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Die vorbeugenden Impfungen in China
   2005-10-20 10:43:08    cri
Vorbeugende Impfungen in der Kindheit gehören zu den effektivsten Methoden zur Verhinderung eines Ausbruchs ansteckender Krankheiten. Seit langem werden in vielen Ländern derartige Impfkampagnen durchgeführt. Vorbeugende Impfungen dienen vor allem dazu, den Menschen eine spezielle Abwehrkraft gegen bestimmte ansteckende Krankheiten zu geben. Dafür sind biologische Produkte am geeignetsten. Seit über einem halben Jahrhundert gibt es bereits Impfstoffe gegen die meisten Seuchen, so beispielsweise gegen Pocken, Cholera, Pest, Tuberkulose, Hepatitis B, oder auch gegen Diphtherie, Keuchhusten, Wundstarrkrampf, Grippe und Lungenentzündung. Eine vorbeugende Impfung in der Kindheit schützt nicht nur die Gesundheit der Bevölkerung, sondern erspart auch hohe Behandlungskosten. Statistiken zufolge kann man mit dem Geld für die Behandlung eines einzigen Masern-Patienten vorbeugende Impfungen von über 20 Menschen gegen Masern finanzieren. Und Schätzungen gehen davon aus, dass durch vorbeugende Impfungen gegen Pocken jedes Jahr weltweit Behandlungskosten von 300 Milliarden US-Dollar eingespart werden. Seit jeher haben ansteckende Krankheiten die Gesundheit der Menschen in China sehr beeinträchtigt. Deshalb legt die chinesische Regierung großen Wert auf vorbeugende Impfungen, erläuterte die Verantwortliche der Chinesischen Gesellschaft für Präventivmedizin, Wang Zhao: ?Seit Gründung der Volksrepublik China im Jahre 1949 schenkt die chinesische Regierung dem Epidemieschutz große Beachtung und hat zahlreiche Impfkampagnen zur Vorbeugung von Krankheiten gestartet. Die zahlreichen Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit der Kinder sollen dazu beitragen, den gesellschaftlichen Fortschritt und die wirtschaftliche Entwicklung voranzutreiben.? Zu jener Zeit, als die Volksrepublik gegründet wurde, grassierten in China zahlreiche ansteckende Krankheiten wie Pocken, Cholera, Pest und Tuberkulosen. Deshalb verstärkte die chinesische Regierung den Bau von Fabriken zur Produktion von biologischen Impfstoffen und die Heranbildung von Fachkräften für den Epidemieschutz. Die zahlreichen Impfkampagnen in China haben beachtliche Ergebnisse erzielt. Dies zeigte sich insbesondere bei der Impfung gegen Pocken. 1960 wurden die Pocken in China vollkommen ausgerottet, über zehn Jahre früher, als weltweit der letzte Pocken-Fall auftrat. Seit Einführung der Reform- und Öffnungspolitik im Jahre 1978 in China wurden Impfkampagnen zur Vorbeugung von Krankheiten schrittweise in die Planung für volkswirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung aufgenommen und immer mehr standardisiert. Dabei wird die Qualität der Impfstoffe streng kontrolliert. In China erhalten alle Kinder insgesamt 5 vorbeugende Impfungen. Dazu gehören die Impfungen gegen Tuberkulose, gegen spinale Kinderlähmung, Masern, Hepatitis B sowie ein Mischpräparat gegen Keuchhusten, Diphtherie und Wundstarrkrampf. Die Impfstoffe werden von der Regierung finanziert, die Menschen müssen deshalb nur für den Service des Impfpersonals zahlen. Darüber hinaus kann man sich in China noch gegen Grippe und Hirnhautentzündung impfen lassen, allerdings nicht kostenlos. Damit alle Kinder in China rechtzeitig geimpft werden, hat die chinesische Regierung landesweit ein umfassendes Dienstleistungssystem etabliert. Die Eltern der Kinder wirken dabei aktiv mit. In einer Frauen- und Kinderklinik in