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Wir sitzen alle in einem Boot - die Tongji Universität
   2005-10-20 10:46:26    cri
Bekannt ist die Universität in der ostchinesischen Stadt Shanghai für ihre lange deutsche Tradition. Über ein Drittel seiner Lehrkräfte von heute haben in Deutschland studiert oder promoviert. Als Schwerpunktuniversität untersteht sie dem chinesischen Bildungsministerium direkt und gehört zu den 33 Universitäten, die nach dem Staatsbildungsprogramm "985" zu weltbekannten Universitäten aufgebaut werden sollen.

Lange gepflegte deutsche Tradition

Auf Deutsch heißt "Tongji" "Wir sitzen alle in einem Boot". Unter diesem Motto hat die renommierte Universität bisher beinahe ein ganzes Jahrhundert zurückgelegt und unzählige Eliten der Nation hervorgebracht.

Ihre Vorgängerin ist die Deutsche Medizin- und Ingenieurschule für Chinesen, gegründet von dem deutschen Arzt Dr. Erich Paulun im Jahre 1907. Im Jahr 1924 erhielt sie die offizielle Bezeichnung „Universität" und 1927 die Bezeichnung „Nationale Tongji-Universität". Schon damals verfügte die Universität über ein umfassendes Fächerangebot in Natur-, Ingenieur- und Geisteswissenschaften sowie Jura und Medizin, das im In- und Ausland anerkannt war.

Doch die deutsche Tradition wurde weiter gepflegt. Dazu der Rektor der Tongji-Universität, Prof. Wan Gang:

"Nach dem Vordiplom konnten Absolventen der Tongji-Universität damals direkt für das Hauptdiplom in Deutschland studieren. Und nach dem Diplomabschluss hatte man auch in Deutschland gute Möglichkeiten, zu promovieren. So hatten viele damalige Tongji-Absolventen in Deutschland weiter studiert, darunter Prof. Li Guohao und Prof. Qiu Fazu, die jeweils für Brückenbau und Medizinwissenschaft bekannt sind. Nach ihrem Studium an der Tongji hatten die beiden während des Zweiten Weltkreiges in Deutschland promoviert und Jahre lang gearbeitet."

Im Jahre 1952 wurde das Hochschulwesen vom Staat reorganisiert. Die Tongji-Universität wurde so zur größten technischen Universität des Landes mit dem reichsten Studienangebot auf dem Gebiet des Bauingenieurwesens.

Als China 1979 seine Tür nach außen öffnete, war Prof. Li Guohao Rektor der Tongji-Universität. Nach seinem Vorschlag sollte Tongji zu einer multidisziplinären Universität mit Schwerpunkt Ingenieurwissenschaft entwickelt werden. Zum anderen sollte Tongji ein Fenster zu Deutschland werden und damit die traditionellen Kontakte mit Deutschland wieder herstellen.

Auf dem Weg der Erneuerung

Dank der Bemühungen von Prof. Li und seinen Nachfolgern, besonders der damaligen Rektorin Prof. Wu Qidi, sind die beiden Ziele heute wahr geworden. Die Universität hat heute nicht nur in den Natur- und Ingenieurwissenschaften einen hervorragenden Ruf, sondern sich auch in Wirtschaftswissenschaften, Management, Geisteswissenschaften und Jura ein eigenständiges Profil erarbeitet. Durch den Zusammenschluss mit der Shanghaier Hochschule für Städtebau und der Shanghaier Ingenieurhochschule für Baumaterialien im Jahre 1996 sowie die Fusion mit der Hochschule für Eisenbahn der Stadt Shanghai im Jahre 2000 konnte die Tongji-Universität ihr Forschungs- und Lehrspektrum erneut erweitern.

Der Tongji-Universität sind zur Zeit 18 Kollegs untergeordnet. Momentan werden an der Uni 81 Bachelor-Studiengänge, 141 Masterstudiengänge und 58 Doktorstudiengänge angeboten. Dazu noch einmal der Rektor der Tongji-Universität, Prof. Dr. Wang Gang:

"Die Zahl aller Aus- und Fortzubildenden bei uns beträgt ca. 54.000. Daraus sollen 22.000 Bachelor, 11.000 Master und 3.000 Doktor werden. Bei uns sind zur Zeit über 4.800 Dozenten und Forschungskräfte tätig, darunter 2.400 ordentliche bzw. außerordentliche Professoren. Von ihnen gehen 300 Doktorväter und 13 Mitglieder jeweils von der Chinesischen Akademie der Wissenschaften und der Akademie der Ingenieurwissenschaften hervor. Und unsere Kollegs reichen von Bauingenieurwesen, städtischer Planung, Umwelt und Maschinenbau bis hin zu den Bereichen Automobil, Schienenverkehr, EDV, Materie, Wirtschaftsmanagement, Jura, Philosophie, Medien und Kunst sowie Medizin und Lebenswissenschaft usw. "

Als eines der wichtigsten Forschungszentren des Landes verfügt die Tongji-Universität außerdem über 15 staatliche Forschungseinrichtungen mit Schwerpunktlaboren auf National-, Provinz- und Ministeriumsebene sowie Forschungseinrichtungen für Ingenieurwesen. Darüber hinaus sind an die Universität vier Kliniken und drei Mittelschulen angegliedert.

Im Rahmen des Staatsbildungsprogramms "985" will die Tongji-Universität nun ihre Fächerentwicklung der mittel- und langfristigen Entwicklungsstrategie des Staates besser anpassen. Ziel ist es auch, der regionalen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung gerecht zu werden. Um dies zu erreichen, hat die Universität Wert darauf gelegt, immer mehr hochqualifizierte Fachkräfte auch aus dem Ausland anzulocken. Besonders aus Deutschland sind in den letzten Jahren zahlreiche Absolventen der Tongji-Universität zurückgekehrt. Prof. Wan Gang selbst ist ja dabei ein äußerst gutes Beispiel. Er hatte zuvor nämlich Maschinenbau an der Tongji-Universität studiert und promovierte 1990 an der TU Clausthal-Zellerfeld in Deutschland. Von 1991 bis 2000 arbeitete er bei Audi und begleitete mehr als 15 Modelle, bevor er nach China zurückkehrte.

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