Vor dem Erdbeben rangierte die Provinz Sichuan gemessen an der wirtschaftlichen Stärke in China an achter Stelle. Durch das Erdbeben wurde die wirtschaftliche Entwicklung der Region natürlich schwer beeinträchtigt. Parallel zu den Rettungsarbeiten ist die Wiederherstellung der Industrie in der Provinz Sichuan eine weitere wichtige Aufgabe nach der Katastrophe.

Verschiedene Industriebranchen gelten als eine Hauptantriebskraft der wirtschaftlichen Entwicklung in Sichuan. Durch das Erdbeben sind viele Industrieanlagen schwer zerstört worden. Die Provinzhauptstadt Chengdu, deren Bevölkerungszahl mehr als zehn Millionen beträgt und die eine bedeutende wirtschaftliche Rolle für Sichuan spielt, will bei der Katastrophenbekämpfung und beim Wiederaufbau Vorreiter sein. Der Sekretär des Parteikomitees der Stadt, Li Chuncheng, sagte dazu:

"Die Auswirkungen für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung in Chengdu, sowohl in der Gegenwart, als auch in absehbarer Zukunft, sollen nicht unterbewertet werden. Die großen Verluste machen den Wiederaufbau schwer. Unter diesen Umständen müssen wir sobald wie möglich die industriellen Abläufe wiederherstellen. Gleichzeitig sollen entsprechende politische Maßnahmen für die ständige Entwicklung und wirtschaftliche Prosperität ausgearbeitet beziehungsweise verbessert werden. Die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung wird möglichst bald wieder in Ordnung gebracht."

Um die industrielle Fertigung wiederherzustellen, sollen in den Katastrophengebieten gute Investitionsbedingungen geschaffen werden, um mehr Gelder anzulocken. Der Generalsekretär des Parteikomitees des Bezirks Qingyang in der Stadt Chengdu, Qu Jianhong, sagte dazu:

"Um die städtische Entwicklung zu beschleunigen, messen wir der Erhöhung der auswärtigen Investitionen große Bedeutung bei. Wir haben bereits Handelsvertreter in die Küstengebiete entsandt, um mehr Investitionen anzulocken. Zudem soll ein neuer Entwicklungsstand von Chengdu präsentiert werden, um die Zuversicht auswärtiger Investoren auszubauen."

Die Vertreter, die von Sichuan aus in andere Landesteile entsendet wurden, brachten gute Nachrichten mit zurück. Verschiedene Investoren zeigen sich voller gesellschaftlicher Verantwortung und Zuversicht am Wiederaufbau der Wirtschaft in der Provinz Sichuan interessiert. Ein Investor, der eine Fertigungsanlage in Sichuan errichten will, sagte:

"Unsere Zuversicht hinsichtlich Investitionen in Sichuan wurde nicht erschüttet. In näherer Zukunft wird das Projekt einer Fertigungsanlage für Glasfiber, in das wir über 100 Mio. USD investiert haben, auch in Sichuan durchgeführt."

Gegenwärtig konnte die wirtschaftliche Produktion bereits wieder in 3.285 Unternehmen in Sichuan aufgenommen werden. Der Anteil beträgt etwa 95 Prozent. Die Provinzregierung hat auch schon einen Zeitplan zur Normalisierung der Situation in den Industrieunternehmen ausgearbeitet. Demzufolge wird in den nächsten drei Monaten einschlägigen Unternehmen bei der Normalisierung der Produktion geholfen.

Derzeit befindet sich auch die Landwirtschaft in einer wichtigen Phase. So steht beispielsweise das Sommergetreide vor der Ernte. Soldaten und Freiwillige, die in den vergangenen Wochen im Rahmen der Erdbebenbekämpfung im Einsatz waren, helfen nun den Bauern in den Katastrophengebieten bei der Ernte.

Wie die Einsatzzentrale der Provinz Sichuan für Erdbebenbekämpfung mitgeteilt hat, geht die Ernte von Weizen und Raps derzeit nach intensiver Arbeit ihrem Ende zu.

Die Erdbebenopfer in Sichuan haben durch all das erneute Selbstvertrauen erhalten. Mit dem Wiederaufbau der örtlichen Industrie wollen sie nun mit allen Kräften ein angenehmes Leben und eine schöne Zukunft gestalten und ihre Heimat wiederaufbauen.