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TCM-Forschung in China zur Aids-Vorbeugung und -Behandlung
   2005-10-20 10:43:14    cri
Das Aidsvirus setzt seinen dramatischen Seuchenzug um die Welt mit zunehmender Geschwindigkeit fort. Im vergangenen Jahr infizierte der Erreger weitere 4,8 Millionen Menschen - so viele wie in keinem Jahr zuvor.

Laut dem Jahresbericht des Anti-Aidsprogramms der Vereinten Nationen (UNAIDS) hatte sich die Gesamtzahl der Infizierten Ende vergangenen Jahres bereits auf 38 Millionen erhöht. Seit seiner Entdeckung 1981 hat Aids weit mehr als 20 Millionen Menschen getötet, heißt es im «Report zur globalen Aids-Epidemie 2004».

Täglich infizieren sich rund 16.000 Menschen neu, etwa alle 6 Sekunden einer. Die Hälfte aller Neuinfizierten ist 15 bis 24 Jahre alt. Höchst alarmierend sei der Ausbruch neuer, schnell wachsender Aidsepidemien in Osteuropa und Asien, warnt UNAIDS-Chef Peter Piot.

Doch Aids bleibt auf absehbare Zeit unheilbar. Die inzwischen vorhandenen mehr als 20 Medikamente bringen bislang nur einen Aufschub. Ein Impfstoff ist noch nicht in Sicht, obwohl fieberhaft daran geforscht wird. Vielleicht bieten alternative Methoden eine Lösung, beispielsweise die Traditionelle Chinesische Medizin? Welche Rolle in der Aids-Verhütung und ?Behandlung kann die alternative chineisische Medizin spielen? Dieser Frage gehen wir heute in der Rubrik "Gesundheits- und Medizinwelt" nach:

Aus Geldmangel können heute zahlreiche Aids-Infizierte in vielen Teilen der Welt nicht die Behandlung erhalten. Angesichts dessen hat das Aidsbekämpfungsprogramm der Vereinten Nationen (UNAIDS) besonders die Entwicklungsländer aufgefordert, Potentiale der traditionellen Medizin für die Aids-Vorbeugung und -Bekämpfung zu nutzen und nach preisgünstigeren traditionellen Heilmitteln und ?Methoden gegen die Aids-Erkrankung zu suchen.

Nach jedem Seuchenausbruch in der Geschichte Chinas hat die traditionelle chinesische Medizin eine bedeutende Rolle gespielt. Während der SARS- Epidemie im vergangenen Jahr in China zeigte die traditionelle chinesische Medizin erneut ihre Wirkung. So wächst sowohl in Fachkreisen, als auch in der breiteren Öffentlichkeit in China die Erwartung, dass TCM nun auch bei der Aids-Bekämpfung helfen könnte. Landesweit wird inzwischen intensiv geforscht, um wirksame und preisgünstige TCM- Heilmittel mit möglichst wenig Nebenwirkungen zu finden.

Die Frage, ob TCM- Heilmittel bei der Aids-Behandlung Wirkung zeigen, ist nach praktischen Erfahrungen mit JA zu beantworten. Chefarzt Dr. Su Chenglian, der die erste Ärztegruppe des Chinesischen TCM- Instituts für die Aids-Behandlung nach Tansania geleitet hatte, erzählte uns, seine Ärztegruppe habe 30 Aids-Patienten beobachtet und für die Behandlung traditionelle chinesische Heilmittel eingesetzt. Das Ergebnis zeige, dass TCM- Mittel deutliche Wirkung für die Senkung der Körpertemperaturen der Patienten, die Verminderung der Kraftlosigkeit sowie für die Linderung von Husten und Bauchschmerzen hatten. Außerdem konnten ihre TCM- Mittel deutlich zur Wiederzunahme des Gewichts der Aids-Patienten führen. Besonders gegen schwere Durchfälle, denen Medikamente kaum begegnen konnten, hatten TCM- Mittel eine gute Wirkung.

Dr. Su meint, im Vergleich zu westlichen Aids-Medikamenten liege der Vorteil der traditionellen chinesischen Arzneimittel in der relativ leichten Stoffgewinnung und dem günstigen Preis. TCM- Arzneien seien zudem für Aids-Patienten in China leichter zu akzeptieren und könnten daher gut verbreitet werden. Eine Verbindung von Schulmedizin und der traditionellen chinesischen Medizin sei für die Behandlungsergebnisse bei Aids-Erkrankungen natürlich noch besser.

Nützliche Erfahrungen bei der Aids-Behandlung sind in den letzten Jahren bereits aus der klinischen Praxis in einigen chinesischen Krankenhäusern, TCM- Kliniken und Forschungsinstituten gesammelt worden. Erste Ergebnisse haben gezeigt, dass einige TCM- Mittel ganz besondere Wirkung haben, um die Immunität der Patienten zu stärken, ihre klinischen Beschwerden zu lindern sowie ihre Lebensqualität zu erhöhen. Bei der Verlängerung der Lebenserwartung von Aids-Kranken sprechen manche TCM- Mittel ebenfalls gut an.

In diesem Zusammenhang verweist Prof. Wang Jian, Leiter des Aids-Labors beim Chinesischen TCM- Forschungsinstitut, auf Nachteile der westlichen Medikamente z.B. für die Standardbehandlung von Aids bei Verträglichkeit und Nebenwirkungen.

Die HAART- Behandlung sei zu teuer. In China könne nur ein sehr begrenzter Teil der Aids-Patienten eine derartige Behandlung bekommen. Die meisten Aids-Patienten seien finanziell nicht in der Lage, sich westliche Aids-Medikamente zu leisten.

Presseberichten zufolge hat man in China inzwischen nach Experimenten mit mehr als 200 traditionellen chinesischen Heilkräutern rund 70 Arzneimittel gefunden, die mehr oder weniger das Aids-Virus eindämmen können. Bei der Behandlung von Aids-Patienten in einigen Kreisen in der zentralchinesischen Provinz Henan hat das chinesische TCM- Forschungsinstitut entsprechende Arzneimittel verwendet und zufriedenstellende Ergebnisse erzielt.

Seit 1987 weilen TCM- Ärztegruppen des chinesischen TCM- Forschungsinstituts zur Aidsbehandlung in Tansania. In den vergangenen mehr als anderthalb Jahrzehnten sind insgesamt über 10.000 Aids-Patienten beobachtet und behandelt worden. Statistiken aus Anamnesen für mehr als 400 Aids-Fällen zufolge haben chinesische TCM- Ärzte in Tansania einen Behandlungseffekt von 45 bis 50 Prozent erreichen können.

Prof. Huang Yaozhou, Leiter der 6. Aids-Mission in Tansania, erläuterte uns die deutlichen Erfolge von TCM- Mitteln gegen verschiedene Komplikationen bei einer Aids-Erkrankung. Da könne man von der TCM mehr erwarten, als von der Schulmedizin, sagt er. Und dazu komme noch, dass die TCM- Arzneien selbst nicht nur wenig Nebenwirkungen haben, sondern auch die Nebenerscheinungen durch Einnahme von westlichen Medikamenten im Falle einer kombinierten Behandlung von TCM und Schulmedizin vermindern können.

Ja, so hoffen wir, dass die Erfahrungen mit der traditionellen chinesischen Medizin, die man jetzt in China bei der Aids-Forschung und -Behandlung gesammelt hat, von mehr Leuten genutzt werden können. In diesem Sinne ist ja auch internationale Zusammenarbeit erforderlich.

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