Startseite | Nachrichten | Zeitgeschehen | Chinesischkurs | China ABC | Inet Radio | Frage der Woche | Paralympics 2008 in Beijing | Sendeplan
 

-Empfangsbericht
-Feedback   -Archiv

Ärzte aus den Städten in der Bergregion im Dabieshan-Gebirge
   2005-10-20 10:43:14    cri
In der Provinz Anhui erhebt sich das wunderschöne Dabieshan-Gebirge mit seinen 101 Bergen, die höher als 1000 Meter sind. Im Norden dieser Bergregion auf einer Höhe von 500 Metern über dem Meeresspiegel befindet sich der Kreis Jinzhai. Trotz der natürlichen Reize zählt Jinzhai zu den ärmsten Kreisen Chinas.

Nanxi ist die bevölkerungsreichste Gemeinde des Jinzhai-Kreises. In diese Gemeinde sind Mediziner aus der Provinzhauptstadt Hefei gereist, um bei der ärztlichen Betreuung der Bauern zu helfen. Im Rahmen eines staatlichen medizinischen Hilfsprogramms für mehr als 100 arme Kreise werden sie ein halbes Jahr in der Gemeinde bleiben.

Das Ärzteteam wird geleitet vom Chefarzt des Provinzhospitals Lu Chaohui und besteht außerdem aus dem Chirurgen Xia Qun und der Krankenschwester Wen Yuan.

Die 27-jährige Wen Yuan ist seit 2 Jahren verheiratet. Doch habe ihr Mann nichts gegen ihre Entscheidung gehabt, hierher zu kommen, sagte sie uns. Außerdem sei so eine kurzfristige Trennung auch gut, denn Entfernung mache die Liebe noch spannender.

Wen Yuans erster Eindruck war, dass die Krankenschwestern hier nicht den Regeln entsprechend gekleidet sind. Sie trugen keine weißen Mäntel und Mützen. Deshalb kaufte Wen Yuan Schwalbenmützen von einer Firma in Beijing. Die Krankenschwestern fanden sofort Gefallen an den Schwalbenmützen, und seitdem tragen sie auch weiße Arbeitsmäntel.

Die Ärzte aus der Provinzhauptstadt fahren oft in die verschiedenen Gesundheitseinrichtungen der Gemeinde, um die Menschen kostenlos zu behandeln. Und Herr Liao von der Gemeinde erklärte sich bereit, die Ärzte mit seinem Wagen zu fahren.

In der Sanitätsanstalt in Dingbu stehen die Menschen Schlange, um sich von den Ärzten aus der Provinzhauptstadt kostenlos behandeln zu lassen.

Der 86-jährige Zeng Qingbang war Mitglied der Roten Armee und leidet seit vielen Jahren an Obstipation. Lu Chaohui verordnete ihm Arzneimittel und gab ihm Ratschläge für die Ernährung. Der 58 jährige Han Ronghua klagte über die Kraftlosigkeit, die er seit acht Jahren in seiner linken Körperhälfte verspürte. Nach ärztlicher Untersuchung stellte der Chefarzt Lu fest, dass der Patient einen Schlaganfall erlitten hatte. Dementsprechend erstellte er ein Behandlungskonzept.

In der kleinen Apotheke des Ärzteteams gibt es Augentropfen, Norfloxacin Kapseln, Roxithromycin Tabletten, Motilium und andere häufig gebrauchte Arzneimittel. Sollten Medikamente nicht zur Verfügung stehen und dringend gebraucht werden, schickt Dr. Lu eine Bestellung an seine Frau, die bei einer Vertriebsfirma für Arzneimittel arbeitet. Die gelieferten Medikamente werden dann an die Dorfbewohner verschenkt.

Viele Patienten leiden an Bluthochdruck und andere Herz-Kreislaufkrankheiten. Jedes Mal schärft Dr. Xia Qun seinen Patienten ein, den Speisen weniger Salz beizufügen und nur leicht gesalztes Gemüse zu essen. Ein Dorfbewohner rechtfertigte sich damit, dass doch Salz dem Körper Kraft gebe. Und mehr Salz sei doch mehr Kraft für den Körper. Diese und andere falsche Meinungen versuchen die Ärzte aus der Stadt zu korrigieren.

