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UN-Gipfel zur Welternährungskrise in Rom
   2008-06-03 14:33:15    Seite Drucken    cri
Ab Dienstag wird der dreitägige UN-Gipfel zur Welternährungskrise in Rom stattfinden. Hochrangige Vertreter aus über 150 Ländern und internationalen Organisationen nehmen daran teil. Angesichts der explodierenden Getreidepreise sind die Herausforderungen wie Klimawandel und Bioenergie für die globale Getreidesicherheit ein Fokusthema des Gipfeltreffens.

Statistiken der Welternährungsorganisation (FAO) zufolge leiden derzeit über 860 Millionen Menschen weltweit Hunger. Es sei ein langfristiges Ziel der internationalen Staatengemeinschaft, den Hunger zu beseitigen. Doch das Streben nach Getreidesicherheit werde momentan durch den hohen Getreidepreis erschwert. Der Generalsekretär des Gipfels, Alexander Müller, zugleich stellvertretender Direktor der FAO, sagte in einem Interview.

"Die Landwirtschaft ist mit beispiellosen Herausforderungen konfrontiert. Der Getreidepreis stieg auf das höchste Niveau der vergangenen 30 Jahre. Wir befinden uns zurzeit in einer ganz unterschiedlichen Situation wie die vorangegangenen. In den vergangenen Monaten haben wir gesehen, dass die armen Menschen in den Städten demonstrieren, weil sie sich ausreichende Lebensmittel nicht leisten können. Auf den Straßen kamen Gewalttaten vor. In einigen Ländern sind noch gesellschaftliche Probleme zu beobachten."

Viele Menschen haben durch den hohen Getreidepreis die Wichtigkeit der Getreidesicherheit zu spüren bekommen. Eine wichtige Ursache für den hohen Getreidepreis ist der Getreideverbrauch zur Erzeugung von Bioenergie. Während die Nachfrage nach Bioenergie steigt, wächst auch der Getreideverbrauch zur Erzeugung von Bioenergie. Dazu vertraten Müller und andere Experten die Ansicht, dass die Entwicklung der Bioenergie die nachhaltige Entwicklung der Getreidesicherheit und der ganzen Welt nicht beeinflussen solle.

"Wir haben gesehen, einerseits steigt die Nachfrage nach Lebensmitteln ständig. Andererseits wachsen auch die Bedürfnisse an Energie. Die Landwirtschaft kann Energie herstellen, aber die Landwirtschaft braucht auch den Einsatz von Energie. Wenn wir über richtige Methoden verfügen, ist die Bioenergie ein guter Lösungsansatz gegen die Energieknappheit. Aber die Herstellung von Bioenergie soll nachhaltig entwickelt werden. Die Getreidesicherheit soll dadurch nicht gefährdet werden"

Beim Gipfeltreffen wird auch darüber beraten, wie man die landwirtschaftliche Produktion modifizieren kann, um dem Klimawandel besser zu begegnen. Forschungsergebnissen zufolge würden die globale Erwärmung und die häufig auftretenden extremen Naturkatastrophen die Getreideproduktion auf der Welt negativ beeinflussen. Hingegen steige der Anteil der Treibhausgasemission aus der landwirtschaftlichen Produktion weltweit. Die Landwirtschaft spiele in diesem Sinne eine doppelte Rolle. Dazu sagte Müller:

"Die landwirtschaftlichen Aktivitäten beeinflussen einerseits den Klimawandel durch den Ausstoß von Treibhausgasen. Andererseits gehören sie aber zu den Maßnahmen bei der Begegnung des Klimawandels. Wenn wir umweltfreundlichere Produktionsmethoden anwenden, können wir mehr Menschen ernähren. Deshalb bedeuten die Herausforderungen des Klimawandels für uns, dass wir dringend lernen müssen, wie wir bei der landwirtschaftlichen Produktion unsere Stärke vergrößern und unsere Schwäche bewältigen können. Gleichzeitig soll die Landwirtschaft eine wichtige Stellung in der Tagesordnung der internationalen Verhandlungen über Klimawandel besitzen."

An diesem Gipfel nehmen insgesamt über 2.500 Vertreter aus verschiedenen Ländern teil, darunter UN-Generalsekretär Ban Ki-moon und 40 Staatsoberhäupter beziehungsweise Regierungschefs. Es lässt sich hoffen, dass die internationale Staatengemeinschaft diese Chance nützt, zu einem Konsens über die nachhaltige Entwicklung der Landwirtschaft zu kommen.

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