Startseite | Nachrichten | Zeitgeschehen | Chinesischkurs | China ABC | Inet Radio | Frage der Woche | Paralympics 2008 in Beijing | Sendeplan
 

-Empfangsbericht
-Feedback   -Archiv

Der "Lhasa-Vertrag" stellt keinen Beweis für einen souveränen und unabhängigen Staat Tibet in der Vergangenheit dar
   2008-05-28 17:35:29    Seite Drucken    cri
Der Forscher des Chinesischen Tibetologischen Forschungszentrums Lian Xiangmin, wies vor kurzem darauf hin, einige westliche Persönlichkeiten hätten den "Lhasa-Vertrag" fälschlicherweise als Beweis aufgefasst, dass Tibet in der Vergangenheit ein unabhängiger Staat gewesen sei. Tatsächlich sei der Vertrag unter dem Umstand der Aggression der britischen Truppen im chinesischen Territorium unterzeichnet worden. Die Vertragspartner seien weder zur Unterzeichnung des Vertrags berechtigt gewesen, noch sei der Unterzeichnungsprozess legal verlaufen. Der Vertrag würde einzig und allein die Aggression Großbritanniens in Tibet beweisen, keinesfalls jedoch die von einigen Menschen im Westen vertretene Meinung, Tibet sei einst ein unabhängiger Staat gewesen.

Weiter erklärte Lian Xiangmin, im Jahr 1903 habe der britische Oberst Francis Younghusband im Auftrag des britischen Gouverneurs in Indien Verhandlungen mit der chinesischen Zentralregierung über die Grenzfrage zwischen Tibet und Sikkim geführt. Da die britische Seite kein zufriedenstellendes Resultat erzielen konnte, seien kurzerhand zirka 3.000 britische Soldaten unter Leitung von Younghusband im Dezember 1903 in Tibet einmarschiert. Gemäß Lian Xiangmin, stießen die gut ausgestatteten britischen Truppen immer auf unerschütterlichen Widerstand der Tibeter.

"Großbritannien war damals bereits eine moderne Gesellschaft. Das Land verfügte über die modernsten Waffen weltweit. China befand sich noch in der feudalen Gesellschaft. Tibet war zur selben Zeit sehr rückständig. Die britischen Aggressoren stießen immer auf starken Widerstand der patriotischen tibetischen Mönche und Laien. Der Vormarsch der britischen Truppen war von Gemetzeln und Betrügereien geprägt. Diesen Punkt dürfen wir heute nicht vergessen."

Aufgrund des ungleichen Kräfteverhältnisses, marschierten die britischen Truppen am 3. August 1904 in Lhasa ein. Der 13. Dalai-Lama floh ins chinesische Landesinnere. Er ließ den Führer des Ganden-Klosters, Losang Gyaltsen, als Regenten fungieren. Am 7. September unterzeichneten im Potala-Palast in Lhasa die britischen Vertreter, darunter Younghusband, und Losang Gyaltsen sowie Abgeordnete der lokalen tibetischen Regierung, den "Lhasa-Vertrag".

Im "Lhasa-Vertrag" wurde unter anderem festgehalten: Land, Straßen und Bodenschätze in Tibet dürfen ohne Zustimmung Großbritanniens nicht an andere Länder transferiert werden; in Tibet werden Handelsstationen errichtet, in die Großbritannien seine Vertreter entsendet; China muss für die britischen Militärausgaben Schadenersatz bezahlen. Dieser Vertrag hat Chinas Souveränität schwer zerstört. Allerdings unterzeichnete der Vertreter der Zentralregierung der Qing-Dynastie den Vertrag nicht.

Lian Xiangmin wies darauf hin, dass eine Armee ins Territorium eines anderen Lands eindrang und provisorische Amtsinhaber zwang, einen Vertrag zu unterzeichnen. Bereits dieser Akt sei illegal gewesen.

"Derselbe Sachverhalt wäre gegeben, wenn zum Beispiel ausländische Truppen ins britische Territorium eindringen und den Londoner Stadtrat oder die Regierung einer gewissen Präfektur zwingen würden, einen Vertrag zu unterzeichnen. Kann dieser Vertrag beweisen, dass London oder die Präfektur ein unabhängiger Staat ist?"

Lian Xiangmin bekräftigte erneut, bereits seit dem 13. Jahrhundert habe die chinesische Zentralregierung die effektive Verwaltung über Tibet ausgeübt. In der Qing-Dynastie sei diese Verwaltung verstärkt worden. Damals mussten alle Entscheidungen bezüglich Tibet von der Zentralregierung gemacht werden. Zahlreiche Dokumente und Akten zwischen der Qing-Regierung und verschiedenen Ländern hätten bewiesen, dass Tibet zum chinesischen Territorium gehört. Dieser Standpunkt sei von der internationalen Staatengemeinschaft allgemein anerkannt worden.

Laut Lian Xiangmin belegen folgende Tatsachen, dass der Lhasa-Vertrag" keine Berechtigung enthält, um zu behaupten, Tibet sei einst ein unabhängiger Staat gewesen.

"Erstens, der Lhasa-Vertrag wurde während der britischen Aggression in Tibet gestaltet. Zweitens, weder der damals höchste Führer in Tibet, der 13. Dalai-Lama, noch der Vertreter der Qing-Dynastie in Tibet, haben diesen Vertrag unterzeichnet. Zudem hat der 13. Dalai-Lama auch seine Vertreter nicht ermächtigt, diesen Vertrag zu unterzeichnen. Aus diesem Grund war es illegal, dass die lokalen tibetischen Vertreter den Lhasa-Vertrag unterzeichneten. Der Lhasa-Vertrag kann nicht beweisen, dass Tibet in der Vergangenheit ein unabhängiger Staat war."

Lian Xiangmin betonte, China hätte selbst am Ende der Qing-Dynastie, als es sehr schwach war, die Abspaltung Tibets aus dem chinesischen Territorium nicht zugelassen. Die Forderung einiger weniger Menschen nach einer "Unabhängigkeit Tibets" sei heutzutage zum Scheitern verurteilt.

     mehr zum Thema
     Ihr Kommentar

Not Found!(404)

Not Found!(404)