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Interview mit der jüngsten Bogenschützin bei den Paralympics
   2008-09-10 11:23:51    Seite Drucken    cri
Beim Bogenschießen der Damen ist bei den Paralympics in Beijing auch eine erst 16-jährige Schülerin dabei. Sie heißt Katharina Schett und kommt aus Deutschland. Obwohl sie die jüngste Bogenschützin bei den Paralympics ist, betreibt Katharina schon zwölf Jahre lang diese Sportart.

Katharina Schett hat noch eine junge Stimme und trägt ein strahlendes Lächeln auf ihrem Gesicht. Sie sagt, sie habe gar nicht daran gedacht, dass sie die jüngste Bogenschützin bei den Paralympics sein könnte.

"Das war eine große Überraschung für mich. In der Mannschaft bin ich schon ein normales Teammitglied, aber manchmal merkt man halt dann doch, dass ich die Jüngste bin."

Katharina hat einen angeborenen Wirbelsäulenbruch. Mit der Unterstützung ihres Großvaters begann sie im Alter von vier Jahren mit dem Bogenschießen. 2002 wurde zufällig Rainer Schemeit, Cheftrainer der deutschen Bogenschützen, auf sie aufmerksam. Von da an begann Katharina systematisch zu trainieren. 2007 konnte Katharina Schett schließlich bei den Deutschen Meisterschaften eine Silbermedaille im Einzel gewinnen. Dies bedeutete gleichzeitig die Qualifikation für die Teilnahme an den Paralympics 2008 in Beijing.

Cheftrainer Rainer Schemeit lobt die junge Bogenschützerin sehr:

"Katharina ist schon eine junge Dame, die ganz viel Verständnis hat und auch sehr diszipliniert und zielgerichtet hier den Sport angeht. Privat ist sie, oder in ihrem Leben, ist sie ein kleines Juwelchen. Da gibt es nicht viele Menschen auf der Welt, die schon so etwas in sich tragen in dem Alter. Katharina ist so herzlich aufgenommen worden, aber sie strahlt auch was ins Team hinein, von dem wir alle profitieren. Und ihre beiden Mitstreiterinnen im Team, die Tanja und die Maria, sind vom Lebensalter her so in einer Art Mutterrolle, aber sie sind gleichrangig dort und sie ergänzen sich hervorragend. Es ist ein Glücksfall gewesen, dass Katharina zu uns gekommen ist."

Die Leistungen von Katharina Schett sind eng mit hartem Training verbunden. So sagt sie, sie müsse einerseits den Unterricht in der Schule verfolgen, andererseits auch wöchentlich fünf Mal trainieren. Vor Wettkämpfen nehme die Trainigsintensität sogar noch zu. Cheftrainer Schemeit jedoch betreut und unterstützt die junge Sportlerin:

"Ja, sie hat ein ganz strenges Programm, wo Schule und ihre Verpflichtungen im Privatleben eingebaut sind und die Trainingseinheiten dann schon so weit wirken, dass es zielgerichtet geht. Wir haben dann Freiräume drin, wenn in der Schule wichtige Termine sind, Klausuren, oder die sie dann im Schulsystem abliefern muss, dann bekommt sie frei."

Im Vergleich zu anderen Gleichaltrigen hat Katharina kaum Ferien. Und sie muss auch lernen, mit Druck umzugehen. Druck, der eigentlich bei Jugendlichen in ihrem Alter nicht vorkommt. Allerdings bedauert sie das alles nicht, vielmehr übt sie sehr gerne ihren Sport aus:

"Ja, ich muss schon viel opfern für diesen Sport, aber das mache ich gerne, weil ich den Sport mag."

Die Teilnahme an den Paralympics 2008 in Beijing bedeutet für Schett erstmals die Teilnahme an einem großen internationalen Wettkampf, bei dem sie ihr Können zeigen kann. Gleichwohl soll dieser Auftritt in China erst der Beginn einer großen Karriere werden. Cheftrainer Schemeit:

"Ich plane mit ihr eigentlich die Olympischen Spiele 2012 in London, das ist unser Hauptziel."

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