Startseite | Nachrichten | Zeitgeschehen | Chinesischkurs | China ABC | Inet Radio | Frage der Woche | Paralympics 2008 in Beijing | Sendeplan
 

-Empfangsbericht
-Feedback   -Archiv

China verbietet Gratis-Plastiktüten
   2008-06-02 15:21:42    Seite Drucken    cri
Am 1. Juni dieses Jahres ist in China landesweit eine neue Maßnahme zum Umweltschutz eingeführt worden. In chinesischen Supermärkten, Kaufhäusern und Großhandelsmärkten ist es von nun an nicht mehr erlaubt, kostenlose Plastiktüten anzubieten. Nachdem solche Einkaufstüten künftig nur noch gegen Bezahlung erhältlich sind, rechnet man damit, dass deren Benutzung etwa um zwei Drittel zurückgehen wird. Näheres darüber hören Sie im folgenden Bericht:

In den vergangenen Jahren wurden in China etwa drei Milliarden Plastiktüten aller Arten täglich benutzt. Um die Bevölkerung zu einer rationelleren Nutzung der Plastiktüten zu motivieren, kündigte die chinesische Regierung Anfang dieses Jahres an, in allen Kaufhäusern und Märkten kostenpflichtige Plastiktüten einzuführen. Dadurch soll auch die rationelle Nutzung der Ressourcen gefördert und die Umwelt geschützt werden. Nach fünf Monaten der Vorbereitung und Aufklärung ist diese Maßnahme nun am Sonntag offiziell in Kraft getreten. Da die meisten Verbraucher wegen der Informationsarbeit im Vorfeld schon davon erfahren haben, konnten sie sich gut darauf vorbereiten.

Trotzdem waren am Sonntag in großen Kaufhäusern und Supermärkten an gut sichtbaren Stellen Hinweise über kostenpflichtige Plastiktüten angebracht. Viele Menschen hatten jedoch Körbe oder Stofftaschen mitgebracht und unterstützten damit diese Maßnahme zum Schutz der Umwelt.

"Ich habe mich schon daran gewöhnt. Ich habe heute eine Einkauftasche mitgebracht. Früher, vor der Einführung der Plastiktüten in den Supermärkten, hatte ich schon Körbe oder Taschen benutzt. Danach kamen die Plastiktüten in die Supermärkte. Da sie die Umwelt belasten, wollen wir sie nicht mehr benutzen. Die Körbe und Einkaufstaschen sind beim Einkaufen auch recht praktisch."

"Wegen des Umweltschutzes und der ?grünen Olympischen Spiele' benutzen wir die Plastiktüten nicht mehr weiter. Sie belasten nicht nur die Umwelt, sondern es entspricht auch nicht dem Verhalten eines Bürgers der Hauptstadt."

Die Verbreitung dieser Maßnahme auf den freien Märkten für landwirtschaftliche Produkte wurde vorher als relativ schwierig eingeschätzt. Doch viele Verkäufer sagten im Interview, obwohl die Durchführung der neuen Vorschrift ihr Geschäft in gewissem Maße beeinflußt, könnten dadurch gleichzeitig ihr Kosten etwas gesenkt werden.

"Es ist am Anfang natürlich schon etwas schwer. Aber auf lange Sicht gesehen, wenn alle Kunden davon erfahren haben, werden sie selbst Taschen mitnehmen. Das ist gut für uns, dann brauchen wir kein Geld mehr für Tüten ausgeben."

Im Vergleich zu dem Verbot der Plastiktüten in anderen Ländern hat die chinesische Regierung nicht alle Plastiktüten auf ein Mal verboten. Nur extrem dünne Tüten, die nur einmal gebraucht werden können, werden umfassend verboten. Die Nutzung von Plastiktüten, die einen gewissen Standard erfüllen, soll durch die Einführung einer Zahlpflicht reduziert werden. Aus Gründen der Lebensmittelsicherheit wurden Plastikverpackungen für rohes Fleisch und gekochte Lebensmittel nicht in den Mechanismus der kostenpflichtigen Plastiktüten miteinbezogen.

Um die Einführung der kostenpflichtigen Plastiktüten umzusetzen, arbeitete die chinesische Regierung noch eine weitere Maßnahme aus. Demzufolge müssen Supermärkte empfindliche Strafen zahlen, wenn sie weiterhin Gratis-Plastiktüten beziehungsweise nicht der Norm entsprechende Plastiktüten anbieten. Außerdem wurden in verschiedenen Städten einzelne Kontrollmaßnahmen getroffen. Die Leiterin der Abteilung für Marktkontrolle des Beijinger Amtes für Industrie und Handel, Li Xiaomei, sagte dazu.

"Das Amt für Industrie und Handel in Beijing hat folgende Maßnahmen getroffen. Erstens werden wir überprüfen, ob die Hersteller und Lieferanten der Plastiktüten eine entsprechende Bescheinigung haben und ob die Läden noch alte Tüten benutzen. Zweitens wollen wir durch Kontrollen und Überprüfungen vermeiden, dass weiterhin extrem dünne Plastiktüten auf den Markt gelangen. Drittens werden wir unter der Bevölkerung für einen rationellen, umweltfreundlichen und wissenschaftlichen Konsum werben."

Viele Experten wiesen darauf hin, dass mit der Einführung von kostenpflichtigen Plastiktüten zugleich auch Alternativen entwickelt werden sollten. Diese sollten mehrmals verwendbar sein, um die Umwelt zu schützen und Ressourcen zu sparen.

     mehr zum Thema
     Ihr Kommentar

Not Found!(404)

Not Found!(404)