Die Konferenz der Mitglieder der Chinesischen Akademie der Wissenschaften (CAS) und der Chinesischen Akademie der Ingenieurwissenschaften (CAE) wurde am Montag in Beijing eröffnet. Anlässlich der Eröffnung erklärte der chinesische Staatspräsident Hu Jintao, das gesamte wissenschaftlich-technische Niveau Chinas nehme derzeit unter allen Entwicklungsländern eine der führenden Positionen ein. In der Zukunft werde China großen Wert auf die Erhöhung der selbständigen Innovationsfähigkeit legen. Auf diese Weise könnten Wissenschaft und Technik zu einer starken Stütze für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung des Landes werden.

Die CAS und die CAE sind nicht nur die beiden höchsten Beratungsinstitutionen des Landes im Bereich Wissenschaft und Technik sowie die Ingenieurwissenschaften, sondern auch ein staatlicher wissenschaftlicher Think Tank. Die Konferenz der beiden Akademien findet alle zwei Jahre einmal statt. An der Eröffnungszeremonie am Montag verkündete Hu Jintao, die selbständige Innovationsfähigkeit zu erhöhen und ein Land vom Typ Erneuerung aufzubauen, sei eine wichtige strategische Entscheidung für China:

"Man muss die Erhöhung der selbständigen Erneuerungsfähigkeit als die Hauptaufgabe der wissenschaftlich-technischen Entwicklung betrachten. Die Einsätze dafür müssen vermehrt werden. Ursprüngliche Innovation, kollektive Innovation und Innovation aufgrund der Einführung und Aufnahme müssen tatkräftig vorangetrieben werden. Kerntechniken zur Lösung von Engpässen in der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung müssen entwickelt werden. In wichtigen Bereichen muss man die Kerntechnik beherrschen. China soll in der Lage sein, eine Reihe selbständiger geistiger Eigentumsrechte zu besitzen. Basisfächer und angewandte Fächer sollen umfassend geplant werden. Verschiedene Fächer sollen in unterschiedlichen Aspekten koordiniert gefördert werden."

Im Weiteren erwähnte Hu Jintao die wichtigen Erfolge und Durchbrüche, die China in den vergangenen 30 Jahren beim Hybridreis, den hochfunktionalen Computern sowie der Bestimmung der menschlichen Gene erzielt hat. Auch die bemannte Raumfahrt, die erste Mondsonde oder die Eisenbahn zwischen Qinghai und Tibet seien großartige wissenschaftliche Leistungen. Das gesamte Niveau der wissenschaftlich-technischen Entwicklung Chinas nehme unter allen Entwicklungsländern eine der führenden Positionen ein. Ein vollständiges Forschungs- und Entwicklungssystem sei gestaltet und ein vollkommenes Fächersystem gebildet worden. Zudem seien die Fachkräfte auf hohem Niveau organisiert worden.

Gemäß Staatspräsident Hu Jintao stellen die Probleme für die Entwicklung Chinas das relativ niedrige Entwicklungsniveau der Wirtschaft und Gesellschaft, die Unausgeglichenheit der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklung in Stadt und Land sowie in den verschiedenen Regionen, der zu hohe Preis des Wirtschaftswachstums im Vergleich zu den Ressourcen und der Umwelt sowie der relativ große Abstand des gesamten wissenschaftlichen und technischen Niveaus im Vergleich zu den modernen Technologien in der übrigen Welt dar.

Hu forderte die Mitglieder der beiden Akademien als landesweite Spitzenkräfte in den Bereichen Naturwissenschaft und Ingenieurwesen auf, die chinesische Führung aktiv zu beraten und die Entscheidungen der Regierung wissenschaftlich zu unterstützen:

"Die Akademiker sollten sich mehr um Energien, Wasserressourcen, Umweltschutz und den globalen Klimawandel kümmern sowie die Entwicklung in den Bereichen Informationstechnik, Technologie neuer Materialien, Biotechnik und Meerestechnik aufmerksam verfolgen. Es gilt, die dringendsten wissenschaftlichen und technischen Probleme in der industriellen als auch landwirtschaftlichen Produktion zu lösen. Man muss sich auf die Fragen konzentrieren, die sich auf das Wohl der Bevölkerung beziehen, wie Lebensmittel, sanitäre Einrichtungen und öffentliche Gesundheit. Die Akademiker sollten der Regierung Ratschläge über die strategischen Fragen in der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung geben."

Hu Jintao verlieh auch seiner Hoffnung Ausdruck, dass die Wissenschaftler die Erforschung von Naturkatastrophen, unter anderem ihre Entstehung, Vorkommen oder die zeitliche und räumliche Aufteilung, intensivieren würden. Sie sollten den Wissensstand zur Überwachung der Meteorologie, Hydrologie, Erdbeben, Geologie, Meere und Umwelt erhöhen. Die Kerntechniken zur Katastrophenvorbeugung und -bekämpfung sollten besser erforscht werden. Auf diese Weise könnten die Wissenschaftler zur Katastrophenprävention und -bekämpfung zugunsten der ganzen Menschheit beitragen.