So sagte Xi Jinping, die internationalen Ölpreise seien seit einiger Zeit sprunghaft angestiegen. Weltweit seien dadurch neue instabile Faktoren entstanden. Diese Lage bilde sowohl für Ölproduzenten als auch für Ölverbraucher eine große Herausforderung. Die internationale Gemeinschaft sollte daher neue Ansichten einer Energiesicherheit gestalten, die von gegenseitigem Nutzen, Kooperation, vielfältiger Entwicklung und einer koordinierten Gewährleistung geprägt sei. Wörtlich sagte er:

"Die Energiefrage ist eine globale Frage. Es gilt als eine dringende Aufgabe aller Länder der Welt, im Bereich Energie ausgewogene Beziehungen zwischen Angebot und Nachfrage zu fördern und eine weltweite Energiesicherheit zu wahren. Die internationale Gemeinschaft, einschließlich der Ölproduzenten und der Ölverbraucher, muss sich bemühen, den Dialog sowie die Kooperation zu verstärken und umfassende Maßnahmen ergreifen, um dieses Problem ausführlich zu erfassen und vernünftig zu lösen."

Xi Jinping zufolge gehört zu solchen Maßnahmen unter anderem, die Koordinierung und die Kooperation bei der Energieerschließung weiter auszubauen. In diesem Sinne sollten der Dialog und die Konsultation zwischen den Energieexporteuren und den Energiekonsumenten verstärkt werden. Auch sollten vernünftige internationale Energiepreise gewahrt werden, um den normalen Bedarf aller Länder an Energie für ihre Entwicklung zu decken. Zudem sollte die Entwicklung und die Verbreitung moderner Energietechniken umfassend intensiviert werden. In diesem Zusammenhang müsse ein sauberes, sparsames und sicheres weltweites Energieversorgungssystem etabliert werden, so Xi Jinping. Nicht zuletzt müssten gemeinsam international passende Bedingungen für den Bereich Energieentwicklung geschaffen werden. Dabei sollten langfristig stabile Bedingungen für Produktion, Transport und Verbrauch von Energie gebildet werden.

Xi Jinping sagte zudem, China sei sowohl ein großer Energiekonsument als auch ein großer Energieproduzent. Der Energieverbrauch des Landes hänge hauptsächlich von der inländischen Energieversorgung ab. In den vergangenen Jahren habe der Anteil der Eigenversorgung mit Energie rund 90 Prozent betragen. Xi sagte weiter:

"In den vergangenen Jahren hat sich die Wirtschaft und die Gesellschaft in China rapide entwickelt. Auch der Energiekonsum hat in China rasch zugenommen. Allerdings ist das Gesamtniveau nach wie vor niedrig. Der Pro-Kopf-Energieverbrauch liegt bei nur 84 Prozent des weltweiten Durchschnittsniveaus. Bei Erdöl beläuft sich der durchschnittliche Verbrauch pro Person auf etwa die Hälfte des weltweiten Durchschnitts. Auch werden pro Kopf nur 37 Prozent des weltweiten Durchschnitts an Erdöl importiert."

Xi Jinping sagte weiter, die chinesische Regierung halte weiterhin den Weg der wissenschaftlichen Entwicklung ein. Das Land betreibe eine nachhaltige Energiestrategie, welche die Themen sparsame, saubere und sichere Entwicklung beinhalte. Bei der Energieentwicklung halte China nach wie vor an folgendem Prinzip fest: Energie sparen, auf inländischer Versorgung basierend, vielfältige Entwicklungen verfolgen, Wissenschaft und Technik verbreiten, Umwelt schützen und Zusammenarbeit pflegen. China sei ein verantwortlicher, aktiver Teilnehmer der internationalen Energiekooperation. Das Land bemühe sich darum, positive Beiträge zur Förderung der nachhaltigen Entwicklung der Energien und der Wahrung der Energiesicherheit weltweit zu leisten. Xi sagte:

"Die chinesische Regierung hat klar festgelegt, dass bis 2010 der Energieverbrauch pro BIP-Einheit gegenüber 2005 um zirka 20 Prozent sinken soll. Wir werden Maßnahmen ergreifen, um dieses Ziel zu realisieren. Es ist allgemein bekannt, dass am 20. Juni die chinesische Regierung die Preise für Ölprodukte angepasst hat. Dies dient einer Vermehrung der inländischen Versorgung mit Ölprodukten, der Gewährleistung der Marktversorgung sowie der Förderung der Einsparung von Erdölressourcen."