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Privatkliniken in China - eine Wahlalternative zu staatlichen Krankenhäusern
   2005-10-20 10:43:14    cri
Parallel zur Entwicklung des öffentlichen Gesundheitswesens in China ist die Zahl nichtstaatlicher Krankenhäuser und Kliniken gestiegen. Während es vor 10 Jahren nur einige Dutzend Privatkliniken in China gab, sind es heute nach neusten Statistiken bereits mehr als 1.800. Damit ist fast ein Viertel der insgesamt über 8.000 Krankenhäuser und Kliniken nicht mehr im staatlichen Besitz.

Private Krankenhäuser und Kliniken in China gibt es inzwischen in 31 chinesischen Provinzen, autonomen Gebieten und regierungsunmittelbaren Städten. Vor allem in den vergangenen Jahren ist die Zahl nichtstaatlicher Krankenhäuser und Kliniken in China stark angestiegen. Parallel dazu ist die Ausstattung der immer größeren Krankenhäuser moderner geworden.

Im April sind in einer landesweiten Aktion in China 250 Modellkrankenhäuser und ?kliniken ausgewählt worden. Einige Auszeichnungen gingen auch an private Kliniken, darunter an das Hengbo Krankenhaus in Sichuan, die Klinikkette Jiayin in Xinjiang sowie in der Provinz Zhejiang an die Kangning Psychiatrie in Wenzhou und an das zentrale Krankenhaus in Taizhou. Weitere ausgewählte Kliniken sind das Donghua Krankenhaus in Dongguan in der südchinesischen Provinz Guangdong, die Changjiang Krankenhausgruppe in Nanjing in der ostchinesischen Provinz Jiangsu sowie die He Shi Augenklinikgruppe in Shenyang in der nordostchinesischen Provinz Liaoning.

Daran lässt sich zeigen, dass die Privatkrankenhäuser und ?kliniken in China eine positive Rolle im chinesischen Gesundheitswesen spielen. Denn einerseits haben private Investitionen in diesem Bereich den Staatshaushalt entlastet, und andererseits haben Kranke jetzt eine Wahlalternative zu staatlichen Krankenhäusern. Dies wiederum fördert eine positive Konkurrenz auf dem Gesundheitsmarkt und verbessert das medizinische Behandlungsniveau sowie Serviceangebote.

Im Vergleich zu staatlichen stellen private Krankenhäuser und ?klinken eine Besonderheit im Verwaltungsmodell und in der Marktkonkurrenz dar. Dazu sagt der Generalsekretär der Filiale für das Management privater Kliniken bei der chinesischen Gesellschaft für Krankenhausverwaltung, Zhao Chun:

"Die meisten Privatkliniken sind im Normalfall klein, zeichnen sich durch eine flexible Betriebsführung aus und bieten vorwiegend ambulante Behandlungen. Ihr Vorteil liegt eher in den kleineren und speziellen Fachgebieten, die bei staatlichen Krankenhäusern selten gesondert behandelt werden. Darüber hinaus stellt ein Großteil der Privatkliniken gerne emeritierte Experten an. Zahlreiche Privatkliniken spezialisieren sich inzwischen auch auf traditionelle chinesische Medizin."

In einem Land wie China, in dem jahrzehntelang Planwirtschaft geherrscht hatte, freut man sich heute, als privater Klinikbetreiber von der chinesischen Gesellschaft anerkannt zu werden. Die kürzlich in der Staatsverfassung neu verankerten Klauseln über den Schutz von privatem Eigentum bilden nun zusammen mit einer Reihe regionaler Vorschriften für die Verwaltung von Krankenhäusern ein günstigeres Umfeld für die Entwicklung der Privatkrankenhäuser und kliniken.

Ein erfolgreiches Beispiel dafür ist das von dem Hongkonger Unternehmer Li Shendui und anderen Unternehmern auf dem Festland gemeinsam betriebene Donghua Krankenhaus in der Stadt Dongguan der südchinesischen Provinz Guangdong, das 1.000 Betten hat. Die geplanten Investitionen betragen 680 Millionen Yuan. Der erste Abschnitt des Projekts von 1995 bis 2003 umfasste 16 Abteilungen für die klinische Behandlung mit 35 unterschiedlichen Fachrichtungen. Danach konnten täglich höchstens 3.300 Patienten ambulant behandelt werden. Anfang 2003 ist ein weiterer medizinischer Gebäudekomplex mit einer Baufläche von 290.000 Quadratmetern fertig gestellt worden.

