Startseite | Nachrichten | Zeitgeschehen | Chinesischkurs | China ABC | Inet Radio | Frage der Woche | Paralympics 2008 in Beijing | Sendeplan
 

-Empfangsbericht
-Feedback   -Archiv

Die genossenschaftliche Gesundheitsbetreuung für Bauern und Hirten in Tibet
   2005-10-20 10:43:08    cri
Das autonome Gebiet Tibet befindet sich auf dem Qinghai-Tibet-Plateau, das auch als das ?Dach der Welt? bezeichnet wird. Da hier die natürlichen Bedingungen sehr ungünstig sind, entwickelt sich die Wirtschaft nur recht langsam. Die chinesische Regierung verfolgt angesichts dessen eine spezielle Politik, um die medizinische Betreuung der Bauern und Hirten im Tibet zu gewährleisten. Die medizinische Betreuung jedes Bauern in diesem Gebiet wird gemäß einer Richtlinie gesondert subventioniert. Obwohl diese staatlichen Subventionen im Zuge der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung gestiegen sind, ist der Bedarf der Bauern und Hirten an medizinischer Betreuung und Gesundheitsfürsorge damit nicht abgedeckt. Deshalb wurde lange nach einer neuen Lösung zur Sicherstellung einer medizinischen Betreuung gesucht. Im Jahre 1997 schließlich wurde im autonomen Gebiet Tibet damit begonnen, das System einer medizinischen Betreuung auf genossenschaftlicher Basis zu etablieren. Zur Finanzierung dieses Systems wurde in jeder Gemeinde ein Fonds für die genossenschaftliche medizinische Betreuung eröffnet. Die ursprünglichen staatlichen Subventionen für jeden Bauern und Hirten flossen in diese Fonds ein, die Bauern und Hirten selbst zahlen einen Beitrag von 1,5 bis 3 Prozent ihrer jährlichen Bruttoeinnahmen in den Fonds. So errechnet sich für jeden Bauern und Hirten eine Beitrag-Summe von durchschnittlich 15 Yuan pro Jahr. Die Beiträge von Bedürftigen und arbeitslosen Behinderten werden von den jeweiligen Sozialverwaltungen übernommen. Den Bauern und Hirten in Tibet steht es frei, sich dem neuen System zur Gewährleistung der medizinischen Betreuung anzuschließen. Die in das System integrierten Bauern und Hirten erhalten im Krankheitsfall 70 Prozent der Gebühren für ihre ambulante Behandlung und 50 bis 85 Prozent der Krankenhauskosten zurückerstattet. Obwohl die Bauern und Hirten jedes Jahr einen bestimmten Beitrag in den Fonds einzahlen, ist ihr Nutzen aus diesem System ungleich größer. Deswegen wird das neue System der genossenschaftlichen medizinischen Betreuung von der Mehrheit der Bauern und Hirten begrüßt. Im Kreis Duilongdeqing existiert das System der genossenschaftlichen medizinischen Betreuung bereits seit vier Jahren. Bisher haben sich mehr als 30 000 Bauern und Hirten angeschlossen, das sind über 90 Prozent der gesamten Bevölkerung des Kreises. Die 65jährige Duji Dolma schwärmt von den Vorteilen, die ihr und ihrer Familie die genossenschaftliche medizinische Betreuung bereits gebracht hat: ?Die Etablierung des Systems der genossenschaftlichen medizinischen Betreuung ist für uns eine große Wohltat. Vor zwei Jahren war mein Kind krank geworden, und ich musste dafür Krankenhauskosten von mehr als 10 000 Yuan zahlen. Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus hat uns das Verwaltungskomitee der Gemeinde für genossenschaftliche medizinische Betreuung einen Anteil der Gebühren erstattet und damit einen Teil der wirtschaftlichen Bürde von uns genommen. Deshalb sind wir entschieden für das System der genossenschaftlichen medizinischen Betreuung. Und auch die Familien, die dem Fonds einst nicht beigetreten waren, schließen sich nun allmählich an.? Die Praktizierung des Systems der genossenschaftlichen medizinischen Betreuung in Tibet hat auch die Entwicklung der medizinischen Grundversorgung auf Gemeinde- und Dorfebene vorangetrieben. Früher war das System einer Krankenversicherung nur unzulänglich, bei Krankheitsfällen gingen Bauern und Hirten möglichst wenig ins Krankenhaus, deshalb waren die Krankenhäuser nur unzureichend ausgelastet. Heutzutage hat sich die medizinische Grundversorgung deutlich verbessert. Baima Ciji, ein Arzt einer Gemeinde-Klinik im Kreis Duilongdeqing, sagte dazu: ?Jetzt haben wir mehr ambulante Patienten, auch verfügen wir über mehr Arzneimittel. Bei leichten Erkrankungen können Patienten sich hier innerhalb der Gemeinde behandeln lassen.? Nach jahrelanger Praxis wird das System der genossenschaftlichen medizinischen Betreuung von immer mehr Bauern und Hirten in Tibet angenommen. Derzeit haben über 650 Gemeinden und damit rund 75 Prozent der Gemeinden im Tibet Fonds zur genossenschaftlichen medizinischen Betreuung eröffnet. Mehr als 1,5 Mio. Bauern und Hirten zahlen in diese Fonds bereits ein, das entspricht 80 Prozent der Bauern und Hirten in Tibet. Dazu der Vertreter des medizinischen Amtes im autonomen Gebiet Tibet, Wang Jianpeng: ?Heute ist das System der genossenschaftlichen medizinischen Betreuung eine wichtige Säule der medizinischen Versorgung von Bauern und Hirten in Tibet. Durch das neue System und die gemeinsamen Anstrengungen von chinesischem Staat und einzelnen engagierten Personen konnte das Problem der Gesundheitsfürsorge von Bauern und Hirten in Tibet effektiv gelöst werden. Darüber hinaus hat sich bei den Bauern und Hirten das Bewusstsein zu mehr eigenen Bemühungen um die Gesundheitsfürsorge verstärkt. All dies schuf die Basis für die Etablierung eines vollständigen Krankenversicherungssystems für Bauern und Hirten.? Damit alle Bauern und Hirten in Tibet in den Genuss der genossenschaftlichen medizinischen Betreuung kommen können, wird im autonomen Gebiet Tibet derzeit das System weiterentwickelt und vervollkommnet. Auch in anderen Teilen Chinas hat sich das System der genossenschaftlichen medizinischen Betreuung verbreitet. Ab diesem Jahr stellt die chinesische Regierung jedem Bauern jährlich 10 bis 20 Yuan zur Beteiligung am Fonds für genossenschaftliche medizinische Betreuung zur Verfügung. Die Bauern selbst zahlen dadurch nur noch einen bestimmten Anteil dafür. Bis zum Jahre 2010 soll das System der genossenschaftlichen medizinischen Betreuung in allen ländlichen Gebieten Chinas etabliert werden.
     mehr zum Thema Ihre Meinung

Not Found!(404)

Not Found!(404)