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Neue Chance zur Verwirklichung der globalen Getreidesicherheit
   2008-06-06 15:34:03    Seite Drucken    cri
Die von der Welternährungsorganisation FAO initiierte hochrangige Konferenz zur Gewährleistung der weltweiten Getreidesicherheit wurde am Donnerstag in der italienischen Hauptstadt Rom beendet. Die Tagung wurde aufgrund der Verschlechterung der globalen Getreidesituation einberufen. Obwohl verschiedene Teilnehmer in zentralen Punkten noch immer Meinungsverschiedenheiten aufweisen, und die Erfolge der Konferenz insgesamt als dürftig bezeichnet werden müssen, bot die Zusammenkunft den verschiedenen Seiten doch die wertvolle Chance, ihre Meinungen auszutauschen und gemeinsam Gegenmaßnahmen zu diskutieren. Die internationale Gemeinschaft kann sich nun erneut auf die landwirtschaftliche Entwicklung konzentrieren, in der Hoffnung, das UN-Millenniums-Entwicklungsziel zu realisieren.

Auf der 3-tägigen Konferenz erörterten die Teilnehmer die gegenwärtige Situation der weltweiten Getreidesicherheit, den Klimawandel, die Nutzung von Bioenergien sowie die hohen Subventionen in der Landwirtschaft. Die Sitzungsteilnehmer erläuterten ihre jeweiligen Standpunkte und verabschiedeten am Ende der Tagung eine Absichtserklärung. Darin stimmten alle Parteien überein, die Zahl der Menschen in Hungersnot müsse trotz der momentan schwierigen Getreidelage spätestens im Jahr 2015 um die Hälfte reduziert werden. Die Gewährleistung der Getreidesicherheit wurde als eine permanente staatspolitische Notwendigkeit bezeichnet.

Mehrere internationale Organisationen, darunter auch die UNO, riefen die internationale Gemeinschaft während der Sitzung dazu auf, die landwirtschaftliche Unterstützung für die Entwicklungsländer, besonders im Bereich der Getreideversorgung, zu verstärken. Die Hilfeleistung an die am meisten unterentwickelten Länder sowie die am meisten von hohen Getreidepreisen betroffenen Länder solle daher intensiviert werden

Dieser Aufruf fand bei den Teilnehmern der Sitzung umfassende Unterstützung. Bis zum Abschluss der Tagung haben diverse Seiten bereits zugesagt, sie würden den Entwicklungsländern finanzielle Hilfe von mindestens 6,5 Milliarden US-Dollar zukommen lassen. Diese Summe solle den Entwicklungsländern helfen, ihren Getreideengpass zu überwinden und ihre Agrarproduktion voranzutreiben.

Obwohl alle Seiten ihre Entschlossenheit zur Lösung der globalen Getreideversorgung sowie zur Beseitigung des Hungers ausdrückten, gibt es noch immer große Unterschiede im Bezug auf die staatlichen Kerninteressen. Als umstrittenste Themen gelten die Bereiche der Bioenergie und Getreidesicherheit. Aufgrund der sprunghaften Erhöhung der Getreidepreise stieg auch der Bedarf an Bioenergien für Verkehr und Transport in großem Maße an. Dies wird als eine wichtige Ursache für den Anstieg der Getreidepreise angesehen. Derzeit leiden weltweit noch 850 Millionen Menschen an Hunger. Die meisten Konferenzteilnehmer meinten, ein leitendes Prinzip für die Entwicklung von Bioenergien solle erstellt werden. Die USA und Brasilien hegen jedoch andere Ansichten, weil sie zu den Hauptproduzenten von Bioenergien zählen. Sie drückten ihre Absicht aus, auch weiterhin Bioenergien entwickeln zu wollen. In der endgültigen Erklärung wurde nur festgehalten, dass diese neuen Energien "noch tiefer erforscht werden". Ganz offenkundig handelt es sich bei dieser Formulierung um das Resultat eines Kompromisses aller Seiten.

Darüber hinaus wurde auch die Frage bezüglich des Handels von Agrarprodukten diskutiert. Der gemeinsamen Abschlusserklärung wurden Textteile über die Aufhebung von Exportbeschränkungen von Agrarprodukten sowie über die Ausweitung der Freiheiten auf dem internationalen Agrarmarkt hinzugefügt. Allerdings stießen diese Textpassagen auf starke Kritik einiger Länder, darunter Argentinien.

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon betonte, die Kampagne zur Gewährleistung der globalen Getreidesicherheit dürfe auf keinen Fall eine Niederlage verzeichnen. Eine einzige Sitzung könne die komplizierten Fragen der weltweiten Getreidesicherheit jedoch nicht lösen. Die Beseitigung des Hungers sei ein schöner Wunsch und der feste Wille der internationalen Gemeinschaft. Politiker müssten zur Erreichung dieses Zieles allerdings auch tatsächlich Maßnahmen ergreifen, so der UN-Generalsekretär.

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