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Der Umbau Beijings in eine behindertengerechte Stadt
   2008-09-04 17:22:33    Seite Drucken    cri
Anlässlich der Paralympics wurde Beijing in eine behindertengerechte Stadt umgebaut. Vom internationalen Flughafen, über die Busse, Taxis, Hotels und Restaurants bis hin zu den berühmten Sehenswürdigkeiten, alle wichtigen Orte der Stadt Beijing wurden mit behindertengerechter Infrastruktur versehen. Dadurch hat sich das Fortbewegen für die Behinderten massiv erleichtert.

Der internationale Flughafen der chinesischen Hauptstadt ist der Ankunftsort der Behindertensportler und Gäste aus aller Welt. Überall auf dem Flughafenareal trifft man auf behindertengerechte Anlagen. Speziell für die Begrüßung der Behinderten habe man in jeder Reihe der Empfangsschalter im Terminal drei einen Schreibtisch auf niedriger Höhe installiert, erklärt uns Tan Wei, der Manager der östlichen Terminalzone. Auf allen Knöpfen und Tasten in den Fahrstühlen sind die jeweiligen Angaben zusätzlich in der Blindenschrift versehen. Zudem stehen spezielle behindertengerechte Toiletten zur Verfügung, inklusive sechs provisorische.

Die Flughafenbetreiber haben aber nicht nur an die behindertengerechte bauliche Infrastruktur gedacht, sondern auch ans körperliche Wohlbefinden der internationalen Gästeschar nach den Strapazen ihrer Reise, wie uns Tan Wei schildert:

"Von April bis Juli dieses Jahres, also innerhalb von drei Monaten, haben wir insgesamt 14 Anlagen behindertengerecht umgebaut. In Anbetracht der Tatsache, dass die Körper der Touristen nach einem langen Flug etwas steif sein werden, stellen wir ihnen spezielle Massagezonen zur Verfügung. In diesen Zonen können die Ärzte der jeweiligen Delegationen ihren Mitgliedern eine Massage geben. Derselbe Service wird übrigens auch von Freiwilligen angeboten."

Laut Tan Wei gibt es auf dem internationalen Flughafen Beijings mehr als 400 behindertengerechte Anlagen, darunter spezielle rollstuhlgängige Passagen, behindertengerechte Fahrstühle und niedrige Schreibtische. Die baulichen Veränderungen sollen den Behinderten genügend Aktionsraum gewähren.

Neben dem Hauptstadt-Flughafen wurde auch die behindertengerechte Ausstattung in den öffentlichen Verkehrsmitteln Beijings verbessert. Auf den Straßen Beijings verkehren zudem 70 speziell für Behinderte eingerichtete Taxis.

Während der Paralympics würden in Beijing über 900 Busse für die Delegationen der paralympischen Familien im Einsatz stehen, teilte Zhao Chunluan, die Verantwortliche des Beijinger Behindertenverbands, mit. Zusätzlich zu den regulären Linien würden 16 spezielle Buslinien eröffnet werden:

"Beim öffentlichen Verkehr hat Beijing bereits 2.835 behindertengerechte Busse mit niedrigem Fahrgestell in Betrieb genommen. Daneben werden während der Paralympics 600 Spezialbusse zum Einsatz kommen, die bis zu sechs Rollstuhlfahrer Platz bieten. Überdies wurden zwei Schnellbuslinien behindertengerecht ausgestattet."

In den U-Bahnstationen gebe es spezielle Markierungen für Blinde, Fahrstühle und Rolltreppen. Auf diese Weise können sich Rollstuhlfahrer bequem fortbewegen, so Zhao Chunluan weiter.

Vom Jahr 2005 bis zur Gegenwart wurden in Beijing jährlich mehr als 1.000 behindertengerechte Anlagen gebaut beziehungsweise umgebaut. Über 80 Prozent aller Anlagen im öffentlichen Verkehr oder an öffentlichen Verkehrsknotenpunkten in Beijing sind bisher entsprechend umgestaltet worden. An 130 Straßen und 1.180 Straßenkreuzungen sind zum Beispiel Abhänge mit geringer Steigung errichtet worden. Auch der behindertengerechte Umbau von 460 Banken, 20 Postämtern und 50 Hochschulen ist inzwischen abgeschlossen. Darüber hinaus hat Beijing die so genannten "Vorschriften über den Aufbau und die Verwaltung behindertengerechter Anlagen" erlassen. Bei diesen Vorschriften handelt es sich um die ersten landesweiten Vorschriften diesbezüglich.

Die von der Stadt Beijing getroffenen Maßnahmen erleichtern nicht nur den Alltag der in Beijing wohnhaften Behinderten, sondern auch die Teilnahme der behinderten Sportler und Gäste aus aller Welt an den diesjährigen Paralympics.

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