Lhasa, der Hauptstadt des Autonomen Gebietes Tibet, kann es schon mal dazu kommen, dass Kinder mit ihren Eltern Schlange stehen und auf ihre Impfung warten. In die Klinik war auch Ciren Baizhen, eine junge Mutter, mit ihrem Kind gekommen. Sie sagte: ?Mein Kind ist erst zwei Monate alt und hat sich bereits zweimal impfen lassen. Ich finde die Impfung sehr gut, weil dadurch die Infektion ansteckender Krankheiten verhindert werden kann. Deshalb werde ich den Pflichten nachkommen und mein Kind entsprechend impfen lassen. Das ist gut für das gesunde Heranwachsen meines Kindes.? Genau so wie in der Frauen- und Kinderklinik in Lhasa gibt es in ganz in den Städten und den ländlichen Regionen in China spezielle Fachkräfte, die für die vorbeugenden Impfungen zuständig sind. Selbst in den abseits gelegenen Weidegebieten und Bergregionen wurden spezielle Impfzentren errichtet. Gegebenenfalls besuchen Mediziner die Kinder auch zu Hause, um sie zu impfen. China verfügt als Entwicklungsland nicht über ausreichende Geldmittel für die Realisierung der vorbeugenden Impfungen. Deshalb arbeitet China eng mit internationalen Organisationen wie der WHO, der Globalen Allianz für Impfstoffe und Immunität sowie mit dem Fonds für Impfstoffe zusammen. Seit dem Jahre 2002 gewähren die Globale Allianz für Impfstoffe und Immunität und der Fonds für Impfstoffe bis zum Jahre 2007 eine unentgeltliche Hilfe im Wert von 38 Millionen US Dollar für Impfkampagnen in 12 Provinzen und autonomen Gebieten in Westchina sowie für bedürftige Menschen in anderen Regionen Chinas. Die chinesische Regierung wird die gleiche Summe für die Finanzierung von Impfungen gegen Hepatitis B für die jährlichen 6 Millionen neugeborenen Kinder in diesen Gebieten finanzieren. Dank der Bemühungen der chinesischen Regierung und der Unterstützung der internationalen Gemeinschaft haben die vorbeugenden Impfmaßnahmen in China beachtliche Folgen gezeitigt. Die Morbidität von Masern, Tuberkulosen, Keuchhusten, Diphtherie und Wundstarrkrampf ist auf ein relativ niedriges Niveau gesunken. So sank beispielsweise die Zahl der Masernfälle pro 100.000 Menschen von 2000 Fällen Anfang der 60er Jahre auf 10 im Jahre 2000. Neben Pocken gilt auch die spinale Kinderlähmung in China als ausgerottet. Im Jahre 2000 erklärte die Weltgesundheitsorganisation China gemeinsam mit anderen Ländern im westpazifischen Raum als von Kinderlähmung freies Gebiet. Dr. Shigeru Omi, Leiter des WHO-Büros im westpazifischen Raum, würdigte die Erfolge Chinas bei der Vorbeugung und Behandlung der spinalen Kinderlähmung: ?Die chinesische Bevölkerung hat einen Anteil von 80 Prozent an der Bevölkerung des westpazifischen Raumes und von 20 Prozent an der Weltbevölkerung. Deshalb spielt China bei der weltweiten Beseitigung der spinalen Kinderlähmung eine besondere Rolle. Die chinesischen Spitzenpolitiker haben dieser Rolle große Beachtung geschenkt rechtzeitig darauf reagiert. Durch ihre Handlungsweise in diesem Bereich ist China für andere Länder in der Region sowie in der Welt ein Vorbild.? Weil die spinale Kinderlähmung in anderen Gebieten der Welt noch immer existiert, werden auch in China die Kinder weiterhin dagegen geimpft. Dabei plant die chinesische Regierung, die Qualität der vorbeugenden Impfungen in Zukunft noch zu erhöhen. Die Schwerpunkte künftiger Impfmaßnahmen zielen auf die abgelegenen und armen ländlichen Regionen Chinas sowie auf Gebiete, in denen nicht sesshafte Minderheiten leben.
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