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Internationale Gemeinschaft diskutiert Lebensmittelversorgung
   2008-06-04 13:15:26    Seite Drucken    CRI
Am Dienstag ist in Rom, dem Hauptsitz der UN-Welternährungsorganisation (FAO), eine hochrangige Sitzung eröffnet worden. Die Sitzung wird weilweit mit großer Aufmerksamkeit verfolgt, da in der Vergangenheit die Preise für Lebensmittel sprunghaft angestiegen sind.

Das Thema der Veranstaltung lautet dabei „Die Herausforderungen des Klimawandels und der Bioenergien". UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hielt zu Beginn der Sitzung eine Grundsatzrede.

Statistiken der FAO zufolge sind die Lebensmittelpreise seit 2006 weltweit ständig gestiegen. Der globale Preisindex der Agrarprodukte nahm 2007 um 24 Prozent zu. In den ersten drei Monaten dieses Jahres ist der Index gar um 53 Prozent gestiegen. Durch das Bevölkerungswachstum nimmt auch der Bedarf an Lebensmitteln weiter zu. Dazu sagte der Generaldirektor der FAO, Jacques Diouf:

"Gegenwärtig leben weltweit sechs Milliarden Menschen. Bis 2050 wird die Zahl schätzungsweise neun Milliarden erreichen. Um all diese Menschen zu ernähren, müssen wir den Stand der gegenwärtigen weltweiten Lebensmittelproduktion verdoppeln."

Die Wahrung der Lebensmittelversorgung gilt derzeit als das beherrschende Thema in der internationalen Gemeinschaft. Einige Politiker sowie Vertreter von internationalen Organisationen sind dabei der Ansicht, die sprunghafte Entwicklung neuer Wirtschaftsregionen wie beispielsweise China oder Indien habe dort zu einem Anstieg des inländischen Bedarfs an Lebensmitteln geführt. Dies sei wiederum der Grund für die weltweite Steigerung der Lebensmittelpreise. Der indische Landwirtschaftsminister Sharad Pawar hat diese Meinung zurückgewiesen. Er sagte:

"Herr Vorsitzender, wir haben schon öfters gehört, dass die Zunahme des Lebensmittelsverbrauchs in den Entwicklungsländern die weltweite Preissteigerung der Lebensmittel ausgelöst haben soll. Allerdings zeigen Statistiken der FAO eindeutig, dass die hohen Lebensmittelpreise nicht auf die Entwicklungsländer zurückzuführen sind. Ganz im Gegenteil, es ist belegt, dass ein überschüssiger Bedarf an Mais und Rapssamen, die als Rohstoffe für die Produktion von Äthanol und Bio-Dieselöl verwendet werden, sowie die hohen Energiepreise die größten Faktoren für die Erhöhung der Lebensmittelpreise sind."

Der chinesische Landwirtschaftsminister Sun Zhengcai nimmt ebenfalls an der Welternährungssitzung teil. Er sagte dazu:

"Es gehört zu den grundlegenden Menschenrechten, dass alle Menschen ausreichend Lebensmittel zur Verfügung haben sollten. Eine vernünftige Zunahme des Niveaus des Lebensmittelkonsums ist ein allgemeiner Wunsch und das gute Recht der Menschen in den Entwicklungsländern. Das ist ein wichtiges Zeichen für die Entwicklung und den Fortschritt der Welt. Die Preissteigerung der Lebensmittel auf den Fortschritt der Entwicklungsländer oder auf gewisse Maßnahmen eines bestimmten Landes zurückzuführen, entspricht nicht den Tatsachen und ist auch keine konstruktive Haltung."

Die Sitzungsteilnehmer machten auch verschiedene Vorschläge zur Begegnung der Herausforderung der Lebensmittelversorgung.

Sun Zhengcai sagte dazu, China plädiere für eine Fünf-Punkte-Initiative zur Verstärkung der internationalen Kooperation und der Gewährleistung der Lebensmittelversorgung:

"Erstens, alle Länder der Welt sollten größeren Wert auf die Landwirtschaft und die Getreideproduktion legen. Zweitens, die internationale Zusammenarbeit in diesem Bereich muss kontinuierlich intensiviert werden. Drittens, die Entwicklung der Branchen im Bereich Bioenergie sollte wissenschaftlich geleitet werden, wobei der Lebensmittelversorgung Priorität eingeräumt werden sollte. Viertens, die internationale Zusammenarbeit bezüglich der Begegnung des Klimawandels muss verstärkt werden. Entwickelte Länder sollten ihre Pflichten zur Emissionsreduzierung strikt erfüllen und die Entwicklungsländer aktiv bei der Erhöhung ihrer Fähigkeiten unterstützen. Aber auch die Entwicklungsländer sollten aktiv Aktionen umsetzen. Fünftens, der internationale Handel im Agrarbereich sollte ständig verbessert werden. In diesem Sinne sollte eine faire und vernünftige Handelsordnung etabliert werden. Alle Länder, besonders die entwickelten Länder, sollten mit größter Aufrichtigkeit die Doha-Verhandlungsrunde unterstützen. Ziel muss es sein, die Zusammenarbeit und den gegenseitigen Nutzen zu realisieren."

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