Startseite | Nachrichten | Zeitgeschehen | Chinesischkurs | China ABC | Inet Radio | Frage der Woche | Paralympics 2008 in Beijing | Sendeplan
 

-Empfangsbericht
-Feedback   -Archiv

Köln wirbt um chinesische Investitionen
   2008-09-25 14:17:13    Seite Drucken    cri

 

Vor 21 Jahren haben Beijing und Köln eine Städtepartnerschaft geschlossen. Damals begrenzte sich der beiderseitige Kontakt lediglich auf eine kulturelle Ebene. Mit einer "China-Offensive" baut die Stadt Köln seit 2005 ihr China-Engagement kräftig aus. Eine vor kurzem abgehaltene Veranstaltung im Rahmen der Werbekampagne war die Feier des 21-jährigen Bestehens der Städtepartnerschaft am Rande der Paralympics in Beijing.

"Ich bin ein Chinese. Ich war hier fremd. Aber heute lache ich mit euch..."

Gesungen wurde das deutsche Karnevallied an einem Septemberabend im German Paralympic Club in Beijing. Hier wurde ein Empfang der Stadt Köln zur Feier des 21-jährigen Bestehens der Städtepartnerschaft zwischen Köln und der chinesischen Hauptstadt gegeben.

Die Kölner Bürgermeisterin Angela Spizig hielt eine Eröffnungsrede. Dabei ging sie auf die Geschichte und den Verlauf der Beziehungen zwischen den beiden Städten ein und zeigte sich erfreut über die gute Zusammenarbeit mit Beijing:

"Köln war eine der ersten deutschen Städte, die eine städtische Partnerschaft mit einer chinesischen Stadt gegründet haben, also vor 21 Jahren. Und das ist eine Partnerschaft, die sehr gut mit Leben erfüllt worden ist. Es gibt Kontakte auf kultureller Ebene, auch sportlicher Ebene und es gibt sehr viele wirtschaftliche Kontakte. Köln hat eine richtige China-Offensive unternommen, die dazu geführt hat, dass jetzt mittlerweile 170 chinesische Firmen auf dem Handelsregister stehen, die in Köln angesiedelt sind. Das Ziel war natürlich, entsprechend der chinesischen Glückzahl bis August 2008, 180 chinesische Firmen zu haben. Die gibt es auch schon. Sie sind zwar noch nicht eingetragen, aber gegen Ende des Jahres werden es mehr als 180 Firmen sein. Und es gibt auch Kölner Firmen und Geschäftsleute, die in China sind, die dann unsere Wirtschaftsbotschafter sind. Da gibt es einen regen Kontakt."

Das ursprüngliche Ziel der von Bürgermeisterin Spitzig erwähnten "China-Offensive", die 2005 gestartet wurde, war ganz bescheiden, nämlich die Zahl der in Köln angesiedelten Unternehmen aus der Volksrepublik China von 50 im Jahr 2005 innerhalb von zwei Jahren zu verdoppeln. Die Kampagne hat sich ausgezahlt. Bislang gibt es in Köln nahezu 180 chinesische Unternehmen. Darunter befinden sich Niederlassungen großer chinesischer Unternehmen wie der General Technologies, oder auch die deutsche Zentrale der Gesellschaft für den Austausch von Fachkräften. Die Domstadt ist damit nach Hamburg eine der beliebtesten Standorte in Deutschland für chinesische Unternehmen. Um die gute Chance optimal zu nützen, setzt die Verwaltung der Domstadt alles daran, potenziellen chinesischen Investoren die Vorteile des Standortes Köln nahe zu bringen und das Umfeld für bereits dort ansässige Unternehmen zu verbessern. In enger Zusammenarbeit mit der Deutsch-Chinesischen Wirtschaftsvereinigung e.V. (DCW) verfügt die Industrie- und Handelskammer Köln über mehrere chinesisch sprechende und im China-Geschäft kompetente Spezialisten, die als Lotsen für chinesische Unternehmen zur Verfügung stehen und diese beim Eintritt in den deutschen Markt unterstützen. Ziel der derzeitigen Phase der China-Offensive ist es, gemeinsam mit der Stadt Köln, der Kölnmesse GmbH und mit KölnTourismus, das Potenzial der wachsenden Zahl von Delegationen, Messebesuchern, Ausstellern, Touristen und Studenten aus China zu nutzen, um die Region Köln als attraktiven Standort im Herzen Europas zu präsentieren. Alleine die IHK Köln empfängt jährlich 20 bis 30 Wirtschaftsdelegationen aus China und organisiert zahlreiche Fachseminare zu allen Aspekten des Chinageschäfts.

Laut Dr. Norbert Walter-Borjans, Wirtschaftsdezernent der Stadt Köln, reagiert die Domstadt mit der Initiative auf die enorme Wachstumsdynamik der chinesischen Volkswirtschaft:

"Diese enorme Entwicklung, die China in den letzten Jahren gemacht hat, finde ich unglaublich beeindruckend. Ich bin jetzt innerhalb von 15 Monaten sechsmal in unserer Partnerstadt gewesen. Es ist schon begeisternd zu sehen, wie jedes Mal ein neuer Schritt gegangen ist in der Stadt und auch in anderen Städten des Landes. Ich habe gemerkt, dass China technologisch, ökonomisch aber auch in Richtung des Staatswesens weiter nach vorne kommt. Dabei spielt diese enorme ökonomische Entwicklung eine große Rolle. Wir werben natürlich darum, dass die chinesischen Unternehmen, die nach und nach Europa entdecken und merken, wie gute Chancen sie auf dem europäischen Markt haben, und die sich natürlich dann auch für Köln begeistern. Und es läuft auch umgekehrt, dass immer mehr deutsche Unternehmen über unsere Partnerschaft mit Peking nach China kommen. "

In Deutschland und insbesondere in Nordrhein-Westfalen sind chinesische Unternehmen sehr aktiv. Sie sind überwiegend im Dienstleistungsgewerbe tätig. Die Branchen Handel, Marketing und ICT, also die Informations- und Kommunikationstechnologie, sind am stärksten vertreten. Damit agieren die chinesischen Unternehmen wie die meisten anderen ausländischen Firmen: sie sehen in der Regel Nordrhein-Westfalen mehr als Marktplatz und weniger als Werkbank. Nach Auffassung des Wirtschaftsdezernenten Dr. Walter-Borjans könnten Chinas Auslandsinvestitionen in gewissem Sinne mit seinen Erfolgen bei den Olympischen Spielen 2008 verglichen werden:

"China spielt im Sport mit dem Ergebnis: 51 Goldmedaillen. China tritt auch auf mit großen wichtigen Unternehmen. Nehmen wir ein Beispiel in Deutschland. Die Dresdener Bank war am Schluss doch von der Commerzbank übernommen worden. Aber es gab vorher lange Diskussionen, dass eine chinesische Bank die Dresdener Bank übernehme. Also China ist zurzeit ein großer Player."

     mehr zum Thema
     Ihr Kommentar

Not Found!(404)

Not Found!(404)