Da viele Bewohner in der Gegend an Jodmangel leiden, verteilte das Ärzteteam den Bauern Rezepte für Speisen, mit denen sie diesen Mangel beseitigen können. Dies ist aber nur ein Beispiel dafür, wie die Ärzte mit Ernährungstipps eine gesundere Lebensweise fördern. Und die Bauern zeigten sich gern bereit, die neuen Kenntnisse anzunehmen.

Guo Baoping verehrt die Ärzte aus der Stadt als wahre Retter in der Not. Denn Guo Baoping hat eine ganze Familie zu ernähren. Doch wäre er bei einem Motorumfall benahe ums Leben gekommen. Am Unfallort diagnostizierten die Unfallärzte den Verdacht auf einen Milzriss. Damit hätte er sofort ins Kreiskrankenhaus eingeliefert und operiert werden müssen. Doch ein großer Regensturm hatte die Bergstraße unpassierbar gemacht. So fasste Dr. Xia die schwierige Entscheidung, den Patienten in der schlecht ausgestatteten Sanitätsklinik der Gemeinde zu operieren, und das ohne komplette Körperuntersuchung und ausreichende Blutversorgung, zudem gab es in der Klinik keine Betäubungs- und Beatmungsanlagen, keine EKG-Überwachungsgeräte und keine elektrischen Messer.

Dr. Zhang Chuande von der Sanitätsklinik erinnert sich noch heute an dieses Ereignis, als insgesamt 9 Personen, darunter ein Internist, am Operationstisch arbeiteten. Da der Patient fast vier Liter Blut verloren hatte und nur 600 ml an Blutkonserven zur Verfügung standen, riskierten die Ärzte eine Rückführung vom ausgetretenen Blut des Patienten.

So konnte der Patient doch noch gerettet werden - bei einem Kostenaufwand von lediglich 780 Yuan, während eine solche Operation in einem großen Krankenhaus 3 000 Yuan gekostet hätte.

Heutzutage könnten in der Sanitätsklinik von Nanxi auch Milzresektionen durchgeführt werden. Darin sieht Chirurge Xia Qun den größten Erfolg der Hilfsmission aus der Stadt.

Das Ärzteteam sieht sich auch in der Verantwortung, die Mitarbeiter der Sanitätsklinik zu schulen. Dabei veranstalten sie Kurse zu Darminfektionen, Tollwut-Vorbeugung und anderen Themen.

Die Mitarbeiter der Sanitätsklinik sind vom fachlichen Niveau ihrer Kollegen aus der Stadt beeindruckt. Auch hätten sie von deren Disziplin und ihrer Hilfsbereitschaft viel gelernt. Der Leiter des lokalen Gesundheitsamtes, Xiong Dekai, sagte zudem, die Ärzte aus den Städten hätten mit ihrer freiwilligen Hilfsmission den medizinischen Kräften in den lokalen Sanitätskliniken in Jinzhai die Gelegenheit zur Weiterbildung geboten. Dem Ärzteteam sei es zu verdanken, dass sich die Verfahren zur Überweisung von Patienten sowie der Besprechungen mit Patienten vor den Operationen und der Amnesie verbessert hätten.

Die Hilfsmission in Jinzhai ist nur ein Beispiel für viele Missionen, die bislang in 25 Provinzen, autonomen Gebieten und regierungsunmittelbaren Städten durchgeführt wurden. Insgesamt 3 667 Mediziner haben sich freiwillig daran beteiligt. Allein in der Provinz Anhui sind seit 1999 insgesamt 377 Mediziner in 43 Gesundheitseinrichtungen von Dörfern und Gemeinden in 28 Kreisen freiwillig tätig gewesen. Bis Ende 2002 haben sie in den medizinischen Basiseinrichtungen rund 4 000 Operationen vorgenommen. Rund 990 000 Patienten wurden von Arbeitsteams aus den Städten behandelt. Darüber hinaus wurden in mehr als 1 920 kostenlosen Sprechstunden mehr als 310 000 lokale Bewohner gesundheitlich betreut. Für das lokale medizinische Personal wurden mehr als 1 100 Aus- und Fortbildungskurse veranstaltet. Infolge der Hilfsmissionen junger Mediziner aus den Städten wurden das Betreuungsspektrum in den Gesundheitseinrichtungen auf dem Lande um über 50 neue Angebote erweitert. Außerdem wurden in die armen Regionen medizinische Behandlungsgeräte und ?anlagen sowie Medikamente im Wert von 3,25 Millionen Yuan geliefert.

     mehr zum Thema Ihre Meinung

Not Found!(404)

Not Found!(404)