der für viele noch neuen und merkwürdigen Praxis zu überzeugen. Unterstützt werden die Aufklärungsmaßnahmen durch viele Berichte über Blutspendeaktionen in Rundfunk und Fernsehen sowie in Zeitungen und anderen Medien. Zudem werben bekannte Filmstars im Auftrag des chinesischen Gesundheitsministeriums für Blutspenden. Das Ziel ist natürlich, immer mehr Chinesen dazu zu ermutigen, ihr Blut freiwillig abzugeben.

Seit Beginn dieser Maßnahmen hat die freiwillige Blutsgabe allmählich breite Akzeptanz und Unterstützung innerhalb der chinesischen Bevölkerung gefunden. Der über 50 Jahre alte Bauer Gao Yonghua aus der Stadt Fuzhou in der südostchinesischen Provinz Fujian z. B., hat in den vergangenen 10 Jahren bereits mehr als 30 Liter Blut freiwillig gespendet. Um seine positiven Erfahrungen mit der Blutabgabe weiterzugeben, hat er eine Fahrradtour durch viele Landesteile Chinas gemacht. Dafür ist er vor Kurzem vom chinesischen Gesundheitsministerium ausgezeichnet worden, worauf er sehr stolz ist:

"Ich denke, bei der Blutspende geht es um Liebe zum Mitmenschen und um gegenseitige Hilfe aller Bürger. Vereinzelte Blutspenden können den Bedarf der Gesellschaft bei weitem nicht decken. So bin ich auf die Idee gekommen, während meiner Fahrradtour mein Blut abzugeben und meine Kenntnisse über die freiwillige Blutspende an andere Menschen weiter zu geben. An mir können diejenigen, die noch zweifeln, sehen, dass eine vernünftige Blutspende der Gesundheit nicht schadet. Toll wäre es, wenn alle gesunden Menschen dazu ermutigt werden könnten, sich ohne Vorbehalte an freiwilligen Blutspenden zu beteiligen."

Gao Yonghua ist ein von zahlreichen ähnlichen Beispielen in China. In der Stadt Shenzhen in der südchinesischen Provinz Guangdong z.B., haben über 600 Bürger eine freiwillige Blutspendegemeinschaft gegründet. Sie spenden nicht nur selbst, sondern versuchen auch, ihre Verwandten und Freunde zur freiwilligen Blutabgabe zu ermutigen. Außerdem haben Berufsschüler in der zentralchinesischen Provinz Henan einen Verband freiwilliger Blutspender gegründet und bereits mehr als 2.600 Menschen ermutigt, ihr Blut freiwillig abzugeben.

Parallel zur energischen Umsetzung des freiwilligen Blutspende-Systems in China hat der Staat verstärkt in die Sicherheitsgarantie der Blutversorgung investiert. Allein in den vergangenen Jahren erreichten die staatlich eingesetzten Mittel in diesem Bereich über eine Milliarde Yuan. Außerdem sind landesweit Blutbanken nach bestimmten Richtlinien und technischen Standards entstanden. Gleichzeitig ist die Kontrolle der Blutsicherheit verschärft worden.

Trotz eines verbesserten Spendebewusstseins der Chinesen kommen heute noch 15 Prozent der klinisch verwendeten Blutmenge aus bezahlten Blutentnahmen. Vor allem in manchen ländlichen Regionen ist das Bewusstsein für freiwillige Blutspenden noch unausreichend. Man stehe noch vor der Aufgabe, so meinte Peng Peiyun, Präsidentin des Chinesischen Roten Kreuzes, die freiwillige Blutspendepraxis in allen Regionen Chinas zu verbreiten:

"Betreffende Behörden fördern unermüdlich und energisch die Verbreitung freiwilliger Blutspenden. Wir wollen, dass die sämtliche klinische Blutversorgung in einigen Jahren aus freiwilligen Blutspenden besteht. Es sind außerdem inzwischen auch zahlreiche Maßnahmen getroffen worden, um die Übertragung von Krankheiten wie Aids durch Bluttentnahmen einzudämmen."

Voraussetzung für eine Popularisierung freiwilliger Blutspenden ist ein günstiges gesellschaftliches Umfeld. Dass dies notwendig ist, ist allgemein bekannt. Deshalb wird zurzeit darüber diskutiert, Aufklärungsveranstaltungen zu freiwilligen Blutabgaben in die Lehrpläne von Mittelschulen, Universitäten und Hochschulen zu integrieren, um die jüngere Generation zu mobilisieren.

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