Das Hauptziel des Besuches liegt vor allem darin, die Partnerschaft zwischen den UN und China zu verstärken. Während seines Aufenthalts wird Ban neben einem Treffen mit chinesischen Spitzenpolitikern wie Hu Jintao, Wen Jiabao und Yang Jiechi auch Kontakte mit Industriellen und Geschäftsleuten sowie Intellektuellen und Studenten aufnehmen. Auch will Ban Ki Moon verschiedene olympische Sportstätten besichtigen und AIDS-Patienten besuchen. Ban hielt am gestrigen Dienstag nach seiner Ankunft in Beijing im Chinesischen Diplomatischen Institut eine Rede mit dem Thema "Globale Herausforderungen". Der Einschätzung des UN-Generalsekretärs zufolge ist China eines der wichtigsten Mitglieder der UN. Ban sagte, das Land habe weltweiten Einfluß. Er habe große Hoffnungen hinsichtlich einer aktiveren Beteiligung Chinas an Aufgaben der UN.

"Man hat schon oft einen bestimmten Ausdruck gehört, nämlich „das 21. Jahrhundert ist das Jahrhundert Chinas". Und das ist richtig. Was China tut, und wie die Lage in China ist, hat großen Einfluß auf die gesamte restliche Welt. Die Bedeutung des Landes ist immer größer geworden. Die wirtschaftlichen Erfolge des Landes, der immer stärker werdende Einfluß des Landes bei der Behandlung globaler Themen und die stärkere Beteiligung des Landes an Aufgaben der Vereinten Nationen geben auch Grund dazu, sich darüber optimistisch zu zeigen."

Ban würdigte zudem Chinas Entwicklungsmodell. Bei mehreren globalen Fragen wie der Armutsbeseitigung und der Verwendung umweltfreundlicher Energien erwarte die UNO eine leitende Rolle Chinas.

"China hat bereits eine sehr hohe Wirtschaftswachstumsrate realisiert. Alle Länder beneiden China darum. Das Land hat bei der Armutsbeseitigung große Erfolge erzielt. In der Geschichte konnte dies bisher in keinster Weise in so großem Ausmaß erzielt werden. Durch Handel und Investitionen hat China andere Länder unterstützt. Heutzutage erwartet die ganze UN die leitende Rolle von China in internationalen Angelegenheiten."

Chinesische Spitzenpolitiker wie Hu Jintao und Wen Jiabao sagten dazu, China werde gemäß der verantwortlichen und konstruktiven Haltung weiterhin die Kooperation mit den UN verstärken. Als größtes Entwicklungsland werde man auch die UN-Millenniumsentwicklungsziele beachten und aktiv umsetzen. China werde mit der internationalen Gemeinschaft eng kooperieren, anderen Entwicklungsländern helfen sowie gemeinsamen Fortschritt und Prosperität verwirklichen. Gleichzeitig sei China der Ansicht, mittels demokratischer Konsultationen die Vereinten Nationen notwendig und vernünftig zu reformieren, um die Autorität und die Effizienz der UN zu erhöhen.

In Hinblick auf das verheerende Erdbeben in Sichuan würdigte Ban Ki Moon zudem die hervorragenden Leistungen der chinesischen Spitzenpolitiker sowie die große Solidarität der chinesischen Bevölkerung angesichts der Katastrophe.

Ein weiterer Anlass seines Aufenthalts ist die bevorstehende Austragung der Olympischen Spiele. In diesem Zusammenhang besichtigte Ban Ki Moon auch verschiedene olympische Sportstätten in Beijing. Dabei zeigte er sich tief beeindruckt und sagte, er sei davon überzeugt, dass China die erfolgreichsten Spiele der Geschichte austragen werde. Außerdem setzte er auch große Hoffnungen auf die Entwicklung in dem Land während beziehungsweise nach den Olympischen Spielen:

"Jeder von uns glaubt, dass China, genau wie bei den Olympischen Spielen, auch im Wettkampf um Entwicklung und Prosperität Erfolge erzielen kann. Wenn China im Rahmen seines Aufstrebens auch andere Länder leitet und unterstützt, kann die ganze Menschheit Glanz erringen."