Der humanitäre Geist, modernste Behandlungsmethoden, umsichtige Fürsorge, eine angenehme Umgebung und günstige Preise seien Gründe für die enorme wirtschaftliche und gesellschaftliche Effizienz des Krankenhauses, erklärte der Krankenhausleiter Prof. Li Jingbo.

Zu den Spitzenreitern der chinesischen Privatkrankenhäuser und -kliniken gehört auch die bekannte He-Shi- Augenklinikgruppe in der nordostchinesischen Stadt Shenyang. Der 44-jährige Leiter und Inhaber der Klinik, Dr. He Wei, ist sehr aktiv in der internationalen Fachwelt für Ophtalmologie tätig und gleichzeitig Träger einer Reihe internationaler und nationaler Preise. Nach seiner Promotion an der japanischen Universität Kyusyu ist er nach China zurückgekehrt und hat 1995 in Shenyang seine erste Augenklinik und gleichzeitig die erste private Augenklinik in China gegründet.

Heute hat sich die He-Shi- Augenklinikgruppe in Nordchina zur größten ihrer Art entwickelt. Auch im internationalen Vergleich sind die Kliniken und Forschungseinrichtungen der He-Shi- Gruppe in Shenyang, Dalian, Huludao, Siping und Panjin sehr modern ausgestattet. Jährlich werden dort über 10.000 Operationen durchgeführt.

In der He Shi Gruppe spricht man auch oft von einer ?kulturellen" Verwaltung. Dazu der Klinikbetreiber Dr. He Wei:

"Bei der Verwaltung orientieren wir uns stark nach gesellschaftlichen und moralischen Werten, nach den Bedürfnissen der Patienten und nicht zuletzt auch nach der gemeinsamen Entwicklung aller Mitarbeiter. Sie werden nicht nach akademischem Grad, sondern nach ihren Fähigkeiten befördert. So haben wir ein ganz junges Team mit einem Durchschnittsalter von 35 Jahren."

Natürlich gibt es bei der Entwicklung der chinesischen Privatkrankenhäuser nicht nur Positives zu berichten. Viele Probleme werden im Zuge der Erweiterung der Gesundheitsreform noch gelöst werden. Dazu der Generalsekretär der Filiale für das Management privater Kliniken bei der chinesischen Gesellschaft für Krankenhausverwaltung, Zhao Chun:

"Die von langjähriger Planwirtschaft beeinflusste Einstellung gegenüber der privaten beziehungsweise nichtstaatlichen Wirtschaft kann nicht auf einmal aus den Köpfen der Menschen verschwinden. In manchen Regionen sind die äußeren Bedingungen für die Entwicklung privater Krankenhäuser noch nicht so locker. Außerdem müssen sich die Privatkrankenhäuser in den Bereichen Verwaltung und Service ständig weiterverbessern."

Gleichzeitig ist festzustellen, dass es in privaten Krankenhäusern inzwischen eine Reihe hervorragende Investoren und Verwaltungsführer gibt. Dr. He Wei, Leiter der He Shi Augenklinikgruppe, sagt dazu:

"Seit der Gründung unserer Klinikgruppe bemühen wir uns im Kampf gegen Erblindung um die gesellschaftliche Benefizarbeit. Wir arbeiten auch mit einheimischen und internationalen Wohlfahrtsorganisationen eng zusammen, um armen Menschen kostenlose medizinische Hilfe anzubieten. Gewinn ist nicht unser Hauptziel. Viel wichtiger ist es für uns, der Gesellschaft und so vielen Menschen wie möglich besser zu dienen und dadurch Lebensqualität zu realisieren."

Mit seinen Worten spricht Dr. He Wei für viele private Klinikbetreiber in China, was auf eine bessere Zukunftsperspektive für chinesische Privatkrankenhäuser und ?klinken hoffen lässt.

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