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Erstmals Einzelteile eines A320 zur Endmontage von Hamburg nach China verschifft
   2008-06-25 17:15:30    Seite Drucken    cri

   

 

      

Der europäische Flugzeughersteller Airbus hat am Dienstag in Hamburg erstmals Bauteile des Flugzeugs vom Typ A320 zur Endmontage nach China verschifft. Dazu wurde eigens eine Zeremonie abgehalten. Die Einzelteile werden in einem Monat in Tianjin erwartet. Ab August soll dann mit der Montage begonnen werden. Dies kennzeichnet eine weitere verstärkte Kooperation zwischen Airbus und der zivilen Luftfahrtbranche in China.

Insgesamt mehr als 100 Mitarbeiter des chinesischen Generalkonsulats in Hamburg, des Flugzeugbauers Airbus, der chinesischen Beförderungsgesellschaft SOSCO, verschiedener deutscher und europäischer Luftfahrtunternehmen sowie Medienvertreter aus China und Deutschland nahmen an der Zeremonie teil. Der chinesische Generalkonsul in Hamburg, Ma Jinsheng, sagte dabei: "Vor einem Jahr hat China mit Airbus das Projekt zur Montage in Tianjin unterzeichnet. Airbus in Hamburg ist für die Durchführung des Projekts verantwortlich. Dies ist ein neuer Bereich der erfolgreichen Kooperation zwischen China und Europa. Dieser neue Bereich hat wieder den Vorteil des gegenseitigen Nutzens für beide Seiten bewiesen. Einige betrachten das Projekt von Airbus in China mit Vorsicht. Sie fürchten, dass China ein Konkurrent für Airbus werden könnte. Wenn man jedoch einen Blick auf die erfolgreiche Arbeit von Volkswagen in China wirft, erkennt man, dass solche Befürchtungen unnötig sind."

Bereits 2005 hat Airbus, ein Unternehmen der European Aeronautic Defence and Space Company (EADS), mit der chinesischen staatlichen Kommission für Entwicklung und Reform in Toulouse ein Verständigungsmemorandum über die verstärkte industrielle Zusammenarbeit unterzeichnet. Dazu gehörte auch das Erstellen einer Machbarkeitsstudie zur Errichtung eines Montagewerkes in China. Im Mai 2007 begann daraufhin der Bau dieses Werkes in der Neuen Wirtschafts- und Technikentwicklungszone Binhai in Tianjin. Die Montage zielt hauptsächlich auf den inländischen Luftverkehrsmarkt in China ab. Bis 2011 sollen monatlich vier Flugzeuge endmontiert werden. Das erste Flugzeug vom Typ A320 soll in der ersten Jahreshälfte 2009 an die Fluggesellschaft Sichuan Airlines übergeben werden. Airbus hofft, bis 2010 durch die Montage in Tianjin die monatlich produzierte Stückzahl des A320 auf 40 erhöhen zu können. Der stellvertretende Leiter des Projekts A320 bei Airbus, Klaus Röwe, sagte dazu: "Man weiß, dass China immer ein wichtiger Partner von Airbus ist. Bis Ende Mai 2008 haben chinesische Luftfahrtgesellschaften insgesamt über 700 Airbus-Flugzeuge bestellt. Im nächsten Jahr wird ein Fünftel der produzierten Airbus-Flugzeuge an China übergeben. Wir vermuten, dass diese Tendenz weiter zunehmen wird. In den kommenden 20 Jahren gilt China als das Land mit dem zweitgrößten Bedarf im Bereich der zivilen Luftfahrt. Für Airbus ist China nicht nur ein Kunde, sondern auch ein wichtiger Kooperationspartner unserer globalen Strategie."

Der A320 von Airbus ist weltweit das populärste Standardrumpfflugzeug. Derzeit sind bei etwa 200 Fluggesellschaften Flugzeuge dieses Typs im Einsatz. Mehr als 5.000 Stück wurden bereits bestellt. Das Montagewerk in Tianjin entspricht dem modernsten Werk für Standardrumpfflugzeuge in Hamburg, und die Normen sind mit den in Europa produzierten Flugzeugen identisch.

Der Pressesprecher von Airbus, Tore Prang, sagte dazu, das Montagewerk in Tianjin entspreche der Tendenz der Globalisierung. "Wir glauben nicht, dass es langfristig nur zwei Flugzeughersteller in diesem Marktsegment geben wird, sondern dass es immer noch drei oder vielleicht auch vier Flugzeughersteller in diesem Markt gibt. China hat eine sehr erfolgreiche Raumfahrtindustrie, daher ist es sehr wahrscheinlich, dass auch China in der Lage sein wird, ein ziviles Flugzeug zu bauen. Natürlich würden wir gerne auch an den Möglichkeiten und an den chinesischen Fähigkeiten partizipieren. Manchmal ist es in einer globalisierten Welt gar nicht mehr möglich, sich einzuengen oder einzuschotten, sondern man muss manchmal aktiv an den Märkten und an den Möglichkeiten der Globalisierung, an denen muss man partizipieren."

Gemäß der Vereinbarung wird China mit Airbus auch einen Personalaustausch durchführen. So werden mittlerweile bereits 180 Techniker aus China in Hamburg geschult. Nach der Ausbildung werden sie nach China zurückkehren und an der Montage des ersten A320 mitwirken. Mehr als 200 technische Experten von Airbus werden zudem zur technischen Leitung nach China kommen.

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