Am 14. März dieses Jahres ist es in Lhasa, der Hauptstadt des chinesischen Autonomen Gebiets Tibet, zu schweren Sabotageakten gekommen. Zur Sicherheit in- und ausländischer Touristen hat die lokale Regierung vorübergehend Gruppenreisen nach Tibet eingestellt. Inzwischen haben die zuständigen Behörden die zerstörten Infrastrukturanlagen für den Fremdenverkehr und die Anlagen für öffentliche Dienstleistungen renoviert und wiederhergestellt. Nach dem Abschluß der Vorbereitungen sind nun Reisen für in- und ausländische Touristen nach Tibet wieder möglich.
Seit der Wiederaufnahme von Reisen inländischer Touristen, darunter auch Urlauber aus Hongkong, Macao und Taiwan, wurden im Autonomen Gebiet Tibet bis Mitte Juni insgesamt über 160 Reisegruppen empfangen. Der Tourismus in Tibet ist also langsam wieder angelaufen. Die Touristin Ji Ling aus der südchinesischen Stadt Guangzhou sagte dazu:
"Ich bin sehr überrascht über die Verhältnisse hier. All die Szenerie hat mein Herz regelrecht gereinigt. Besonders nachts ist es vor dem Potala-Palast und dem Jokhang-Tempel wirklich äußerst schön. Wir haben auch schon traditionelle Häuser der Tibeter besucht. Wir sind sehr froh, hier zu sein, mit einem Wort 'glücklich'! Wir haben Shannan, Namtso-See und Xigaze noch nicht besucht, aber wir werden später noch dorthin reisen."
Nach der Wiederaufnahme von Reisen für ausländische Touristen nach Tibet am 25. Juni hat zwei Tage darauf eine große amerikanische Reisegruppe mit 28 Mitgliedern ihre Fahrt durch das Autonome Gebiet angetreten. Die Gruppe hat den Jokhang-Tempel und die Baghakor-Straße besucht. Zudem besichtigte die Touristengruppe die Tangkha-Ausstellungshalle im Tibetischen Krankenhaus des Autonomen Gebietes. Der Amerikaner Randall Porton, ein Mitglied dieser Reisegruppe, sagte dazu:
"Unser Aufenthalt hier dauert noch nicht sehr lange. Allerdings haben wir bereits mehr gesehen, als wir erwartet haben. Tibet ist ein sehr schöner Ort. Die Leute hier sind sehr nett und gastfreundlich, was uns am meisten beeindruckt hat. Wir interessieren uns für die Kultur, die Sitten und Gebräuche sowie für die Geschichte Tibets. Wir haben auch keine Angst um unsere Sicherheit."
Der Sommer ist die Jahreszeit in Tibet mit dem besten Klima und dem höchsten Sauerstoffgehalt. Gleichzeitig ist diese Jahreszeit auch die Hauptreisezeit für Touristen, um nach Tibet zu kommen. Die näher rückenden verschiedenen traditionellen und kulturellen Feste, darunter das Shoton-Fest, das dritte Tibetische Lauffest am Namtso-See und das Pferderennen in Nagqu, werden dem Tourismus in Tibet auch neue Impulse verleihen. Der Mitarbeiter der Tourismusgesellschaft in Lhasa, Wu Xiaohong, sagte:
"Wir haben seit April wieder inländische Touristengruppen empfangen. Dieser Markt ist immer gut gewesen. Wir haben auch ausreichende Vorbereitungen für den Empfang von ausländischen Touristengruppen getroffen. Nach der Öffnung des Tourismusmarktes haben wir mit einer deutschen Reisegruppe, die wegen der Sabotageakte ihren Aufenthalt abgesagt hatte, und mehreren Taiwaner Gruppen Kontakt aufgenommen. Wir haben ihnen mitgeteilt, dass Tibet gerade zu dieser Zeit sehr schön ist. Und Tibet ist auch sicher. Sie würden also voller Vorfreude hierher reisen und sicher wieder nach Hause zurückkehren können."
Die zuständigen Behörden in Tibet haben auch Maßnahmen zur Stabilisierung der Gesellschaft ergriffen, und beschädigte Anlagen wurden rechtzeitig renoviert. Zudem sind die Bedingungen und die Dienstleistungen im Bereich Fremdenverkehr verbessert worden. Der stellvertretende Leiter des Tourismusamtes des Autonomen Gebietes Tibet, Tanor, sagte in diesem Zusammenhang:
"Die Lage in Tibet ist stabil. Es herrscht eine harmonische Gesellschaft, die Märkte florieren und es gibt eine schöne Umwelt. Die Bedingungen für den Tourismus sind gut. Wir begrüßen herzlich Touristen aus dem In- und Ausland und freuen uns, wenn sie hierher reisen. Wir werden den Touristen sichere und gute Dienstleistungen anbieten, damit die Urlauber mit ihrem Aufenthalt hier auch bestimmt zufrieden sein können."
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