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600 Erdbebenopfer in der neu eröffneten nationalen Touristenattraktion Luodai
   2008-06-05 16:30:13    Seite Drucken    cri
Die Gemeinde Luodai in Sichuan, die zu den Topsehenswürdigkeiten Chinas zählt, musste in den vergangenen Tagen wegen des Erdbebens geschlossen werden. Vor kurzem wurde die historische Gemeinde wieder für die Touristen freigegeben. Rund 600 Erdbebenopfer aus dem Epizentrum Wenchuan sowie aus Dujiangyan, Pengzhou und anderen vom Erdbeben schwer betroffenen Gebieten, nahmen auf Einladung an der Wiedereröffnungszeremonie teil. 

Luodai befindet sich im südöstlichen Vorort der Stadt Chengdu in Sichuan. Die kleine Gemeinde wurde seit jeher als erste Gemeinde der Hakka angesehen. Über 90 Prozent ihrer Einwohner gehören dieser Volksgruppe an. Vor ungefähr 400 Jahren verließen viele Hakka die Küstengebiete Chinas, um sich in Luodai niederzulassen. Sie begannen einen eigenen Dialekt zu sprechen und ihre Bräuche von Generation zu Generation weiterzugeben. Dadurch entstand die spezielle Kultur der. In der Gemeinde Luodai trifft man überall auf Sehenswürdigkeiten mit einer langen Geschichte. Der Baustil der meisten Gebäude stammt aus der Qing-Dynastie. Darunter befinden sich auch viele Museen und Parks, welche die Geschichte und Kultur der Hakka vorstellen.

Für die Wiedereröffnungszeremonie luden die Organisatoren einige Erdbebenopfer zur Zerschneidung des Eröffnungsbandes ein.

Einer der eingeladenen Gäste war Zhu Chunxiang, ein alter Mann aus Dujiangyan. Er hatte in seinem Leben dreimal ein großes Erdbeben erlebt. Das verheerende Erdbeben vom 12. Mai verwandelte sein Zuhause in Dujiangyan in einen Haufen Trümmer. Glücklicherweise blieben fünf Mitglieder seiner Familie unverletzt. Sie sind derzeit in einer Erdbebenopferstation untergebracht. Der Lebensunterhalt ist sicher gestellt. Als der alte Mann über die Opferbetreuung spricht, rührt es ihn zu Tränen:

"Die lokale Regierung hat sich sehr um uns gekümmert. Wir wurden mit Kleidung, Lebensmitteln und einer Unterkunft versorgt. Insbesondere wir alte Leute wurden fürsorglich betreut. Ich danke der Partei und der Regierung. Ich fühle mich sehr gut aufgehoben in der neuen sozialistischen Familie."

In Begleitung der Einheimischen besichtigten die Erdbebenopfer die historische Gemeinde Luodai. Unser Journalist traf dabei auf Dong Juan, ein elfjähriges Mädchen, das die fünfte Klasse besucht. Ihr Zuhause in der Gemeinde Yingxiu wurde durch das Erdbeben völlig zerstört. Zum Glück wurde ihre Familie nicht verletzt. Das Mädchen wohnt mit ihrer Familie im Moment in einer provisorischen Unterkunft im Bezirk Yiquan in Chengdu. Gemäß ihrer Mutter, Song Jingxiu, geht es der Familie in ihrem vorübergehenden Zuhause recht gut:

"Wir führen ein gutes Leben. Wir erhalten jeden Tag pro Mahlzeit drei Gerichte und eine Suppe. Heute zum Beispiel hatten wir Chinakohl mit Fleisch, Tofu und Auberginen. Zusätzlich gab es noch eine Gemüsesuppe."

Die Organisatorin der Wiedereröffnungsveranstaltung, Yu Qin, zugleich eine Beamte der Gemeinde Luodai, erklärt, sie habe die Erdbebenopfer zur Besichtigung eingeladen, um vorübergehend auf andere Gedanken zu kommen. Sie hoffe, dass sie dem Wiederaufbau ihrer Heimat mit Zuversicht entgegensehen würden:

"Wir luden sie hierher ein, damit sie in unserer Unterkunft besser leben und sich entspannen können. Ich hoffe aber auch, dass ihnen dieser Besuch ausreichend Zuversicht zum Wiederaufbau ihrer Heimat unter der Leitung von Partei und Regierung gibt."

Seit dem Erdbeben vom 12. Mai in Wenchuan in der chinesischen Provinz Sichuan haben die chinesische Regierung und gesellschaftliche Gruppen versucht, die Menschen in den Katastrophengebieten durch verschiedene Methoden psychologisch zu betreuen, um ihnen neuen Mut und Hoffnung zu geben. Psychologen haben bereits Schulen, Wohnviertel, Krankenhäuser und Armeeeinheiten in den Katastrophengebieten besucht, um zielgerichtet psychologische Betreuung leisten zu können. Auch einige Schüler aus der Katastrophenregion haben bereits Sehenswürdigkeiten nationaler Bekanntheit besucht, um mit ihrer persönlichen Heilungsreise zu beginnen.

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